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Blutgesicht

Blutgesicht

Titel: Blutgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Lichts, so wie ich die Reaktionen kannte. Ich wollte es auf keinen Fall aktivieren, dann wäre die Zerstörung möglicherweise absolut geworden.
    Meine Befürchtungen traten nicht ein. Das Kreuz blieb völlig normal und nahm nur die Wärme meiner Haut an.
    Noch eine Daumenlänge, dann war es soweit.
    Ich drückte es vor.
    Dann war der Kontakt da!
    Und plötzlich reagierte das Bild…
    ***
    Die Detektivin wußte, was mit ihr geschah, und wußte es trotzdem nicht, weil sie es nicht begreifen konnte, obwohl sie die Realität erlebte. Sie war tatsächlich zu einer Gefangenen geworden. Zu einer Gefangenen einer Gestalt, die es nicht geben durfte, zumindest nicht in der Realität, weil sie einfach nur gemalt war und nicht lebte.
    Aber jetzt lebte sie.
    Und sie blutete.
    Das Blut rann aus dem Gesicht. Es war auf Jane getropft. Sie hatte die Aufschläge in ihrem Gesicht gespürt. Sogar über die Lippen war ein Tropfen gelaufen. Kalt. Es wurde so schrecklich kalt. Die normale Welt war verschwunden. Der andere hatte sie hineingezerrt in eine dunkle Höhle. In eine fürchterliche Welt ohne Licht, in der es keine Grenzen gab. Das sah Jane nicht, das fühlte sie nur, denn sie kam sich vor wie eine Gefangene in der endlosen Leere.
    Für sie war es grauenhaft, das zu erleben. Obwohl sie nichts mehr sah, spürte sie den fremden Druck und auch ihre eigene Angst, die wie eine Fessel war.
    Es lag einzig und allein an der Dunkelheit. Sie hielt die Angst versteckt, aber sie schaffte sie gleichzeitig hervor, als eine fremde Person sie betreten hatte.
    Die Angst war namenlos. Sie war bedrückend. Sie umschlang Jane mit unzähligen Armen. Sie griff nach ihrem Körper und nach ihrem Gesicht. Sie war einfach da. Ein riesiger Krake, der seine Tentakel ausgestreckt hatte.
    Und sie war kalt. Wie ein eisiger Kuß klebte sie an ihrem Körper. Jane wunderte sich darüber, daß sie sich bewegen konnte. Der andere hielt sie nicht mehr fest. Er war verschwunden. So weit sie die Augen auch öffnete, das Blutgesicht sah sie weder vor noch über sich. Es hatte sich zurückgezogen und sie allein gelassen.
    Jane lag auch nicht mehr in ihrer Schräge. Sie stand jetzt auf ihren Füßen, obwohl sie keinen Widerstand darunter spürte. Es war kein Boden vorhanden, und trotzdem sackte sie nicht in die Tiefe.
    Im Kaum schwebend. In einer Umgebung, in der es keine Maßeinheiten gab. Weder Länge noch Breite, noch Höhe. Aber auch kein Licht. Nur diese verdammte, fettige Finsternis.
    Ihr fiel ein, daß Nathan Lassalle von einem Vorhof der Hölle gesprochen hatte. Jetzt dachte sie intensiver darüber nach und gab zu, daß es stimmen konnte. Das hier war ein Vorhof der Hölle. Die Hölle war kein Kiesenfeuer, in dem die Menschen gekocht, gebraten und gegart wurden, wie es die alten Überlieferungen aus dem Mittelalter zeigten. Die Hölle war etwas ganz anderes. Auch eine Welt, nur eine grenzenlose. Eine Welt der Dunkelheit und der eisigen Kälte, wie man sie normalerweise nicht fand. Zumindest nicht auf der normalen Erde.
    Es gab in diese Welt keine positiven Strömungen oder Gefühle. Es existierte keine Liebe, es war einzig und allein nur die verdammte Schwärze vorhanden.
    Das merkte Jane sehr deutlich. Sie war eine Gefangene, die nicht in einer Zelle steckte. Die sich trotzdem danach sehnte, dort zu sein, wenn sie schon die Gefangenschaft erleben mußte. Hier gab es keine Basis. Nichts, an was sie sich halten konnte. Wohin sie griff, es war die absolute Leere, die trotzdem nicht leer war, so paradox es klingen mochte, denn sie baute sich aus negativen Gefühlen zusammen. Keine Freundschaft, Sympathie, keine Liebe.
    Nur Kälte und Haß!
    Bisher hatte sich Jane nicht bewegt. Sie war einfach nur auf der Stelle geblieben, wobei es für sie keine normale Stelle gab, die ihr Widerstand entgegengesetzt hätte. Es mußte doch etwas vorhanden sein, und Jane traute sich nach einer Weile, die Arme vom Körper zu lösen und sie auszustrecken. Sie bewegte auch die Finger, krümmte sie, streckte sie wieder aus.
    Das Nichts blieb!
    Sie faßte hinein in die Leere und in die Kälte, die an ihren Fingern entlangkroch, als hätten Geister ihren eisigen Atem entlassen. Sie konnte sich bewegen. Drehte sich herum. Ging sogar einige Schritte, ohne allerdings Grund zu spüren.
    Abfinden konnte sich die Detektivin mit ihrem Zustand nicht.
    Aber sie geriet auch nicht in Panik und sorgte selbst für Ordnung in ihrem Gehirn.
    Jane zählte zu den Menschen, die viel und vor allen Dingen

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