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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Das konnte sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht – sie war durcheinander und sollte eingewiesen werden. Maria Hoff hätte den Diebstahl nicht geduldet, wenn sie nicht selbst an dem Rechner interessiert gewesen wäre.«
    »Vielleicht hat Veronika behauptet, es sei ihr Rechner und Killi hätte ihn sich nur ausgeliehen.«
    »Hätte Maria Hoff ihr das geglaubt? Und wenn es so gewesen wäre, warum hat Maria Hoff dann später so vehement bestritten, etwas aus Killis Wohnung entfernt zu haben? Nein.« Gunnarstranda schüttelte den Kopf und schlussfolgerte: »Es gibt nur eine plausible Erklärung: Maria Hoff muss den Rechner aus eigenem Antrieb mitgenommen haben. Und zwar aus einem einzigen Grund: Das Mädchen hatte ihr erzählt, dass Killi ermordet worden war.«
    Vibeke Starum nickte. Gunnarstrandas Schlussfolgerung war wasserdicht. »Also wissen wir, dass Maria Hoff uns anlügt«, stellte sie fest. »Aber wir kommen nicht weiter, bevor wir nicht den Computer gefunden haben. Sie hat ihn, streitet es aber ab. Und damit sind wir noch keinen Schritt weiter.«
    »Sie wollen ihre Wohnung durchsuchen?«
    Starum nickte. »Wir haben ein triftiges Verdachtsmoment. Sie hat den Rechner.«
    Gunnarstranda lächelte. »Das können Sie nicht beweisen.«
    »Wir sind doch gerade zu dem Schluss gekommen, dass sie den Rechner genommen haben muss. Und Sie haben mich überzeugt. Dann werden Sie sicher auch das Gericht überzeugen können.«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf. »Sie vergessen da zwei Dinge. Wir wissen nicht, warum sie den Rechner gestohlen hat. Ihr Motiv ist unklar. Außerdem war ich an dem Morgen zuerst in der Wohnung. Wir haben es mit einem Chef zu tun, der sehr geneigt ist, mich zu verdächtigen. Sie werden jetzt keine Genehmigung bekommen, Maria Hoffs Wohnung zu durchsuchen.«
    Starum atmete hörbar. »Was machen wir also?«
    Gunnarstranda grinste wieder. »Fragen Sie mich um Rat?«
    »Nein. Wir erörtern den Fall, und Sie haben das Recht, Ihre Sichtweise vorzutragen.«
    Gunnarstranda verschränkte die Arme hinter dem Rücken. »Entweder hat Maria Hoff den Rechner schon verschwinden lassen, oder aber sie zerbricht sich gerade den Kopf darüber, ob Sie diesen Hausdurchsuchungsbefehl bekommen. Letzteres können Sie zu Ihrem Vorteil nutzen.«
    Vibeke Starum hatte ihre Autoschlüssel hervorgeholt. Sie ging die letzten Meter zu ihrem Auto. »Und wie?«, fragte sie und schloss auf.
    »Das können Sie mir überlassen«, sagte Gunnarstranda und holte seine eigenen Autoschlüssel aus der Tasche.

44
     
    Gunnarstranda fuhr vom Parkplatz und hielt dann am Straßenrand an. Er blieb im Auto sitzen und wartete. Stellte den Spiegel so ein, dass er den Haupteingang der Klinik sehen konnte. Laufend ging die Tür auf, aber es kam niemand heraus, der aussah wie Maria Hoff. Erst nach zwanzig Minuten. Die Absätze klapperten laut, als eine Frau aus dem niedrigen gemauerten Gebäude eilte. Sie kramte in einer kleinen Handtasche, hängte sie sich über die Schulter und ging mit raschen Schritten zum Parkplatz, wo sie aus seinem Blickfeld verschwand. Gunnarstranda startete den Motor, als er die Scheinwerfer des blauen Golfs aufleuchten sah. Er wartete, bis der Wagen an ihm vorbeigefahren war, und folgte ihm.
    Bald schon merkte er, wohin die Fahrt ging, und konnte daher gelassen etwas mehr Abstand halten. Schwierig wurde es, als sie direkt vor ihrer Haustür parkte, statt in die Tiefgarage zu fahren. Am Straßenrand standen die Autos dicht an dicht. Sie fand eine Lücke, hielt an, blinkte und hatte Mühe, das Auto in die Lücke hineinzumanövrieren. Er konnte nur hoffen, dass sie zu beschäftigt war, um auf das Gesicht des Fahrers im Wagen dahinter zu achten. Als sie eingeparkt hatte, war er gezwungen, weiterzufahren. Sie öffnete die Tür nur einen Spalt und wartete, bis er vorbeigefahren war.
    Er beobachtete sie im Spiegel. Maria Hoff stieg aus dem Auto und trippelte zur Haustür. Er ging das Risiko ein weiterzufahren, bog rechts ab und fuhr einmal um den Block. Fand einen Platz an der Ecke, die Vorderräder ein gutes Stück auf dem Fußweg. Egal. Das Auto von Maria Hoff stand noch an derselben Stelle.
    Er schaltete das Radio ein und wartete. Suchte nach Sendern, fand aber nur Werbung und dummes Geschwätz. Er schaltete es aus.
    Je mehr Zeit verstrich, umso unsicherer wurde er, wie gut sein Einfall wirklich gewesen war. Nach einer Viertelstunde war er drauf und dran, aufzugeben und zum Präsidium zu fahren. Anderseits musste es einen Grund

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