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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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hatte vor, diese Hotels dort zu kontaktieren, aber falls Sie das machen wollen, können Sie die Broschüren behalten.«
    »Mach ich.«
    Er rieb an einem Augenwinkel herum. »Vielleicht kommt Nora morgen reinmarschiert und ist - fast hätte ich gesagt, braun gebrannt, aber Nora legt sich nicht gern in die Sonne.«
    Ich wedelte mit den Prospekten. »Das sind lauter Plätze an der Sonne.«
    Brad schaute zu Billy hinüber. Billys Augen waren immer noch gen Himmel gerichtet. »Ich bin sicher, dass es eine logische Erklärung dafür gibt, Detective. Ich wünschte nur, ich … egal, vielen Dank, dass Sie vorbeigekommen sind. Falls Sie irgendetwas erfahren, lassen Sie es mich bitte wissen.«
    »Es gibt etwas, das Sie wissen sollten«, sagte ich. »Reynold Peaty ist gestern Abend ermordet worden.«
    Brad schnappte nach Luft. »Was? Das ist ja verrückt!«
    Billy erstarrte. Er behielt diese Haltung bei, aber seine Augen bohrten sich in meine. Sein Blick hatte nichts Abwesendes mehr.
    Brad sagte: »Billy?«
    Billy starrte mich weiterhin an. Zeigte mit dem Finger auf mich. »Sie haben gerade etwas Schreckliches gesagt.«
    »Es tut mir leid -«
    »Reyn ist ermordet worden?« Billys Hände ballten sich. »Ausgeschlossen!«
    Brad fasste ihn am Arm, aber Billy schüttelte ihn ab und rannte in die Mitte von Noras Rasen, wo er mit den Fäusten gegen seine Oberschenkel zu schlagen begann.
    Brad eilte zu ihm und redete in sein Ohr. Billy schüttelte wild den Kopf und ging ein paar Schritte zur Seite. Brad folgte ihm, wobei er ohne Unterlass redete. Billy trat erneut zur Seite. Brad gab nicht auf, obwohl Billy immer wieder den Kopf schüttelte und Grimassen schnitt. Schließlich gestattete Billy, zurückgeführt zu werden. Geblähte Nasenlöcher verdoppelten die Breite seiner Knollennase. Dicker weißer Speichel hing an seinen Lippen.
    »Wer hat Reyn umgebracht?«, wollte er wissen.
    »Ein Nachbar«, sagte ich. »Sie hatten einen Streit, und -«
    »Ein Nachbar?«, fragte Brad. »Einer von unseren Mietern ? Wer? «
    »Ein Mann namens Armando Vasquez.«
    »Ach der . Scheiße , am Anfang hatte ich ein schlechtes Gefühl, was ihn betraf, aber sein Antrag war in Ordnung, und heutzutage kann man einen Mieter nicht aufgrund einer Intuition ablehnen.« Er zog an einem Revers. »Herrgott. Was ist passiert?«
    »Was hat Sie denn an Vasquez beunruhigt?«
    »Er wirkte wie … Sie wissen schon, diese Mex-Gangster-Kiste.«
    »Wo ist er, Brad?«, fragte Billy. »Ich will ihn auch töten.«
    »Pschsch! Ein Streit? Wie ist es denn vom Reden zu einem Mord gekommen?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Mein Gott«, sagte Brad. »Worüber haben sie geredet?«
    Billys Augen waren Schlitze. »Wo ist der Wichser?«
    »Im Gefängnis«, sagte Brad. Zu mir: »Stimmt’s?«
    »Er ist inhaftiert.«
    »Für wie lange?«, fragte Billy.
    »Eine lange Zeit«, erwiderte ich.
    »Sagen Sie mir, wann er rauskommt, damit ich ihn abknallen kann.«
    Brad sagte: »Billy, hör auf !«
    Billy starrte ihn wütend an. Atmete schwer.
    Brad versuchte, ihn zu berühren. Wieder schüttelte Billy ihn ab. »Ich höre jetzt auf, schön, okay. Aber wenn er rauskommt, schieße ich ihm eine Kugel ins Arschloch.« Er boxte in die Luft.
    »Billy, das ist -«
    »Reyn war mein Freund .«
    »Bill, er war kein richtiger - okay, okay, Bill, es tut mir leid. Er war dein Freund, du hast völlig recht, aufgebracht zu sein.«
    »Ich bin nicht aufgebracht. Ich bin stinksauer .«
    »Schön, sei stinksauer.« Wieder zu mir gewandt: »Ein Streit ? Herrgott, ich wollte heute oder morgen in dem Haus vorbeischauen.«
    »Warum?«
    Brad neigte den Kopf seinem Bruder zu. Billy musterte das Gras. »Die Runde drehen.«
    Um Peaty zu feuern und vor die Tür zu setzen.
    Billy schlug mit der Faust in seine Handfläche. »Reyn war mein Freund . Jetzt ist er tot . Das ist große Scheiße .«
    »Was haben Sie und Reyn zusammen gemacht, Billy?«, fragte ich.
    Brad versuchte, zwischen Billy und mich zu treten, aber Billy veränderte seine Position, um mich ansehen zu können. »Reyn war höflich zu mir.«
    Brad sagte: »Billy, Reyn hatte einige Probleme. Erinnerst du dich, ich hab dir davon erzählt -«
    »Er ist zu schnell gefahren. Na und, das machst du auch, Brad.«
    »Billy …« Brad lächelte und zuckte mit den Achseln.
    Billy wies mit dem Kopf auf den Cadillac. »Nicht in dem Caddy, der Caddy ist so beschissen langsam - das sagst du doch immer, zu beschissen langsam, um seinen großen alten beschissenen Arsch zu bewegen.

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