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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Gaidelas’ in eine eigene Wohnung gezogen.
    Eine perfekte Gelegenheit für Billy und Peaty, ihrer Freundschaft einen neuen Sinn zu geben? Falls die beiden ein Mord-Team geworden waren, hatte Peaty mit Sicherheit die Führungsrolle übernommen.
    Wenn man von Führung reden konnte. Ein schon von seinem Äußeren unheimlicher Alkoholiker und Voyeur und ein in seiner geistigen Entwicklung retardierter Kind-Mann ergaben zusammen nicht die Art sorgfältiger Planung, die am Abladeplatz von Michaelas Leiche alle forensisch verwertbaren Details entfernt und Tori Giacomos Leiche so gut versteckt hatte, dass am Ende nur verstreute Knochen übrig blieben.
    Und dann gab es noch das Problem mit dem Anruf des Flüsterers aus dem Ventura County. Ausgeschlossen, dass Billy das hingekriegt hätte.
    Eine jagomäßige Anstachelung, freundlicherweise durch das Telefon ermöglicht. Es hatte funktioniert.
    Ich hatte hypothetisch eine grausame Seite der Gaidelas’ erwogen, aber es gab da noch zwei Performance-Fans, die man nicht außer Acht lassen durfte.
    Nora Dowd war eine exzentrische Dilettantin und hatte als Schauspielerin versagt, aber sie war immerhin so gut gewesen, ihren Bruder in dem Glauben zu wiegen, sie hätte Dylan Meserve den Laufpass gegeben. Wenn man noch einen jugendlichen Liebhaber mit einer Neigung zu rauem Sex und psychologischen Spielchen in den Topf warf, kam eine interessante Mischung dabei heraus.
    Vielleicht hatte Brad deshalb in Noras Haus keine Anzeichen für einen Kampf gefunden, weil es keinen gegeben hatte. Reiseprospekte in einer Nachttischschublade und fehlende Kleidungsstücke plus Dylan Meserves schon vor Wochen abgebrochene Mietzahlungen sprachen für einen lange geplanten Trip. Albert Beamish hatte niemanden gesehen, der bei Nora wohnte, aber falls jemand nach Einbruch der Dunkelheit das Haus betreten oder verlassen hatte, wäre das seiner Aufmerksamkeit entgangen.
    Eine Frau, die das Chartern eines Privatflugzeugs für eine tolle Idee hielt.
    Ihr Reisepass war in letzter Zeit nicht benutzt worden, und Meserve hatte nie einen beantragt. Aber er war auf den Straßen von New York aufgewachsen und wusste vielleicht, wie man sich falsche Papiere beschaffte. Durch die Passkontrolle am LAX zu kommen, könnte schwierig werden, aber von Santa Monica zu einem Landestreifen in einem Dorf südlich der Grenze zu jetten, wo man gerne Bargeld nahm, wäre eine andere Sache.
    Prospekte in einer Schublade, kein wirklicher Versuch, sie zu verstecken. Weil Nora davon überzeugt war, dass niemand in ihre Privatsphäre eindringen würde?
    Als ich an der Melrose vor einer roten Ampel stehen bleiben musste, sah ich mir die Hotelanlagen genauer an, über die sie sich Material besorgt hatte.
    Schöne Orte in Südamerika. Vielleicht nicht nur des Klimas wegen.
     
     
    Ich fuhr so schnell nach Hause, wie der Sunset es zuließ, und nahm mir kaum die Zeit, nach Hausers braunem Audi Ausschau zu halten. Wenige Augenblicke, nachdem ich mich ins Internet eingeloggt hatte, erfuhr ich, dass Belize, Brasilien und Ecuador Auslieferungsverträge mit den Vereinigten Staaten abgeschlossen hatten und dass fast alle Länder ohne solche Abkommen in Afrika und Asien lagen.
    Sich in Ruanda, Burkina Faso oder Uganda zu verstecken würde nicht viel Spaß machen, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass Nora auf die weibliche Couture von Saudi-Arabien abfuhr.
    Ich studierte nochmals die Prospekte. Jede Hotelanlage befand sich in einem abgelegenen Dschungelgebiet.
    Damit man dich ausliefern konnte, musste man dich erst mal finden.
    Ich stellte mir die Szene vor: Mai-November-Pärchen checkt in eine Luxussuite ein, genießt den Strand, die Bar, den Swimmingpool. Abends ist die Zeit für ein Essen bei Kerzenlicht gekommen, vielleicht für eine Paar-Massage. Lange, heiße, strahlende Tage boten Zeit genug, um nach einer Vorstadt mit Parks und Alleen zu suchen, die wohlhabenden Ausländern gastfreundlich gesinnt war.
    Nazi-Kriegsverbrecher hatten sich jahrzehntelang in Lateinamerika versteckt und wie die Fürsten gelebt. Warum nicht auch ein Paar von Lustmördern, das sich unauffällig verhielt?
    Trotzdem, wenn Nora und Dylan auf lange Sicht geflohen waren, warum sollten sie dann irgendwo solche Prospekte herumliegen lassen?
    Es sei denn, mit ihnen sollte eine falsche Spur gelegt werden.
    Ich schaute unter Jet-Leasing, Flugcharter und Timesharing-Gesellschaften in Südkalifornien nach, stellte eine überraschend lange Liste zusammen und verbrachte die

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