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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Details nicht genug bekommen können.
    Ich sagte: »Die Dinge ändern sich.«
    »Das tun sie. Verdammt noch mal.« Sie wandte den Blick ab. »Wenn ich sagen würde, zu dir oder zu mir, kämst du dir dann manipuliert vor?«
    »Vielleicht eine Nanosekunde lang.«
    »Ich werde es nicht sagen. Nicht heute Abend. Ich fühle mich richtig unattraktiv.«
    »Da hast du deine Wahnvorstellung.«
    » Innerlich bin ich unattraktiv«, sagte sie. »Ich wäre nicht gut, glaub mir.«
    Ich hob mein Glas. »Auf brutale Offenheit.«
    »Tut mir leid. Sollen wir das Essen abblasen?«
    »Mein Vorschlag war kein Trick, um dich in die Kiste zu bekommen.«
    »Was war es dann?«
    »Ich weiß nicht … vielleicht ein Trick, um dich in die Kiste zu bekommen.«
    Sie lächelte. Ich lächelte.
    Eduardo hatte sich auf der anderen Seite des Raums postiert und uns im Auge behalten, während er so tat, als stünde er über allem.
    Ich sagte: »Ich könnte etwas essen.«
    »Ich auch.« Sie winkte ihn zu uns. »Abendessen mit einem früheren Liebhaber. Wie zivilisiert … in dieser Manier französischer Filme.«
    Sie rückte näher, hob meine linke Hand hoch und fuhr über den Umriss meines Daumennagels. »Er ist immer noch da.«
    »Wer?«
    »Der Riss im Möndchen - der kleine Pac-Man, der aus deinem Nagel wächst. Ich hab ihn immer süß gefunden.«
    Ein Teil meines Körpers, den ich nie bemerkt hatte.
    Sie sagte: »Du bist noch derselbe.«

12
    Ich verbrachte den nächsten Tag damit, die drei Frauen zu befragen, die Dr. Patrick Hauser verklagt hatten. Einzeln machten sie einen verletzlichen Eindruck. Als Gruppe waren sie auf ruhige Weise glaubwürdig.
    Zeit für Hausers Versicherung, Schadensbegrenzung zu betreiben und einen Vergleich abzuschließen.
    Am nächsten Morgen begann ich an meinem Gutachten zu arbeiten und war immer noch in der Denkphase, als Milo anrief.
    »Wie geht’s, Großer?«
    »Es geht mit Lichtgeschwindigkeit nirgendwohin. Ich bin immer noch nicht in Michaelas Apartment reingekommen, der Vermieter verlässt La Jolla nicht gern. Wenn er nicht bald herkommt, breche ich die Tür auf. Ich hab mit dem Detective in Reno gesprochen, der Reynold Peaty in der Voyeurismus-Sache geschnappt hat. Die Geschichte hat sich so abgespielt: Peaty war in einer Gasse hinter einem Wohnblock, blau wie eine Strandhaubitze, und schaute durch die Vorhänge eines nach hinten gelegenen Schlafzimmers. Die Objekte seiner Begierde waren drei Collegestudentinnen. Ein Typ, der seinen Hund ausführte, sah Peaty mit seinem Schwanz wedeln und schrie. Peaty rannte weg, der Typ hinterher, warf Peaty zu Boden und rief die Cops.«
    »Ein tapferer Bürger.«
    »Verteidiger in der Footballmannschaft der University of Nevada«, sagte er. »Studentenviertel.«
    »Erdgeschosswohnung nach hinten raus?«, fragte ich.
    »Genau wie bei Michaela. Die Mädchen waren ein wenig jünger als Michaela, aber man könnte mit der Ähnlichkeit der Opfer argumentieren. Peaty ist billig davongekommen, weil diese drei schon früher ziemlich nachlässig mit ihren Vorhängen umgegangen sind. Außerdem hatte die Staatsanwaltschaft nichts von der Verurteilung wegen Diebstahls ein paar Jahre zuvor erfahren. Das war ein Einbruch am helllichten Tag, Bargeld und Damenunterwäsche.«
    »Voyeur trifft sich mit Exhibitionistinnen, und alle gehen glücklich nach Hause?«
    »Weil die Exhibitionistinnen nicht in den Zeugenstand treten wollten. Die Mädchen haben in ihrem jugendlichen Überschwang ihre Kreativität mit einer Videokamera unter Beweis gestellt. Ihre Hauptsorge bestand darin, dass ihre Eltern es herausfinden. Peaty ist definitiv ein Mistkerl, und ich bin mit ihm noch lange nicht fertig.«
    »Zeit für ein zweites Gespräch.«
    »Ich hab’s versucht. Heute Morgen war von ihm oder irgendjemandem sonst am PlayHouse nichts zu sehen, dasselbe gilt für sein Apartment. Mrs. Stadlbraun wollte wieder Tee trinken. Ich hab so viel getrunken, dass ein Nashorn Verstopfung bekommen würde, und sie hat über ihre Enkelkinder und ihre Patenkinder und den beklagenswerten Zustand der modernen Moral geredet. Sie hat gesagt, sie hätte angefangen, Peaty genauer zu beobachten, aber er ist die meiste Zeit nicht da. Ich werde ihn von Binchy beschatten lassen.«
    »Irgendwelche brauchbaren Telefontipps?«
    »Hauptsächlich die üblichen Marsmenschen und Irren und Idioten, aber es gab einen, dem ich jetzt nachgehe. Deshalb habe ich angerufen. Eine Nachrichtenagentur hat die Geschichte aus der Times übernommen, und

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