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Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
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Greytown aufhielt? Ich hatte bisher wirklich gedacht, diese Einrichtung würde Menschen wie Jack und mir helfen, sich in der »normalen« Gesellschaft zurechtzufinden, anstatt uns zu jagen.
    Verwirrt steckte ich das Gerät in meine hintere Hosentasche, als es an der Haustür klopfte. Beim Blick durch den Spion erkannte ich Jacks graue Augen und öffnete ihm sofort. Er war extrem schnell hier gewesen. »Wie bist du ins Haus gekommen?«
    Jack erzählte mir, etwas außer Atem: »Ron und ich sind beim Hafen in die Kanalisation abgestiegen. Von dort hat Ron mich auf dem schnellsten Weg durch unterirdische Gänge von einem Haus zum nächsten gebracht, bis in den Keller dieses Gebäudes. Halb Greytown ist unterirdisch miteinander verbunden.«
    Vor Staunen stand mir der Mund offen. Ich hatte von alldem keine Ahnung gehabt. »Wow, wie hat Ron gewusst, wo ihr lang musstet? Wo steckt er eigentlich?«, fragte ich über Jacks Schulter blickend.
    »Er hatte so eine Art Navigationsgerät bei sich und hatte es verdammt eilig. Wir sind den ganzen Weg gelaufen. Der Kerl ist ziemlich fit für sein Alter. Ron ist doch bestimmt schon fünfzig. Er ist gleich wieder zurück, als er mich hier abgeliefert hat.«
    Diese Stadt war doch nicht so langweilig, wie ich bis jetzt angenommen hatte. Irgendetwas Merkwürdiges ging hier vor. Und Sam schien definitiv mehr zu wissen, als er mir weismachen wollte. Doch darüber musste ich mir ein anderes Mal den Kopf zerbrechen.
    »Es wäre wohl klüger, wenn ich für eine Weile aus der Stadt verschwinde«, sagte Jack. »Ich will dich nicht auch noch zur Zielscheibe machen.«
    »Ich stecke schon mittendrin und komme auf jeden Fall mit dir. Egal was du oder mein Onkel sagen, ich will dich nicht noch mal verlieren! Lass mich nur schnell ein paar Sachen packen.«
    Jack hielt das für keine gute Idee. »Hör doch wenigstens auf deinen Onkel!«
    »Ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen«, konterte ich.
    So ging das immer weiter. Mit Sicherheit wäre unser Gespräch in eine hitzige Diskussion ausgeartet, hätte das eindringliche Läuten der Türglocke uns nicht unterbrochen.
    Nur keine Panik!
, dachte ich, als ich wie zur Salzsäule erstarrt im Flur stand, wo ich gerade ein Paar Turnschuhe in einen Rucksack stopfen wollte.
    »Kate!« Jack gab sich wirklich Mühe, sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen. »Mach auf!«
    Wie in Zeitlupe schlurfte ich auf meine Wohnungstür zu. Beim Blick auf den Monitor des Türöffners erkannte ich drei Männer in dunklen Anzügen. Einer schaute direkt in die Kamera. »Öffnen Sie die Tür, Ms. McAdams. Wir kommen im Auftrag von MUTAHELP wegen einer Angelegenheit von höchster Wichtigkeit. Wir wissen, dass Sie da sind!« Klar wussten sie es – mein ID-Chip.
    Also drückte ich auf den Türöffner, um kein Aufsehen zu erregen.
    »Jack, geh nach oben! Komm erst runter, wenn du siehst, dass sie das Gebäude verlassen haben.« Meine Stimme überschlug sich fast. Leute von MUTAHELP wollten mit
mir
reden. Hilfe!
    Der alte Aufzug ließ mir genug Zeit wie eine Wahnsinnige durch die Wohnung zu laufen, um nach Dingen zu suchen, die Jacks Anwesenheit verraten hätten. Auf dem Weg zur Tür stolperte ich zum Glück über seine Schuhe und warf sie ihm gerade noch durch das Loch in der Decke zu, bevor es sich schloss. Den Rucksack schleuderte ich unter mein Bett.
    Drei schrankhohe Männer mit kurzen schwarzen Haaren und dunkelblauen MUTAHELP-Uniformen bauten sich vor meiner Wohnungstür auf. Ihre Gesichter waren faltenfrei und ohne jegliche Mimik. Ihre unnatürlich blauen Augen starrten durch mich hindurch. Alle drei sahen sich so ähnlich – sie hätten Drillinge sein können – und sie kamen mir von irgendwo her bekannt vor.
    »Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für Ihre Wohnung. Wir müssen überprüfen, ob Sie einem kriminellen Mutanten der Klasse zwei oder höher Zuflucht gewähren«, sagte Nummer eins mit monotoner Stimme, wobei er mir ein digitales Schriftstück vor die Nase hielt.
    »Warum sollte ich einen Kriminellen in meiner Wohnung verstecken?«, fragte ich und versuchte, nicht nervös zu klingen.
    »Zwei junge Männer sind gestern Morgen von einem Mutanten angegriffen worden und einer von ihnen erlitt schwere Verletzungen. Sie haben uns nach dem Vorfall sofort alarmiert und meinten, Sie, Ms. McAdams, würden den Mutanten kennen. Er sei Gast in der Kneipe Ihres Onkels gewesen und die Männer vermuteten, dass er Ihr Freund sei.«
    »Sehe ich etwa so

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