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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Kunstgewerbe.«
     
     
    Milo stieg wieder hinunter in das Loch und klopfte an die Tür, während er auf Abstand von dem Ding an dem Garderobenhaken achtete.
    Er vergrößerte den Abstand weiter und fand eine Stelle, wo er sein Ohr an die Tür pressen konnte, ohne totes Fleisch zu berühren. Er klopfte an die Metalltür, dann hämmerte er dagegen.
    Er kletterte wieder heraus und bürstete sich eingebildeten Staub ab. »Falls jemand dort drinnen ist, kann ich es nicht hören, und die Tür ist fest verschlossen.«
    Er ließ die Luke herunter, wischte sie sauber und beseitigte die Fußspuren, die wir in dem runden Streifen Erde hinterlassen hatten.
    Wir zogen unsere Schuhe an und gingen den gleichen Weg zu dem Auto zurück, wobei wir darauf achteten, unsere Spuren zu verbergen.
    Ich fuhr von dem Grundstück herunter und nahm wieder die Steigung, die ich hochgefahren war, als ich die Zufahrt übersehen hatte. Als wir in Gehdistanz keine Stelle fanden, wo man den Seville verstecken konnte, wendete ich und fuhr den Weg hinunter.
    Ein Briefkasten zwei Grundstücke unterhalb von Billy Dowds Land war mit Goldbuchstaben versehen: die Osgoods. Ein durchhängendes Tor aus Brettern und Hühnerdraht blockierte eine kiesbestreute Zufahrt.
    An dem Briefkasten hing ein Zettel: »Bitte leeren«. Milo stieg aus und sah nach. »Seit mindestens einer Woche, fahren wir rein.«
    Er hakte das Tor auf, trat zurück, während ich durchfuhr, ließ es wieder zufallen und sprang zurück ins Auto.
     
     
    Die Osgoods besaßen ein viel kleineres Stück Land als Billy Dowd. Die gleiche Eichen-Platanen-Kombination, ein platter brauner Rasen anstelle einer Wiese. In der Mitte hockte ein blassgrünes Ranchhaus im Stil der Fünfzigerjahre mit einem weißen Kieseldach hinter einem leeren Korral. Keine Tiere, kein Tiergeruch. Ein halbes Dutzend leere Mülltonnen stand an einer Seite. Daneben befand sich eine billige vorgefertigte Schaukelanlage, und ein Kinderdreirad aus Plastik blockierte die Haustür.
    Der Himmel hatte begonnen, dunkel zu werden. Aus keinem der Fenster fiel Licht.
    Milo griff trotzdem über das Dreirad und klopfte an die Eingangstür. Verkeilte seine Visitenkarte zwischen Tür und Türrahmen und klemmte eine Notiz unter einen Scheibenwischer des Seville.
    Als wir zu dem Weg zurückgingen, fragte ich: »Was hast du geschrieben?«
    »›Oh, glückliche Staatsbürger‹«, sagte er, »›ihr dürft euren Teil für Gott und Vaterland tun.‹«
    Wir betraten Billys Grundstück zu Fuß und fanden einen Beobachtungsposten kurz vor der Grenze, wo die Bäume auf die Wiese trafen.
    Zehn Meter von der Zufahrt entfernt. Der Untergrund war staubig und voller Laub und Staub. Wir setzten uns vor den kräftigen Stamm einer Eiche mit niedrigen Ästen, die uns gut verbargen.
    Milo und mich, Käfer und Eidechsen und unsichtbare, umherhuschende Tiere.
    Es gab nichts zu bereden. Keiner von uns beiden wollte reden. Der Himmel war zunächst tiefblau, dann schwarz. Ich dachte an Michaela und Dylan, wie sie weiter unten an der Straße ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Von Brad Dowd auf den Ort der vorgetäuschten Entführung aufmerksam gemacht.
    Hatte er vorgehabt, das Spiel mit einer blutigen Überraschung enden zu lassen, und war seinerseits von Michaelas Flucht überrascht worden?
    War das der Grund dafür gewesen, sie zu töten?
    Oder hatte sie sich nur für eine bestimmte Rolle angeboten?
    Das Gleiche bei Dylan. Ich versuchte, mich an die Fotos von ihm zu erinnern und nicht an das Ding zu denken.
    Die Zeit verstrich. Über uns ertönte ein Quieken, Blätter erzitterten, dann ein zartes Flügelschlagen, als eine Fledermaus aus der Eiche hervorschoss und hoch über der Wiese ihre Kreise zog.
    Dann noch eine. Dann vier.
    »Toll«, sagte Milo. »Wann beginnt der unheilschwangere Soundtrack?«
    »Da damm da damm.«
    Er lachte. Ich auch. Warum auch nicht?
     
     
    Wir schliefen abwechselnd. Sein zweites Nickerchen dauerte fünf Minuten, und als er sich schüttelnd erwachte, sagte er: »Hätte Wasser mitnehmen sollen.«
    »Wer wusste denn, dass wir hier kampieren würden?«
    »Ein Pfadfinder ist allzeit bereit. Du warst einer, stimmt’s?«
    »Jep.«
    »Ich auch. Glaubst du, dass noch jemand unten in dem Loch ist?«
    »Hoffentlich nicht noch jemand wie Dylan«, sagte ich.
    Er stützte das Gesicht in einer Hand ab.
    Einen Moment später: »Falls er heute Abend nicht auftaucht, Alex, weißt du, wie der Ablauf aussieht, nicht wahr?«
    »Das

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