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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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nicht. Er kannte die Antwort. Es war wie das Schleichen der Katze um den heißen Brei.
    Er schraubte den Deckel von der Flasche.
    Er schlich wie eine Katze um den heißen Brei, weil er keine Ahnung hatte, warum Bull den Chip entwendet hatte.
    »Und wo ist der Chip jetzt?«, fragte Bull kühl und schlürfte endlich etwas Kaffee.
    Gunnarstranda kehrte ihm den Rücken zu, ohne zu antworten. Er ging auf sein Büro zu.
    Innerlich zählte er – und kam bis acht, bis Bull sich genügend besonnen hatte, um ihm hinterherzurufen: »Hast du ihn verloren?«
    Gunnarstranda drehte sich nicht um. Antwortete nicht.
    Doch andere hatten den Ruf gehört. An jeder Tür, an der er vorbeikam, schaute ihn ein neugieriges Gesicht an. Er ging in sein Büro. Schloss die Tür hinter sich. Lehnte sich dagegen. So blieb er stehen und dachte über die Vorstellung nach, an der er gerade teilgenommen hatte.

13
     
    Als er etwas später vor dem Fahrstuhl wartete, baute sich Abteilungsleiter Rindal neben ihm auf, die Hände tief in den Jackentaschen vergraben. Rindal grüßte nicht. Er reckte nur den Hals, ließ den Kopf hin und her rollen und sah in die Luft. Das war okay. Gunnarstranda brauchte keine kommunikativen Rituale und grüßte ebenfalls nicht.
    Die Tür sprang auf.
    Sie stiegen ein.
    Die Tür schloss sich wieder. Gunnarstranda überließ es Rindal, auf den Knopf zu drücken. Sein Finger zitterte. Keiner sagte etwas. Rindal kaute Kaugummi, machte eine Blase, die mit einem kleinen Knall zerplatzte. Er hackte weiter mit den Vorderzähnen auf dem Kaugummi herum. Der Duft seines Rasierwassers erfüllte den Raum und zwang Gunnarstranda zu husten.
    Rindal wandte den Kopf herum, als würde er plötzlich bemerken, dass er nicht allein war. »Wir müssen miteinander sprechen«, sagte er kurz.
    »Sprich nur.«
    »In meinem Büro, jetzt.«
    Der Fahrstuhl hielt an. Die Tür ging auf.
    »Mein Büro«, sagte Rindal bestimmt.
    Sie gingen hintereinander her. Rindal schloss die Tür hinter ihnen.
    Gunnarstranda lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Er wartete.
    Rindal kaute wie ein Amerikaner. Er hatte sich neben die Vitrine mit seiner Trophäensammlung gestellt: Füllfederhalter von einem Kurs bei Interpol, die Jacke vom FBI und Pokale von Sportveranstaltungen. »Bitte erzähl mir deine Version«, sagte er knapp.
    »Meine Version?«
    »Es soll ein Laptop aus Killis Wohnung verschwunden sein.«
    Gunnarstranda verstand nicht. »Und wieso meine Version?«
    Rindal nahm das Kaugummi aus dem Mund und warf es in den Papierkorb, der drei Meter entfernt stand. Er traf genau, steckte die Hände wieder in die Taschen und sagte: »Bitte erzähl mir deine Version der Geschichte. Alles, was da passiert ist.«
    Gunnarstranda seufzte und sagte: »Ich bin früh am Sonntagmorgen zur Durchsuchung von Killis Wohnung gefahren. Da lag ein Laptop auf dem Wohnzimmertisch. Ich ließ ihn liegen. Stattdessen nahm ich den Chip aus einer Kamera mit, die auch da lag.«
    »Hast du die Einlieferung des Beweismittels quittieren lassen?«
    Gunnarstranda holte noch einmal tief Luft.
    »Hast du es dir quittieren lassen?«, wiederholte Rindal hitzig.
    »Nein.«
    »Weiter.«
    »Vibeke Starum und ich waren ungefähr drei Stunden später noch einmal in der Wohnung. Die Tür war verschlossen und unbeschädigt, aber der Laptop war nicht mehr da. Soweit ich sehen konnte, fehlte sonst weiter nichts.«
    Rindal räusperte sich und sagte: »Killi soll eine Thompson Contender besessen haben. Starums Bericht zufolge befand sich kein solcher Revolver in Killis Waffenschrank.«
    »Ich habe den Waffenschrank überprüft, als ich das erste Mal da war. Da war keine TC .«
    »Der Waffenschrank war, wie ich es verstanden habe, unverschlossen«, sagte Rindal scharf. »Der Revolver hätte im Bad liegen können, im Küchenschrank oder sonst irgendwo. Warum bist du allein hingefahren? Warum hast du nicht die Techniker dazu beordert, damit sie ihre Arbeit machen konnten? Wer den PC gestohlen hat, kann auch den Revolver gestohlen haben und einen Haufen anderer Dinge. Wir haben keinen Überblick mehr, nur wegen deines amateurhaften Alleingangs!«
    Gunnarstranda stand ein paar Sekunden lang da und nahm die Aggression seines Gegenübers in sich auf, bevor er antwortete:
    »Das erste Mal bin ich zu Killis Wohnung gefahren, um mir ein Bild vom Opfer zu machen. Es ging mir nicht darum, die Wohnung zu durchsuchen.«
    »Aber du hast die Wohnung nicht versiegelt, als du wieder gegangen bist?«
    »Nein.«
    »Und du bist

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