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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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etwas privateren Rahmen, und nicht im Beisein von Veronika.«
    »Einen Augenblick«, sagte Gunnarstranda.
    Der scharfe Klang seiner Stimme ließ das Mädchen aufsehen. Ihre Blicke trafen sich.
    »Du hast einen Schlüssel zu Killis Wohnung, stimmt’s?«
    »Nein, habe ich nicht. Wer sagt das?«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf. »Ich stelle eine Frage.«
    »Nein, ich habe keinen Schlüssel. Es ist lange her, dass ich in der Wohnung war.«
    »Sicher?«
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Deine Großmutter sagt, du hättest einen Schlüssel.«
    »Sie lügt!«
    Maria Hoff legte eine Hand auf Veronikas Arm und räusperte sich.
    Vibeke Starum nahm die Gelegenheit wahr und wiederholte ihre letzte Frage: »Kannst du uns erzählen, was du an dem Samstagabend gemacht hast, Veronika?«
    Das Mädchen saß wie zuvor mit geschlossenen Augen da und schwieg.
    Vibeke Starum streckte irritiert den Rücken: »Kennst du einen Mann mit Namen Darak Fares?«
    Das Mädchen öffnete die Augen.
    Maria Hoff räusperte sich erneut. Aber Starum überhörte das. »Wie gut kennst du Darak Fares?«
    Veronika antwortete nicht, sah weg. Ihre Finger zitterten.
    »Weißt du, dass er tot ist?«, fragte Vibeke Starum.
    Da brach das Mädchen zusammen.
    Sie mussten warten, während sich Maria Hoff, assistiert von einem Krankenpfleger, der Patientin annahm. »Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass ich die Fragen stellen sollte?«, fragte Vibeke Starum verärgert.
    Gunnarstranda erwiderte nichts.
    Starum drehte ihm den Kopf zu. »Woher wussten Sie das mit der Großmutter und den Schlüsseln?«
    »Sie waren ja nicht daran interessiert, auf den aktuellen Stand gebracht zu werden«, sagte Gunnarstranda mild.
    Starum holte tief Luft. »Herrgott, bin ich froh, dass ich nicht mit Ihnen zusammenarbeite.«
    Gunnarstranda wandte sich ihr zu und betrachtete sie kühl. Er sagte: »Sie haben ein Mädchen serviert bekommen, das zugibt, häufiger in Killis Wohnung gewesen zu sein, das Killis Vertrauen hatte, das also Zugang zu Killis Waffenschrank hatte das mit hoher Wahrscheinlichkeit Darak Fares kennt und das passenderweise hier in die Kinder- und Jugendpsychiatrie eingewiesen wurde, und zwar am Tag nachdem Killis Leiche gefunden wurde. Ist das stichhaltig?«
    Starum sagte eine Weile nichts. »Aber glauben wir das?«, fragte sie schließlich.
    »Glauben wir was?«
    »Glauben wir, dieses zerbrechliche Ding könnte einen Menschen erschossen haben?«
    Gunnarstranda zuckte mit den Schultern. »Ich glaube gar nichts. Ich arbeite auch nicht an diesem Fall. Aber wenn ich es täte, wäre ich wahnsinnig interessiert daran, die Bewegungen dieses Mädchens an dem Abend, an dem Killi erschossen wurde, zu rekonstruieren.«
    Starum zischte: »Als Darak Fares erschossen wurde, war das Mädchen hier eingewiesen. Sie ist Langzeitpatientin. Killi und Darak Fares wurden mit derselben Waffe erschossen. Das kann nicht sie gewesen sein!«
    »Jetzt ziehen Sie voreilige Schlüsse«, sagte Gunnarstranda kühl.
    »Was?«
    »Selbst wenn sie mit derselben Waffe erschossen wurden, heißt das nicht unbedingt, dass es dieselbe Person war.«
    Sie sahen sich an.
    Die Tür ging auf. Maria Hoff kam zurück.
    Vibeke Starum fragte: »Können Sie uns sagen, warum sie eingewiesen wurde?«
    Die Psychologin zögerte. »Darüber möchte ich lieber zuerst mit dem JPT sprechen.«
    » JPT ?«
    »Dem Jugendpsychiatrischen Team.«
    »Wieso? Sie wurde aufgrund einer Diagnose eingewiesen, darüber brauchen Sie doch wohl nicht mehr sprechen?«
    Maria Hoff lächelte. »Sie dürfen mich nicht missverstehen. Aber wir sind uns bezüglich Veronikas Zustand nicht sicher, und ich hätte gern vorher den Umfang der Schweigepflicht mit den Kollegen …«
    Vibeke Starum unterbrach sie: »Könnte Veronika etwas Traumatisches erlebt haben?«
    Die Psychologin nickte. »Ganz klar. Das Problem ist, dass Veronika darüber weder sprechen kann noch will. Als ich sie eingewiesen habe, war sie in einem Zustand, den man am besten als Schock oder posttraumatischen Stresszustand bezeichnen kann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr Zustand durch ein gewaltsames Ereignis ausgelöst wurde. Wir wissen nicht, was es war, aber eine Hypothese ist, dass sie vergewaltigt wurde oder dass es den Versuch einer Vergewaltigung gegeben hat. Mit anderen Worten: Die von Ihnen gezeigten Bilder würden dem Team bei der weiteren Behandlung ausgesprochen nützlich sein.«  
    »Die Bilder können noch nicht freigegeben werden«, erklärte Starum

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