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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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mit Hilfe eines Einbruchwerkzeugs reingekommen.«
    »Mit einem Schraubenzieher.«
    »Einem Einbruchwerkzeug.«
    »Ja, okay.«
    »Und dein Fund?«
    »Ich habe den Chip in meine Schreibtischschublade gelegt. Und da vergessen. Aber als ich ihn melden wollte, war er verschwunden. Der Chip lag nicht mehr in der Schublade. Seitdem ist er spurlos verschwunden.«
    Rindal stand stumm da und ließ die Stille walten, bevor er sich räusperte. »Die Lage ist ernst.«
    Gunnarstranda hatte diese Veranstaltung satt. Er riss sich los und ging auf die Tür zu.
    »Wir sind noch nicht fertig«, bellte Rindal hitzig.
    Gunnarstranda blieb an der Tür stehen und drehte sich schweigend zu Rindal herum.
    »Was ist deine Theorie?«
    »Wozu?«
    »Wo sich das Beweisstück befindet?«
    »Es wurde gestohlen.«
    »Nicht verloren?«
    »Nein, es wurde nicht verloren.«
    »Diese Behauptung macht die Sache noch ernster. Es gibt zwei Typen Polizisten, Gunnarstranda, und zwar die –«
    Gunnarstranda ließ ihn nicht ausreden: »Es gibt zwei Arten, dieses verschwundene Beweisstück zu betrachten, Rindal – und das weißt du ganz genau: Entweder haben wir es mit einem Bullen zu tun, der alt und vergesslich geworden ist und eine Ermittlung verschlampt – oder du stehst gerade vor einem Bullen, der aus ungenannten Gründen mit deiner gesamten Abteilung über Kreuz ist und den du dich bemüßigt fühlst, runterzuputzen – obwohl du wissen solltest, dass diese Situation durch andere provoziert wurde.«
    »Durch andere provoziert?«, fragte Rindal scharf. Er begann mit hochrotem Kopf im Zimmer auf und ab zu gehen, schälte mit zitternden Fingern das Papier von einem neuen Kaugummi, steckte ihn in den Mund und kaute wie besessen. »Deine gesamte Einbruchskiste bei Killi stinkt vor Amateurhaftigkeit. Du brichst mit einem verdammten Schraubenzieher ein und trampelst da wie ein Nilpferd in einem frisch bepflanzten Blumenbeet herum. Und du bringst es sogar fertig, die Wohnung hinterher nicht zu versiegeln.«
    »Die Tür war abgeschlossen, als ich ging! Sie wäre durch eine Versiegelung nicht weniger zugänglich geworden.«
    Rindal hörte nicht zu: »Du hast es unterlassen, die Wohnung zu verplomben. Aber nicht nur das! Du wiederholst den gleichen Stunt vor einer Vorgesetzten, die auch noch zu einer anderen Dienststelle gehört. Starum war gezwungen, das weiterzumelden. Das musste dir doch klar sein!«
    »Hat sie in ihrem Bericht auch erwähnt, dass es ihr Schraubenzieher war, den wir benutzt haben?«
    Rindal kam aus dem Konzept, allerdings nur für eine Sekunde, dann fuhr er fort: »Und dann dieser verdammte Speicherchip, den du verbaselt hast. Kannst du beweisen, dass die Fotos gestohlen wurden? Kannst du beweisen, dass der Dieb ein Polizist ist?«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann geht es bei dieser ganzen Sache ausschließlich darum, wie du deine Arbeit machst.«
    Sie standen Auge in Auge. Rindals Gesicht wütend, rot gefleckt – Gunnarstrandas blass, ausdruckslos.
    »Erinnerst du dich daran, wie wir beide damals zusammen Hundestreife gegangen sind?«, fragte Rindal.
    Gunnarstranda antwortete nicht.
    »Ich bin der Meinung«, sagte Rindal, »dass es im Grunde nur zwei Menschentypen gibt –«
    Gunnarstranda schloss die Augen und wandte sich ab.
    Rindal fuhr fort und versuchte mit lauter Stimme den abweisenden Panzer des anderen zu durchdringen: »Du warst mein Vorgesetzter bei der Hundestreife. Jetzt bin ich nicht nur dein Chef, sondern ich leite eine ganze Abteilung, die –«
    »Vielleicht hast du Recht und es gibt zwei Menschentypen«, unterbrach ihn Gunnarstranda kühl und drehte sich wieder zu ihm herum. »Vielleicht kann man Leute, die ehrlich ihre Arbeit machen, in die eine Gruppe stecken, und Leute, die all ihre Energie darauf verwenden, ihrer Umgebung zu erzählen, wie unglaublich tüchtig sie sind, in die andere.«
    Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. »Okay, eins ist ziemlich klar«, sagte Rindal in leiserem Ton. »In diesem Fall sind von deiner Seite zu viele Gefühle im Spiel. Du solltest etwas anderes tun.«
    Gunnarstranda lächelte kühl. »Na, endlich kommt die Katze aus dem Sack gekrochen.« Er wiederholte höhnisch: »Ich sollte etwas anderes tun?«
    Rindal wollte etwas sagen, aber Gunnarstranda ließ ihm keine Zeit: »Dass der Speicherchip verschwunden ist, kam ja verdammt gelegen. Glaubst du etwa, ich weiß nicht, warum du mich von dem Fall abziehen willst? Wir wissen beide, dass ich zum Verräter geworden bin, als ich

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