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Blutgeld

Blutgeld

Titel: Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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Ihre Informationen herbekommen, ist Ihre Sache, Mr. Hoffman. Ich bin bereit, sie Ihnen abzukaufen. Das ist mein Angebot.»
    «Und wie viel sind sie Ihnen wert, diese Informationen, die ich nicht habe?»
    «Eine Menge. Ich habe Ihnen ja gesagt, ich bin reich.»
    «Mein Honorar beträgt eine Million Dollar, im Voraus zu zahlen.»
    «Das ist doch unerhört.»
    «Kann sein. Aber Ihr Verhalten ist es auch: Hier mit einer falschen Visitenkarte hereinzuplatzen, mir hier eine Menge Hokuspokus vorzumachen, mich engagieren zu wollen, damit ich Informationen stehle und gegen britische Bankgesetze verstoße. Das ist nicht mein Arbeitsstil. Und ich mag keine Spitzel.»
    «Werden Sie nicht sauer, Mr. Hoffman. Ich wollte damit nur sagen, dass eine Million Dollar eine Menge Geld ist. Es ist durchaus möglich, dass wir Ihnen diese Summe für die Informationen bezahlen können, um die ich sie gebeten habe. Aber ich muss erst Rücksprache halten.»
    «Tun Sie, was Sie wollen. Apropos, falls Sie irgendein Spitzeltonbandgerät unter Ihrem lächerlichen Spitzelanzug tragen: Ich lehne es ab, irgendetwas mit dieser illegalen Geschichte zu tun zu haben. Das werde ich in einem Protokoll über diese Unterredung klarstellen, das ich für meinen Anwalt vorbereite.»
    «Hören Sie auf, von Anwälten zu reden, Mr. Hoffman. Ich bin zu Ihnen gekommen, um ein Geschäft mit Ihnen zu machen. Nicht um mit Ihnen Rechtsstreitigkeiten anzufangen.»
    «Meine Nummer steht auf meiner Karte. Rufen Sie an, wenn Sie Arbeit haben.»
    Hoffman führte ihn zur Tür. Als er sie öffnete, sah er, dass ein zweiter Mann draußen im Flur wartete und die Tür bewachte. Auch er hatte einen dunklen Teint, lockige Haare und beunruhigend breite Schultern.
    «Spendieren Sie Ihrem Freund hier einen Drink», sagte Hoffman zu dem Mann im Flur. «Er wirkt ein bisschen angespannt.»
     
    Nachdem sein Besucher gegangen war, tat Hoffman etwas Ungewöhnliches. Er rief seinen Vater in Athen an, um ihn um Rat zu fragen. Es war früher Nachmittag dort, und Frank Hoffman hörte sich an, als hätte er einen Kater. Sam befürchtete wieder, die Ein-Meer-voll-Geld-Predigt gehalten zu bekommen. Aber sein Vater schien das frühere Gespräch vergessen zu haben. Der Hurrikan hatte sich ausgetobt.
    «Hallo, Dad», sagte Sam.
    «Wer ist da?» Es war eine dumme Frage, da er nur ein Kind hatte, aber Frank Hoffman ließ sich nicht gern hetzen.
    «Hier ist Sam. Wie geht’s?»
    «Ich fühl mich beschissen. Gestern Abend zu viel Ouzo gesoffen mit einem Gynäkologen aus Katar. Er hatte die erstaunlichsten Geschichten auf Lager über das Privatleben der hochgeschätzten Wächter der beiden heiligen Moscheen. Und du?»
    «Es geht so. Kann nicht klagen. ’ne Menge Arbeit.»
    «Red nicht so laut. Ich hab Kopfschmerzen.»
    «’tschuldigung», flüsterte Sam.
    «Schon besser. Also, was veranlasst dich zu diesem Anruf aus dem Äther? Wohl doch sicherlich nicht kindliche Ergebenheit. Du wirst irgendwas wollen.»
    «Ich brauche einen Rat, Dad.»
    «Wie rührend. Dafür sind Daddys da. Zum Rechnungenzahlen und zum Ratschlägegeben. Was kann ich für dich tun?»
    «Sagt dir der Name Hilton irgendwas?»
    «Klar. Er betreibt eine Hotelkette. Hab schon oft in diesen Dingern übernachtet. Nächste Frage.»
    «Nun mach mal halblang. Den meine ich nicht. Der Mensch heißt Martin Hilton. Ist das ein Arbeitsname, den du erkennst?»
    «Weiß nicht. Wie sieht er aus?»
    «Mittelgroß. Fünfunddreißig. Dunkler Teint. Gute Manieren, aber sein Anzug hat nicht so richtig gesessen, wenn du verstehst, was ich meine. Er hat mich an einige von deinen alten Kollegen erinnert, nur glatter.»
    «Was wollte er?»
    «Informationen. Aber er wollte sie sehr dringend. Er hat ständig angedeutet, dass er für na-du-weißt-schon arbeitet, ohne es direkt zu sagen. Und er schien reichlich Geld dafür ausgeben zu können.»
    «Noch was?»
    «Nichts, was ich am Telefon erwähnen sollte.»
    «Vorsicht, Lauscher! Sehr eindrucksvoll. Haben die Araber was damit zu tun?»
    «Ja. Eindeutig. Was meinst du? Arbeitet Hilton für das Culinary Institute of America?»
    «Unmöglich. Wenn die was von dir wollen, dann kommen die einfach und fragen dich danach. Oder lassen mich das machen, obwohl sie inzwischen wissen sollten, dass sie mich mal am Arsch lecken können.»
    «Spar dir die Tiraden, Dad. Verlorene Liebesmüh bei mir. Was meinst du, für wen Hilton arbeitet, wenn er nicht für den Verein arbeitet?»
    «Du kannst mich gleich auch mal,

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