Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutflucht - Evolution

Blutflucht - Evolution

Titel: Blutflucht - Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loreen Ravenscroft
Vom Netzwerk:
zuraste.
    »Ein schwarzer Lightning.«
    »Fuck!«, schrie Jack und schlug mit den Händen aufs Lenkrad. »Gut festhalten, Mädels, mal sehen, was diese Kiste so drauf hat!«
    Jack jagte den Motor gnadenlos nach oben und mit ihm meinen Puls.
    »Xara, Nachtsichtmodus aktivieren!«
    »Nachtsichtmodus aktiviert«, erwiderte Dame Xara und schaltete die Scheinwerfer ab. Tiefschwarze Dunkelheit lag nun vor uns. An die Frontscheibe wurden leuchtend grün die Umrisse der Straße projiziert.
    »An der nächsten Kreuzung rechts abbiegen«, kommandierte sie Jack. Dieser konnte so weit abbremsen, dass der Wagen sich nicht überschlug, als wir in die nächste Seitenstraße einbogen. Mit quietschenden Reifen düsten wir weiter durch die Nacht.
    Und wieder einmal würden mir die Sehenswürdigkeiten dieses Ortes verborgen bleiben …
    »Nach der nächsten Brücke rechts abbiegen«, sagte Xara.
    Der Wagen schoss eine unsichtbare Anhöhe nach oben, verlor für einen kurzen Moment die Bodenhaftung und donnerte dann unvermittelt auf die Fahrbahn, als es auf der anderen Seite bergab ging. Sofort stieg Jack auf die Bremse, riss gekonnt das Steuer herum und das Fahrzeug schlitterte um die Kurve.
    »Wow, Baby, wo hast du so fahren gelernt?« Entzückt klatschte Hill in die Hände, nachdem Jack bei »in zehn Metern links abbiegen« einen weiteren halsbrecherischen Drift hingelegt hatte.
    »Fahrsicherheitstraining«, antwortete er cool, seine Augen konzentriert auf die hellgrüne Projektion an der Scheibe gerichtet.
    Mit schweißnassen Händen krallte ich mich in den Sitz, den Puls auf hundertachtzig, und sah ihn unter hochgezogenen Brauen an. »Fahrsicherheitstraining? Ich mach mir gleich in die Hose! Die Lektion hieß wohl eher: Wie-bringe-ich-meine-Freundin-um-ohne-selbst-Hand-anzulegen.«
    »Gut, ich bin in meiner Jugend Straßenrennen gefahren«, gestand er.
    Ein lang gezogenes »Cool!« kam aus Hills Mund.
    Das war doch nicht zu fassen! Ich hatte immer versucht nicht aufzufallen, während Jack es anscheinend voll darauf angelegt hatte. Aber wie hieß es so schön: jung und dumm! Obwohl uns jetzt Jacks Dummheit von damals sehr gelegen kam, wie ich widerwillig einsah.
    Xara lotste uns kreuz und quer durch die Stadt. Anscheinend war sie auf Verfolgungsfahrten programmiert, denn wenn wir weiterhin in diesem Zickzack durch die Gegend fuhren, würden wir unser Ziel nie erreichen. Und mein Mageninhalt war schon wieder einmal der Meinung, dass er sich von alldem gerne ein persönliches Bild gemacht hätte.
    Endlich erlöste uns ihre digitale Stimme. »Schwarzen Lightning abgehängt. Nehme Kurs auf Wendys Inn.«
    Jack schaltete auf AUTOPILOT und lehnte sich stöhnend zurück. »Oh Mann, bin ich aus der Übung.«
    »Du warst galaktisch, Baby!« Hill gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Dieses Kind …

    »Ziel erreicht! Willkommen auf dem Snowy Mountain«, weckte uns Xaras Stimme.
    Nachdem wir Hill abgesetzt hatten, hatte uns der Taifun die restliche Nacht gut getarnt im Stealth-Modus durch den halben Staat gefahren. Irgendwann waren wir eingeschlafen.
    Jetzt schien es früher Vormittag zu sein. Wir hatten keine Ahnung, wo wir uns befanden, weit und breit umgab uns nur tiefster Wald und ich musste dringend für kleine Mädchen.
    Während ich mich hinter einer großen Tanne erleichterte, sprach Jack mit Ron. Leider war ich zu weit entfernt, um irgendetwas verstehen zu können. Als ich zum Auto zurückging, das auf einem fast komplett zugewachsenen Waldweg stand, war das Gespräch beendet.
    »Von hier aus müssen wir zu Fuß weiter. Ron hat mir gerade die Route auf das MP überspielt.« Jack ging zum hinteren Teil des Wagens. »Xara, Kofferraum öffnen!«, befahl er und sofort fuhr der Deckel nach oben.
    Nachdem Jack zwei weitere große Rucksäcke voller Lebensmittel und anderer wichtiger Dinge, die wir in dieser unzivilisierten Wildnis vielleicht brauchten, herausgeholt hatte, marschierten wir los.
    »Was passiert mit dem Auto?«, fragte ich, als wir einen schmalen Pfad nach oben stiegen, der kaum noch zu erkennen war.
    »Fährt in die nächste Stadt zurück. Dort wird jemand von MALVE dafür sorgen, dass es uns an nichts fehlt. Xara wird alle drei Tage hier mit Nachschub auf uns warten.«
    Er sprach von dem Auto, als wäre es eine Person. Männer und ihre Fahrzeuge … daran würde sich wohl nie etwas ändern.
    Ein mildes Klima herrschte auf diesem Berg. Das MP meldete angenehme vierundzwanzig Grad, die Sonne strahlte. Und wie es roch! Nach feuchten

Weitere Kostenlose Bücher