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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Ordnung, Sir. Ihr Job ist es, die Bürger zu schützen, also sollten Sie es sagen. Er ist verrückt und ein Exsträfling, und er wohnt im selben Haus mit normalen Leuten.«
    »Ma’am, er hat nichts getan. Dies ist Teil einer vorläufigen Untersuchung, und er ist einer von mehreren Leuten, mit denen wir reden.«
    Sie sah Milo forschend an. »Ist er gefährlich? Sagen Sie einfach ja oder nein.«
    »Es besteht kein Grund zu der Annahme -«
    »Das ist die Antwort eines Anwalts. Was ist, wenn er eine dieser tickenden Zeitbomben ist, von denen man in den Nachrichten hört - richtig still, bis er explodiert? Einige der Mexikaner haben Kinder. Was ist, wenn er einer von diesen Perversen ist, und Sie haben mir nichts davon gesagt?«
    »Wie kommen Sie denn darauf, Ma’am?«
    » Ist er einer?«, fragte Stadlbraun. »Ein Perverser ? Geht es hierbei darum ?«
    »Nein, Ma’am, und es wäre wirklich eine schlechte Idee -«
    »Es ist jeden Tag in den Nachrichten, all diese Perversen. In meiner Jugend hat es das nicht gegeben. Wo sind die nur alle hergekommen ?«
    Milo antwortete nicht.
    Ertha Stadlbraun schüttelte den Kopf. »Bei dem wird mir ganz anders. Und jetzt sagen Sie mir, er ist ein Exsträfling und ein Kinderschänder.«
    Milo beugte sich näher zu ihr. »Das sage ich Ihnen eindeutig nicht , Ma’am. Es wäre eine furchtbare Idee, solche Gerüchte in die Welt zu setzen.«
    »Wollen Sie damit sagen, er könnte mich verklagen?«
    »Ich will damit sagen, dass Mr. Peaty keines Verbrechens verdächtigt wird. Er ist vielleicht ein wichtiger Zeuge, und wir sind uns nicht mal dessen sicher. Was wir hier machen, nennen wir eine Überprüfung des Hintergrunds. Das machen wir immer, um gründlich zu sein. Und meistens bleibt es ohne greifbare Resultate.«
    Ertha Stadlbraun ließ sich das durch den Kopf gehen. »Schöner Job, den Sie da haben.«
    Milo unterdrückte ein Lächeln. »Falls Sie in Gefahr wären, würde ich es Ihnen sagen. Das verspreche ich Ihnen, Ma’am.«
    Sie strich sich erneut über die Haare. »Nun ja, ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen. Ich möchte nicht leichtsinnig sein und Gerüchte in die Welt setzen.«
    Sie stand auf.
    Milo sagte: »Kann ich Ihnen noch ein paar Fragen stellen?«
    »Zum Beispiel?«
    »Wenn er von der Arbeit heimkommt, verlässt er dann noch mal das Haus?«
    Ihre Brust wogte. »Er ist ein unschuldiges Lamm, aber Sie wollen über seinen Tagesablauf Bescheid wissen … ach, lassen Sie nur, Sie werden mir sicher nicht die Wahrheit sagen.«
    Sie drehte uns den Rücken zu.
    »Geht er jemals wieder raus, wenn er nach Hause gekommen ist?«, fragte Milo.
    »Nicht dass ich wüsste, aber ich führe nicht Buch darüber.«
    »Und was ist mit gestern Abend?«
    Sie drehte sich wieder zu uns um, warf uns einen empörten Blick zu. »Gestern Abend war ich mit Kochen beschäftigt. Drei ganze Hühner, grüne Bohnen mit Zwiebeln, Süßkartoffeln, Krautsalat mit Speckstreifen, vier Pasteten. Ich friere immer Anfang der Woche ein, damit ich den Sonntag entspannt verbringen kann, wenn mich die Kinder besuchen kommen. So kann ich die Sachen am Sonntagmorgen aus der Kühltruhe nehmen, bevor ich in die Kirche gehe, und wenn ich zurückkomme, wärme ich alles auf, damit wir ein richtiges Mittagessen haben, nicht das fette Fastfood.«
    »Also haben Sie nicht bemerkt, um welche Zeit Mr. Peaty nach Hause kam?«
    »Das bemerke ich nie «, sagte sie.
    »Nie?«
    »Vielleicht sehe ich ihn gelegentlich reinkommen.«
    »Um wie viel Uhr kommt er normalerweise von der Arbeit nach Hause?«
    »So gegen sechs oder sieben.«
    »Und am Wochenende?«
    »Soweit ich weiß, bleibt er am Wochenende den ganzen Tag zu Hause. Aber ich werde Ihnen nicht versprechen, dass er nie ausgeht. Es ist nicht so, als käme er vorbei, um hallo zu sagen - er, der die Augen immer auf den Boden richtet, als ob er Ameisen auf einem Hügel zählen würde. Und ganz bestimmt kann ich Ihnen nichts über gestern Abend sagen. Während ich gekocht habe, hatte ich Musik an, dann habe ich die Nachrichten gesehen, dann die Essence Awards, dann hab ich ein Kreuzworträtsel gelöst und bin ins Bett gegangen. Wenn Sie also darauf aus sind, dass ich dem Spinner ein Alibi verschaffe, vergessen Sie’s.«

10
    Das Anlegen geographischer Profile war eine Zeitlang sehr in Mode - die Theorie, dass Verbrecher sich gern in einem Bereich bewegen, in dem sie sich sicher fühlen. Wie jede Theorie trifft sie manchmal zu, manchmal nicht, und es gibt Killer, die ihre Streifzüge auf

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