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Blutflüstern: Novelle (German Edition)

Blutflüstern: Novelle (German Edition)

Titel: Blutflüstern: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nicht im Geringsten wie mein Dad, aber es war trotzdem nett, seine Stimme wieder neben der von Mom zu hören.
    »Wie lange trinkt Rachel schon Kaffee?«, fragte er und brachte meine Mom damit zum Lachen.
    Zwei Jahre , dachte ich. Mein Arm wurde müde, und mein Puls beschleunigte sich, während ich arbeitete. Dreck, kein Wunder, dass Mom aufgehört hat, ihre eigenen Zauber anzufertigen.
    »Seitdem du angerufen hast, um zu sagen, dass du kommst«, antwortete meine Mom. Sie wusste nicht, dass ich im College immer Kaffee trank, um mich den älteren Studenten besser anzupassen. »Sie bemüht sich so sehr, erwachsen zu sein.«
    Den letzten Satz seufzte sie fast, und ich runzelte die Stirn.
    »Mir gefiel es nicht, dass sie all diese College-Kurse belegt«, fuhr sie fort, ohne zu wissen, dass ich sie hören konnte. »Aber ich nehme an, es ist mein eigener Fehler, weil ich
sie Klassen habe überspringen lassen. Ich konnte sie ja in ihrer Krankenzeit nicht einfach zu Hause sitzen und fernsehen lassen, und wenn sie den Stoff schon konnte, was sollte so schlimm daran sein, sie hier und da ein Semester überspringen zu lassen?«
    Ich runzelte die Stirn und blies mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. In den ersten vier Jahren meiner Schulzeit war ich so oft im Krankenhaus gewesen, dass meine Mom mich quasi zu Hause unterrichtet hatte. Theoretisch eine gute Idee, aber wenn man nach drei Monaten zurückkommt und den Fehler macht, sich anmerken zu lassen, wie viel man weiß, wird der Schulhof schnell zur Folterkammer.
    Robbie gab ein unhöfliches Grunzen von sich. »Ich glaube, es ist gut für sie.«
    »Oh, ich behaupte ja nicht das Gegenteil«, antwortete meine Mom schnell. »Mir hat es nur nicht gefallen, dass sie zwischen all diesen verdammten älteren Männern rumgerannt ist.«
    Ich seufzte, aber ich war an die Sprache meiner Mom gewöhnt. Sie war dreckiger als meine, was ziemlich stank, wenn sie mich beim Fluchen erwischte.
    »Männer?« In Robbies Stimme klang ein Lachen mit. »Sie sind gar nicht so viel älter als sie. Rachel kann auf sich aufpassen. Sie ist ein gutes Mädchen. Außerdem wohnt sie ja immer noch zu Hause, richtig?«
    Ich zog eine meiner Haarsträhnen aus der Mischung und fühlte ein kurzes Ziepen, als sie sich unter dem Mörser verfing. Mein Arm tat weh, und ich fragte mich, ob ich schon aufhören konnte. Die Blätter waren nur noch eine grüne Schicht auf dem Boden. Der Fernseher wurde
lauter, als Werbung eingeblendet wurde, und ich hätte fast verpasst, dass meine Mom Robbie schalt. »Glaubst du, ich lasse sie in ein Wohnheim ziehen? Sie wird schneller müde, als sie sich anmerken lässt. Sie ist noch nicht ganz wieder auf der Höhe. Sie versteckt es nur besser.«
    Meine Schulter tat weh, aber nach diesem Satz würde ich nicht aufhören, bis ich fertig war. Mir ging’s gut. Mir ging’s sogar prima. Ich hatte sogar angefangen zu joggen, auch wenn ich mich nach dem ersten Lauf im Zoo übergeben hatte – die vielen Hügel. Aber jeder übergibt sich nach dem ersten Mal.
    Doch es gab einen Grund dafür, dass so wenige Bilder von mir vor meinem zwölften Geburtstag existierten und es hatte absolut nichts damit zu tun, dass wir uns die Filme nicht hätten leisten können.
    Ich atmete tief durch, legte den Stößel zur Seite und schüttelte meinen Arm aus. Er schmerzte von der Hand bis zur Schulter. Ich entschied, dass die Stechpalme genug gestampft worden war, und streckte mich nach dem Umschlag mit Efeuwurzeln, die ich früher am Abend von der Pflanze meiner Mutter abgekratzt hatte. Die winzigen Wurzeln mussten von den Stängeln kommen, nicht aus der Erde, und das Buch erklärte, dass sie als Bindemittel dienen sollten, um die Essenz einer Person zusammenzuhalten.
    Ich riss den Kopf hoch, als der Fernseher ausgeschaltet wurde, aber dann machte einer von ihnen die Stereoanlage an. »Jingle Bells« in einer Jazzversion. Ein Klassiker meines Dads.
    »Schau, es schneit wieder«, sagte Robbie leise. Ich warf einen Blick zum Küchenfenster, das nur ein schwarzes
Viereck war, vor dem helle Flocken aufblitzten, wann immer sie das Licht traf. »Das vermisse ich.«
    »Du weißt, dass es hier immer einen Platz für dich geben wird.«
    Bei dem verlorenen Klang ihrer Stimme zuckte ich zusammen und senkte den Kopf tiefer über den Mörser, während ich die Efeuwurzeln einarbeitete. Der Zauber roch angenehm nach Wein und Chlorophyll.
    »Mom …«, flehte Robbie. »Du weißt, dass das nicht geht. Alle sind an der

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