Blutfeuer
kurzweiliger Sonntag bevor.
»Ach ja«, machte Lagerfeld
weiter, während er sich eine Zigarette ansteckte, »und zweitens: Der MP 3 da ist nicht geliehen, der ist jetzt
unserer. Geil, gell?«
Ute von Heesen war
sprachlos. Lagerfeld hatte doch so schon andauernd Finanzprobleme, wie konnte
er sich dann dieses teure Teil zulegen? »Du hast sie ja wohl nicht alle,
oder?«, regte sie sich auf. »Den kannst du dir doch gar nicht leisten. Und was
ist mit unserem Urlaub? Weißt du überhaupt, wie lange ich bei der HUK dafür arbeiten muss?« Sie war echt
sauer.
Das Grinsen Lagerfelds
erreichte auf einer Skala von eins bis zehn die elf Komma neun. »Der Roller hat
mich gar nichts gekostet, mein Schatz, er ist ein Geschenk. Der ehemalige
Besitzer wollte kein Geld annehmen.« Er nuckelte betont lässig an seiner
Zigarette, dann grinste er ihr wieder mitten ins Gesicht und zog ein
zerknittertes Papier aus der Jacke.
Seine
Lebensabschnittsgefährtin nahm den grünen Bogen und faltete ihn auseinander.
Misstrauisch las sie die gedruckte Vereinbarung und prüfte die geleistete
Unterschrift des angeblichen Verkäufers. »Eine Schenkungsurkunde? Irgendwie
sieht das mehr aus wie ein Lieferschein«, meinte sie noch immer etwas
verstimmt. Aber selbst als Chefin der Revisionsabteilung der HUK -Coburg konnte sie keinen formalen
Mangel entdecken. Mit dem Dokument schien es wohl seine Richtigkeit zu haben.
Sie reichte Lagerfeld das Schriftstück zurück und lehnte ihren Kopf an seine
Schulter. »Du bist schon ein verrückter Kerl«, sagte sie halblaut in die Nacht
und kuschelte sich enger an ihn. Dann fiel ihr ein, was sie vorhin schon hatte
fragen wollen. »Wie ist eigentlich eure Wette ausgegangen? Du sagtest doch, der
Sieg sei dir sicher, weil Franz kein bisschen besser Fränkisch kann als vorher
und du die ganze Zeit nicht geraucht hast?«
Kurz verdüsterte sich die
Stimmung des Kommissars. »Fidibus hat mich wegen ›Yellowstone‹ disqualifiziert.
Angeblich stand da in dem Kleingedruckten seiner Vereinbarung, dass
medikamentöse Unterstützung zum Rauchentzug unzulässig ist. Ich soll also
blechen.« Missbilligend betrachtete er seine glimmende Zigarette.
Doch seine Freundin ließ
nicht locker. »Warum packst du die Gelegenheit nicht gleich beim Schopfe und
hörst wirklich mit dem Rauchen auf, du Held?«
Darauf hatte Lagefeld schon
den ganzen Abend gewartet. Aber er war gewappnet. Zuerst einmal gab er ihr als
Antwort einen langen Kuss, dann meinte er: »Nun, mein Schatz, wie würde Fidibus
auf diese ungebührliche Frage antworten? Man muss auch mal auf ein Opfer
verzichten können.«
ENDE
Mein von Herzen kommender Dank!
Ohne die Hilfe folgender
Menschen wäre dieses Buch so nicht möglich gewesen!
Dr. Thomas Neundorfer, Dipl.
Geo-Physikerin Eva Brost, Dr. Peter Pechmann, Heinz Tautermann, Jürgen und
Nadja, Dr. Dr. Uwe Greese, Prof. Dr. Dr. Marika Geldmacher von Mallinckrodt,
Edgar Vorndran, Polizeihundeführer Franz Böhmer, Polizeihundeschule
Neuendettelsau, Katastrophen-Müller, Bgm. a. D. Gerhard Jäger, Bgm.
Josef Martin, Kommissar Christian Vogt, Stabsfeldwebel Roland Zschorn, Piaggio
Deutschland, Landrover Deutschland, STEVENS Bikes Deutschland, MAGURA Bad
Urach, HUK -Coburg, Josef
Sanfillippo, »Gasthof zur Sonne« Mürsbach, Ina Rinder und Martin Ender, dem
Emons Verlag, dem armen Lektorat in Köln und Fürth sowie meinen tapferen
Probeleser/-innen Martina, Martin, Elke und Beate.
Besonderer Dank geht an:
Elke und Hannah, meine
geistige und körperliche Abwesenheit so geduldig ertragen zu haben.
Meine Informanten aus der CSU und dem Leistungssport, die an
dieser Stelle auf eine namentliche Nennung verzichten möchten.
Helmut Vorndran
DAS ALABASTERGRAB
Franken Krimi 2
ISBN 978-3-86358-014-8
»Modern und hochspannend erzählt. Mit teils amüsanten, auf jeden Fall aber ehrlichen Einblicken ins fränkische Gemüt. Und mit einer echten Überraschung am Ende.«
Bayerisches Fernsehen, Abendschau
Leseprobe zu Helmut Vorndran,
DAS ALABASTERGRAB
:
Prolog
Während im Hintergrund eine
männliche Stimme Dinge erklärte, die ihm schon längst bekannt waren, machte er
sich daran, das Buch in das speckige Papier einzuwickeln, sodass von dem hellen
Ledereinband nichts mehr zu sehen war.
Hastig knotete er das kleine
Paket kreuzförmig mit einer Schnur zusammen, die er in weiser Vorahnung mitgenommen
hatte.
Er
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