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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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ganz unrecht.«
    »Dass Michaela sich in die Hollywood-Nummer verstrickt hat.«
    »Du weißt, was das bei den neunundneunzig Komma neun Prozent anrichtet, die auf den Arsch fallen. Die Frage ist, hat es sie erwischt, oder hat sie einfach Pech gehabt?«
    »Wie zufällig Peaty zu begegnen.«
    Er aß die letzten Krümel seines Kuchens, wischte sich den Mund ab, legte viel zu viel Geld auf den Tisch und wand sich aus der Nische. »Zurück in die Salzmine. Jede Menge langweilige Sachen warten auf mich.«
    Langweilig war sein Codewort für Ich muss allein sein . Ich brachte ihn zum Revier und fuhr nach Hause.
    An diesem Abend war der Mord an Michaela die wichtigste Geschichte auf jedem lokalen Sender, geföhnte Nachrichtensprecherinnen lächelten fast, während sie die Moritat von dem »schockierenden Verbrechen« anstimmten und Erinnerungen an Michaelas und Dylans »Publicity-Gag« ausgruben.
    Dylan wurde als »Person, an der Interesse, gegen die aber kein Verdacht besteht« bezeichnet. Die Implikation war klar wie immer, wenn die Polizei es auf diese Weise formuliert. Ich wusste, dass das Zitat nicht von Milo stammte. Wahrscheinlich ein Pressesprecher des Departments, der eine weitere 08/15-Verlautbarung herausgab.
    Am nächsten Morgen machte die Zeitung einen Artikel auf Seite drei daraus, der den fünffachen Platz von dem einnahm, der der falschen Entführung eingeräumt worden war, und mit zwei Bildern von Michaela geschmückt war: ein sinnliches Airbrush-Porträt von einem Fotografen, der solche Art von »Kunst« am laufenden Band für Anwärter auf eine Hollywood-Karriere produzierte, und ihr Festnahmefoto vom LAPD. Ich fragte mich, ob eins von beiden oder beide in den Revolverblättern oder im Internet wieder auftauchen würden.
    Eine Methode, berühmt zu werden, besteht darin, auf die falsche Art zu sterben.
    An dem Tag hörte ich nichts von Milo, nahm an, dass zahlreiche Hinweise eintreffen würden und er entweder eine Menge erfahren würde oder gar nichts. Ich verbrachte meine Zeit damit, Gutachten den letzten Schliff zu geben, dachte daran, mir einen Hund zu kaufen, nahm eine neue Überweisung von einer Rechtsanwältin namens Erica Weiss an.
    Weiss hatte Klage gegen einen Psychologen aus Santa Monica namens Patrick Hauser wegen sexueller Belästigung dreier Patientinnen erhoben, die an seinen Selbsterfahrungsgruppen teilgenommen hatten. Es bestand die Chance eines außergerichtlichen Vergleichs - in dem Fall würde ich nicht vor Gericht auftreten müssen. Ich handelte ein hohes Stundenhonorar aus und hatte ein ziemlich gutes Gefühl bei dem Deal.
    Ich stellte die Adresse von Hausers Praxis fest. Ecke Santa Monica und Seventh Street. Allison praktizierte ebenfalls in Santa Monica, ein paar Meilen entfernt in der Montana. Ich fragte mich, ob sie Hauser kannte, und dachte daran, sie anzurufen. Vermutete, sie würde es als Vorwand zur Kontaktaufnahme betrachten, und beschloss, es nicht zu tun.
    Um Viertel vor sechs, als sie wahrscheinlich eine Pause zwischen zwei Patienten hatte, änderte ich meine Meinung. Ihr Direktanschluss war immer noch in meinem Kurzwahlverzeichnis.
    »Hallo, ich bin’s.«
    »Hallo«, sagte sie. »Wie geht’s dir so?«
    »Prima. Und dir?«
    »Prima … Ich hätte fast gesagt: ›Wie geht’s dir so, mein Hübscher?‹ Muss unbedingt auf diese kleinen Ausrutscher achten.«
    »Alle Komplimente werden voller Dankbarkeit entgegengenommen, o du hinreißende Frau.«
    »Hör sich einer diesen schmeichelnden gegenseitigen Bewunderungsverein an.«
    »Wenn ich lüge, soll mich der Blitz treffen.«
    Schweigen.
    »Eigentlich rufe ich aus einem beruflichen Grund an, Ali«, sagte ich. »Kennst du einen geschätzten Kollegen namens Patrick Hauser?«
    »Ich hab ihn bei einigen Konferenzen gesehen. Warum?«
    Ich erzählte es ihr.
    Sie sagte: »Ich bin nicht wirklich überrascht. Es geht das Gerücht, dass er trinkt. Eine Selbsterfahrungsgruppe, ja? Das überrascht mich allerdings.«
    »Warum?«
    »Er schien mehr der Firmentyp zu sein. Von wie vielen Patientinnen reden wir?«
    »Drei.«
    »Das ist ziemlich belastend.«
    »Hauser behauptet, es sei eine Gruppenwahnvorstellung. Es gibt keinen physischen Beweis, also läuft es darauf hinaus, dass er dies sagt und sie das sagen. Die staatliche Aufsichtsbehörde sitzt seit Monaten an der Sache und hat immer noch keine Entscheidung getroffen. Die Frauen haben die Geduld verloren und sich eine Anwältin genommen.«
    »Alle drei haben eine Anwältin?«
    »Sie stellen

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