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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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mitzuteilen, dass er ihn am Arsch lecken kann.«
    »Falls er und Nora es auf Peaty abgesehen hatten, könnten sie von seinem nicht registrierten Van erfahren haben. Und mit der zweiten Kugel eine falsche Spur gelegt haben.«
    »Mit den Entführungsutensilien ebenfalls?«
    »Warum nicht?«, fragte ich. »Oder sie gehörten Peaty wirklich. Jeder im PlayHouse scheint von Peatys Starren gewusst zu haben, und Brad wusste von Peatys Verhaftung in Reno, also ist die Vermutung nicht zu weit hergeholt, dass Nora es herausgefunden haben könnte. Falls Nora und Dylan einen Sündenbock haben wollten, war er der perfekte Kandidat.«
    »Nachdem sie sich jahrelang die Schwachen rausgepickt haben, beschließen sie einfach, sich in die Tropen zu verdrücken?«
    »Wenn einem zu Hause der Boden zu heiß unter den Füßen wird, wird es Zeit, sich neuen Gefilden zuzuwenden«, schlug ich vor.
    »Brad hat dir gesagt, dass Nora zu ihm kommen müsste, wenn sie richtiges Geld haben will.«
    »Brad hat sich in vielen Punkten geirrt.«
    Er nahm die Akte des Gerichtsmediziners wieder an sich und blätterte sie geistesabwesend durch.
    Ich sagte: »Dylan hat sich von Michaela ein Seil straff um den Hals binden lassen. Er hat sich so überzeugend tot gestellt, dass sie eine Heidenangst bekam. Außerdem sagte sie, dass Schmerzen ihm offenbar nichts ausmachten.«
    »Die altbekannte Unempfindlichkeit des Psychopathen«, sagte er.
    Eine junge schwarze Kellnerin mit Cornrows kam an unseren Tisch und fragte, ob sie etwas für uns tun könne.
    Milo sagte: »Bitte, packen Sie mir das zum Mitnehmen ein, und dann probiere ich den Brownie-Eisbecher.«
    Er schloss die Akte. Der Kellnerin fiel das Coroner -Schildchen auf.
    »Sind Sie beide beim Fernsehen?«, fragte sie. »Bei C. S. I. oder etwas in der Art?«
    »Etwas in der Art«, sagte Milo.
    Sie befingerte flink ihre Cornrows. Klimperte mit den Wimpern. »Ich bin Schauspielerin.« Breites Lächeln. »Das muss ein großer Schock für Sie sein.«
    »Tatsächlich?«, fragte Milo.
    »Allerdings. Ich hab jede Menge regionales Theater in Santa Cruz und San Diego gemacht - einschließlich des Old Globe, wo ich eine der Hauptelfen in der Sommernacht war. Außerdem hab ich Impro bei den Groundlings und einen Werbespot in San Francisco gemacht, aber den werden Sie nie zu sehen bekommen. Er war für Amtrak, und die haben ihn nicht ausstrahlen lassen.« Sie zog einen Schmollmund.
    »Kann passieren«, erwiderte ich.
    »Da haben Sie recht. Aber, hey, es ist alles okay. Ich bin erst seit ein paar Monaten in L.A., und ein Agent bei Starlight ist so gut wie bereit, mich zu übernehmen.«
    »Schön für Sie.«
    »D’Mitra«, sagte sie und streckte die Hand aus.
    »Alex. Das ist Milo. Er ist der Boss.«
    Milo funkelte mich an, lächelte sie an. Sie schob sich näher an ihn heran. »Das ist ein toller Name, Milo. Freut mich, Sie kennen zu lernen. Kann ich Ihnen meinen Namen und meine Telefonnummer geben?«
    »Klar«, sagte Milo.
    »Cool. Vielen Dank.« Sie lehnte sich vor, bis eine ihrer Brüste auf seiner Schulter lag, und kritzelte etwas auf ihren Bestellblock. »Ich bring Ihnen jetzt sofort Ihren Brownie-Eisbecher. Der geht aufs Haus.«

32
    Um neun Uhr brachen wir zu dem Einkaufszentrum in Camarillo auf.
    Wir nahmen den Seville, weil »du Ledersitze hast«. Ein wunderschöner Tag, zwanzig Grad, sonnig - wenn man sich um nichts kümmern musste, konnte einem Kalifornien wie das Paradies vorkommen.
    Milo sagte: »Nehmen wir die landschaftlich schönere Strecke.«
    Das hieß, auf dem Sunset bis zum Highway an der Küste und dann nach Norden durch Malibu. Als ich mich der Kanan Dume Road näherte, nahm ich den Fuß vom Gaspedal.
    »Fahr weiter.« Er hing regelrecht im Beifahrersitz, aber seine Augen waren auf den Tachometer gerichtet. Er stellte sich die Fahrt aus der Perspektive des Mörders vor.
    Am Mulholland Highway überquerten wir die Grenze zum Ventura County. Fuhren an dem Strandhaus vorbei, das ich vor Jahren mit Robin gemietet hatte. Der Anruf um 20 Uhr 15 gestern Abend, den ich ignoriert hatte, war von ihr gewesen. Sie hatte nur um Rückruf gebeten. Ich hatte es versucht. Sie war nicht zu Hause.
    Die Straße verjüngte sich zu zwei Spuren und verlief meilenweit zwischen von abfallenden Felsen begrenztem staatlichem Grünland und Campingplätzen am Meer. Am Sycamore Creek waren die Hügel nach dem feuchten Jahr von Vegetationspolstern überzogen. Lupinen, Mohn und Kakteen wechselten sich auf der Landseite ab. Im

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