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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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war sie, aber nicht auf die Art.«
    »Nicht auf die eifersüchtige Art sauer?«
    Briana antwortete nicht.
    Milo sagte: »Nora und Dylan, Dylan und Michaela. Aber keine Eifersucht.«
    »Nora war scharf auf Dylan, okay? Das ist kein Verbrechen, sie ist eine Frau .«
    »War oder ist?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Dieselbe Frage, Briana.«
    »Ist. Okay?«
    »Was hat Nora davon gehalten, dass Dylan und Michaela zusammen gewesen sind?«
    Briana schüttelte den Kopf. »Sie hat nie was gesagt. Es ist nicht so, als wären wir eng befreundet. Kann ich jetzt gehen? Bitte?«
    »Nora hat es nicht gefallen, dass Dylan und Michaela zusammen waren, aber sie war nicht richtig sauer darüber.«
    »Sie würde Michaela niemals wehtun. Auf keinen Fall. Sie müssen Nora verstehen, sie ist … sie ist irgendwie, echt, irgendwie, sie ist nicht, wissen Sie … sie ist hier .« Sie tippte sich an die hübsche Stirn.
    »Intellektuell?«
    Blählippen bemühten sich, Wörter zu bilden. Schließlich sagte sie: »Das meine ich nicht. Ich rede mehr davon, wissen Sie, sie ist ganz entschieden rechte Gehirnhälfte . Intuitionsmäßig. Darum geht es bei den Workshops, sie zeigt uns, wie wir uns selbst anzapfen, unsere inneren Reserven...« Blählippen wanden sich, während sie um die Vokabeln kämpfte. »Nora geht es vor allem um die Szenen , sie sagt uns immer, wir sollten alles in Szenen aufbrechen, auf diese Weise ist es nicht so riesig, man kann damit umgehen, bis man die ganze ›Gestalt‹ kapiert - das bedeutet so viel wie das Gesamtbild. Ich glaube, irgendwie führt sie auch ihr eigenes Leben so.«
    »Szene für Szene«, sagte Milo.
    »Dem hier unten schenkt sie keine Aufmerksamkeit.« Sie zeigte auf den Asphalt.
    »Der Realität.«
    Das Wort schien Briana Szemencic nicht zu behagen. »Dem ganzen Scheiß unter der rechten Gehirnhälfte, egal, wie man es nennen will. Nora würde nie jemandem wehtun.«
    »Sie mögen sie.«
    »Sie hat mir geholfen. Sehr geholfen.«
    »Als Schauspielerin.«
    »Als Mensch.« Scharfe kleine Schneidezähne gruben sich in die aufgeblähte Oberlippe und hielten sie fest.
    Ich sagte: »Nora unterstützt andere gern.«
    »Nein - das ist es nicht. Ich war richtig schüchtern, okay? Sie hat mir geholfen, aus mir herauszugehen. Das hat manchmal keinen Spaß gemacht. Aber es hat mir geholfen - kann ich jetzt gehen?«
    Milo nickte. »Nach Reseda, nicht? Stammen Sie aus dem Valley?«
    »Aus Nebraska.«
    »Aus dem Flachland«, sagte Milo.
    »Kennen Sie Nebraska?«
    »Ich bin in Omaha gewesen.«
    »Ich komme aus Lincoln, aber das ist im Grunde das Gleiche«, sagte Briana Szemencic. »Sie starren in die Weite, und am Ende gibt es nichts. Kann ich jetzt gehen ? Ich bin wirklich müde.«
    Milo machte einen Schritt zurück. »Danke, dass Sie sich dieser Schweigenummer Ihrer Freunde nicht angeschlossen haben.«
    »Sie sind nicht meine Freunde.«
    »Nein?«
    »Dort drüben ist niemand der Freund eines anderen.« Sie schaute zurück zum PlayHouse. Die leere Veranda sah düster aus. Auf düster getrimmt wie ein Filmset.
    »Keine freundliche Atmosphäre?«, fragte Milo.
    »Wir sollen uns auf die Arbeit konzentrieren.«
    »Dann haben Dylan und Michaela gegen eine Regel verstoßen, als sie anfingen, als Paar aufzutreten.«
    »Es gibt keine Regeln. Michaela hat sich blöd benommen.«
    »Inwiefern?«
    »Weil sie sich mit Dylan zusammengetan hat.«
    »Weil er Nora gefiel?«
    »Weil er vollkommen oberflächlich ist.«
    »Sie teilen Noras Begeisterung nicht.«
    Kurze Pause. »Nicht wirklich.«
    »Wieso?«
    »Er ist mit Michaela zusammen, aber gleichzeitig lässt er sich mit Nora ein? Ich bitte Sie.«
    »Aber es gab keine Eifersucht auf Noras Seite.«
    Blonde Locken wurden heftig geschüttelt. Sie griff nach der Türklinke des Nissan. »Was ist mit Reynold Peaty?«, fragte Milo.
    »Mit wem?«
    »Mit dem Hausmeister.«
    »Der fette Typ?« Sie ließ den Arm sinken. »Was soll mit ihm sein?«
    »Hat er Sie je belästigt?«
    »Meinen Sie, sexuell? Nein. Aber er starrt einen an, dass es unheimlich ist. Er wischt und kehrt und so, und man kann sehen, wie er einen aus den Augenwinkeln anstarrt. Wenn man ihn ansieht, wendet er sich schnell ab, als ob er weiß, dass er das nicht tun soll.« Sie schauderte. »Ist er gefährlich? Hat er irgendetwas echt Schlimmes angestellt?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    Briana Szemencics schlanke Gestalt wurde steif. »Aber Sie können die Frage auch nicht verneinen?«
    »Ich habe keinen Beweis dafür, dass er jemals

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