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Blutgesicht

Blutgesicht

Titel: Blutgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Folge des Traums. »Ich glaube nicht, Sarah, daß ich ihn vergessen kann.«
    »Nicht sofort, Jane.« Sarah hob wie abwehrend die Hände. »Später, verstehst du? Wenn die Zeit ins Land gegangen ist. Dann wirst du vergessen.«
    »Irrtum, Sarah, auch dann nicht.«
    Die Horror-Oma wollte lächeln, was ihr nicht so ganz gelang. »Ich fürchte, daß ich dich nicht verstehe, Jane. Okay, auch ich habe schon schlimm geträumt. Du ebenfalls. Wir wissen beide, daß sich auch manche unserer Träume bewahrheitet haben. Doch…«
    »Sorry, Sarah, aber ich habe von einem Gesicht geträumt, das existiert.«
    Die Horror-Oma war überrascht. »Du kennst es also? Dir ist die Person bekannt, zu der das Gesicht gehört?«
    »Ja.«
    »Wie heißt sie?«
    »Es ist ein Mann«, sagte Jane leise und sinnierend. »Jemand, den ich auch namentlich kenne. Er heißt Nathan Lassalle.«
    »Nein! Der Maler?«
    »Genau der!«
    Sarah blies die Wangen auf. Ihre Fingerkuppen glitten schneller über die Kugeln einer Kette hinweg. »Nun, das ist wirklich ein Hammer«, kommentierte sie locker. »Das ist doch dieser Maler, dessen Ausstellung du besucht hast.«
    »Genau der.«
    »Von ihm hast du geträumt? Hat er denn bei dir einen so großen Eindruck hinterlassen?«
    »Anscheinend. Er hat mich verfolgt. Das heißt, mich hat sein Gesicht verfolgt.«
    »Moment, Jane. Ein Blutgesicht. Ich denke nicht, daß dieser Nathan Lassalle mit einem blutigen Gesicht in der Weltgeschichte herumläuft. Das nehme ich dir nicht ab.«
    »So etwas habe ich auch nicht behauptet. Ich war in seiner Ausstellung, wo ich ihn auch kennengelernt habe. Sein Gesicht war normal, nicht blutig. Doch dieses Blutgesicht, das ich in meinem Traum sah, entsprach genau dem des Nathan Lassalle. Nur war es eben auf diese schreckliche Art und Weise gezeichnet. Fs hat mir wirklich Angst eingejagt, obwohl ich einiges gewohnt bin.«
    »Dann muß es schlimm ausgesehen haben.« Sarah erhob sich, ging zu Jane und blieb dicht vor ihr stehen. Sie lächelte auf die Detektivin herab und rieb dabei deren Hände, als sollten sie gewärmt werden. »Sei froh, daß es nur ein Traum gewesen ist.«
    Jane erwiderte das Lächeln der älteren Frau nicht. »Nur ein Traum?« murmelte sie.
    »Ja, ein Traum!«
    »Ich weiß nicht, Sarah, ob ich dem zustimmen kann. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Aber es war ein Traum!«
    »Ja, das schon!« Jane nickte. »Nur weißt du selbst, daß Träume auch hin und wieder in Erfüllung gehen können. Ich sehe ihn als einen Wahrtraum an.«
    »Dann glaubst du daran, daß sich dieser Traum tatsächlich erfüllen könnte?«
    Jane überlegte und wiegte den Kopf. »Ich rechne damit.«
    Das wiederum begriff die Horror-Oma nicht. »Seit wann bist du so pessimistisch?«
    »Keine Ahnung. Ich denke einfach so. Nicht nur das. Ich glaube sogar daran, daß mir dieses Blutgesicht noch einmal oder mehrere Male begegnen wird. Da hat es jemand auf mich abgesehen und mir so etwas wie eine Warnung geschickt.«
    »Der Traum würde deiner Meinung nach also wahr werden?«
    »Ich wäre nicht überrascht, wenn es geschähe.«
    Sarah räusperte sich. Sie ließ Janes I lande los, trat wieder zurück und begann mit einer Wanderung durch das Zimmer. »Hat dieser Maler denn einen so großen Eindruck auf dich gemacht, daß du selbst im Traum davon nicht loskommst?«
    »Muß er wohl«, gab Jane zu.
    »Du fandest ihn faszinierend?«
    »Ja und nein.«
    »Was heißt das denn wieder?«
    Sie wiegte den Kopf. »Es ist alles so schwer zu sagen, Sarah. Natürlich war Lassalle ungewöhnlich. Du würdest mir zustimmen, wenn er dir über den Weg läuft. Er ist ein Künstler. Er ist ein Macher, wie auch immer. Er ist auf eine bestimmte Art und Weise faszinierend und besitzt eine entsprechende Ausstrahlung.«
    »Positiv oder negativ?«
    »Ha.« Jane sprang in die Höhe. »Genau das ist es, worüber ich nachdenke, Sarah. Ich kann es dir nicht sagen. Ich behaupte einfach, daß er eine besondere Ausstrahlung besitzt. Sie ist da. Die Aura umschwebt ihn.« Jane ballte die linke Hand zur Faust. »Man kann ihn nicht fassen, verstehst du? Bis zu einem gewissen Punkt kommt man an ihn heran, dann fällt der Vorhang.«
    »Das ist genau das, was Frauen zumeist neugierig macht.« Sarah lachte. »Ich bin selbst eine Frau. Ich war auch mal jung, obwohl du es dir kaum vorstellen kannst. Aber die Gefühle der Menschen haben sich nicht verändert. Ich kenne auch derartige Männer, die etwas ausstrahlen. Die man nicht besitzen möchte, die aber

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