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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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machen Sie sich mitschuldig!
(Tirilie)
Anhand unserer Aufzeichnungen wissen wir sehr wohl, dass Sie ihn besser kennen, als Sie uns glauben machen wollen. Da gibt es ein paar seltsame Ausschläge.«
    Ich schluckte. Jetzt war ich an der Reihe, ihnen eine glaubwürdige Geschichte zu präsentieren, die sie nicht stutzig machen würde. »Er hat am Abend zwei Jugendliche aus der Kneipe geschmissen, nachdem sie Ärger verursacht hatten. Ich habe ihnen Hausverbot erteilt. Wahrscheinlich wollten sie sich an uns rächen und haben deswegen einen Überfall erfunden. Ihr Mutant leerte seinen Drink und verließ etwa fünfzehn Minuten später ebenfalls die Kneipe. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.« Ich hoffte nur, MH hatte keine weiteren Zeugen befragt, die mitbekommen hatten, dass ich Jack ein Zimmer vermietet hatte und wir gestern zusammen in der Stadt waren.
    »Wo waren Sie gestern Morgen gegen fünf?«, wollte Nummer eins wissen. Anscheinend hatte er meine Story geschluckt.
    »In meinem Bett natürlich.« Was ja auch nicht gelogen war.
    »Allein?«
    NEIN!
, schrie ich innerlich aus Leibeskräften und gab ein deutliches Ja von mir.
    »Der Überfall hat sich so gegen halb fünf ereignet. Die jungen Männer erzählten, da hätten Sie, Ms. McAdams, die Kneipe gerade verlassen. Zusammen mit Mr. Hayes.«
    Diese Lügner! Aber was die konnten, das konnte ich schon lange. Und noch viel besser: »Ich verließ die Kneipe um kurz nach vier und zwar allein. Sie sollten diesen Hosenscheißern ihre Hintern versohlen! Wahrscheinlich hatten diese bekifften Typen zu dieser Zeit ein paar ziemlich heftige Halluzinationen und haben sich selbst verletzt. Und unbescholtene und ehrliche Bürger dürfen sich mit den Auswirkungen ihres Drogenkonsums herumschlagen!« Ich war wirklich sauer. Diese Jungs hatten vielleicht Nerven. Erst wollten sie
mich
umbringen und dann behaupteten sie frech, Jack hätte
sie
angegriffen!
    »Einer von ihnen hatte tatsächlich eine erhöhte Konzentration Hype im Blut«, gestand Nummer eins. »Wir haben Ihre Aussage aufgenommen und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, die wir Ihnen bereitet haben. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag, Madam.« Programm Ende.
    Das war’s? Unmöglich! Meine Bluse klebte mir wie eine zweite Haut am Körper und ich fror, als mich der Aufzug nach oben brachte. Ich zitterte wie ein Grashalm im Wind und wollte nur noch von Jacks starken Armen gehalten werden.
    Im Flur lief er mir aufgelöst entgegen. Sicher war er erleichtert, mich so schnell wiederzusehen. Doch ich spürte, wie ihn ein Mantel aus Zorn und Wut umgab. Was war nur plötzlich in ihn gefahren? Er packte mich an den Schultern und sein sonst so freundliches Gesicht war einer Furcht einflößenden Maske gewichen. Ich schluckte. Noch nie hatte ich einen Mann so wütend erlebt. Völlig außer sich! Die Brauen tief nach unten gezogenen, schrie er mich an: »Was hast du mit Loyal-Pharm zu schaffen? Arbeitest du für sie?« Seine Augen sprühten Blitze, seine Hände zitterten und seine Haltung war unglaublich angespannt. Er drückte meine Schultern stärker zusammen, wobei er mich rückwärts gegen die Wand presste. Er schien gar nicht zu merken, wie hart er mich hielt oder dass er mich überhaupt festhielt.
    »Was ist auf einmal los mit dir? Ich verstehe nicht … Du tust mir weh! Jack!« Tränen schossen mir in die Augen. Was hatte ihn so aufgeregt? Ich versuchte, seine Hände wegzudrücken, doch er ließ mich nicht. Wo war nur der Jack geblieben, den ich kannte? Er machte mir richtig Angst!
    »Die Kisten auf dem Dachboden! Auf einigen ist das Symbol von Loyal Pharmaceutical! LP!«, rief er mir wütend ins Gesicht, lockerte aber seinen Griff etwas.
    Ich war erst verwirrt und verstand nicht, was er meinte, dann schoss es mir wie ein Blitz in den Kopf: »LP, das bedeutet LAGO Pharmaceutical! Nicht LOYAL. Das ist die Firma, für die meine Eltern gearbeitet haben!«
    Jack ließ mich los und ging ein paar Schritte zurück. Ich war froh, dass alles ein Irrtum war, doch sein Zorn verwandelte sich in Entsetzen. »Was?« Fassungslos starrte er mich an. Seine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. »Deine Eltern arbeiteten für die Leute, die mich gefoltert haben?«
    »Was? … Nein, Jack, du irrst dich!«, rief ich und ging auf ihn zu. Er starrte mich weiterhin an, wobei er immer wieder den Kopf schüttelte. Ich ergriff seine Hand und hatte eine Vision: Ich sah durch Jacks Augen das Namensschild des Arztes, der ihn so

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