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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gewalttätig geworden ist, Briana.«
    »Falls er kein Perverser ist, wieso haben Sie dann nach ihm gefragt ?«
    »Fragenstellen ist mein Beruf, Briana. Die meisten erweisen sich als unnötig, aber ich muss alles in Betracht ziehen. Ich schätze, es ist so ähnlich wie bei der Schauspielerei.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ein bisschen Improvisieren, eine Menge harter Arbeit. Hält Peaty sich oft im PlayHouse auf?«
    »Wenn er sauber macht.«
    »Tagsüber und abends?«
    »Ich bin nur abends da.«
    »Kommt sonst noch jemand vorbei?«
    »Nur Leute, die sich um die Teilnahme an Workshops bewerben. Nora schickt die meisten weg, aber trotzdem kommen jede Menge.«
    »Ohne Talent.«
    Wieder gruben sich Zähne in die Oberlippe. »Yeah.«
    »Gibt es sonst einen Grund, weshalb sie sie wegschickt?«
    »Das müssten Sie Nora fragen.«
    Milo sagte: »Nun ja, noch mal vielen Dank - das ist eine coole Sache, dass Nora ihre Erfahrung umsonst weitergibt.«
    »Sehr cool.«
    »Ich nehme an, das kann sie sich erlauben, weil ihre Brüder das PlayHouse unterstützen.«
    »Ihre Brüder und sie«, sagte Briana Szemencic. »Das ist eine Sache der ganzen Familie. Sie sind stinkreich, aber sie sind künstlerisch interessiert und großzügig.«
    »Kommen die Brüder ab und zu vorbei, um zu sehen, wofür das Geld ausgegeben wird?«
    »Ich hab sie ein paarmal gesehen.«
    »Haben sie sich dazugesetzt?«
    »Sie sind eher rumgelaufen. Haben reingeschaut, um Nora zu besuchen.« Sie umklammerte ihre Handtasche mit beiden Händen. »Sagen Sie mir die Wahrheit über diesen fetten Typen.«
    »Das hab ich schon, Briana.«
    »Er ist kein Perverser? Können Sie mir das garantieren?«
    »Er macht Ihnen wirklich Angst.«
    »Wie ich schon sagte, er starrt einen die ganze Zeit an.«
    »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt, Briana.«
    »Aber mit dem anderen Zeug haben Sie mich auf den Arm genommen.«
    »Mit welchem anderen Zeug?«
    »Was Sie über Polizeiarbeit gesagt haben, dass sie so ähnlich ist wie Schauspielerei. Das war Blödsinn, stimmt’s?«
    »Kennen Sie eine junge Frau namens Tori Giacomo?«, fragte Milo.
    »Wer ist das?«
    »Vielleicht eine ehemalige Schülerin im PlayHouse.«
    »Ich bin erst seit einem Jahr hier. Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Das war völliger Blödsinn, stimmt’s?«
    »Nein, das hab ich ernst gemeint«, sagte Milo. »Es gibt jede Menge Ähnlichkeiten zwischen unserer Arbeit und der Schauspielerei. Frustration zum Beispiel. Die macht einen Großteil meines Jobs aus, genau wie bei Ihnen.«
    In den großen blauen Augen machte sich Verwirrung breit.
    »Wenn ich mit einem neuen Fall beginne, Briana, kann ich nur meine Fragen stellen und hoffen, dass irgendetwas Gestalt annimmt. Es ist genauso, als würde man ein neues Drehbuch lesen.«
    »Wenn Sie meinen.« Sie öffnete die Fahrertür.
    »Wir wissen beide eine Sache, Briana. Alles dreht sich um die Arbeit. Sie tun Ihr Bestes, versuchen den unteren Teil des Trichters zu erreichen, aber es gibt keine Garantie.«
    »Vermutlich.«
    Milo lächelte. »Vielen Dank dafür, dass Sie mit uns geredet haben. Fahren Sie vorsichtig.«
    Als wir uns langsam entfernten, fragte eine hohe, angespannte Stimme aus dem Nissan: »Was für ein Trichter?«
    »Dieses Küchengerät.«
     
     
    Sie fuhr los. Er zog sein Notizbuch heraus und schrieb etwas hinein.
    »Das bleibt unter uns, wie?«, sagte ich.
    »Sie muss mich mit einem Reporter verwechselt haben … Ich vermute, Nora hat ihre Herde nicht von der Trichter-Analogie in Kenntnis gesetzt.«
    »Das hätte zu viele Ängste provoziert«, sagte ich. »Eine Sache, die Nora nicht für sich behalten hat, war die Anziehungskraft, die Meserve für sie besaß. In Vergangenheit und Gegenwart. Sieht so aus, als hätte Brad seinen Einfluss überschätzt. Wenn Nora und Dylan immer noch zusammen sind, heißt das, dass Nora ihm geglaubt hat, als er die Schuld an der vorgetäuschten Entführung Michaela in die Schuhe geschoben hat. Die Frage ist, ob das irgendetwas damit zu tun hat, dass Michaela schließlich in einem Haufen Unkraut gelandet ist.«
    »Unabhängig davon, was das kleine Genie gerade gesagt hat, glaube ich, dass der Eifersuchtsaspekt genauere Betrachtung lohnt.«
    »Das tut er, aber andere Szenarien drängen sich auf. Falls Nora sich über Michaela geärgert hat, könnte Dylan von sich aus auf die Idee gekommen sein, Nora glücklich zu machen. Oder Michaela wurde zu einer Gefahr für Dylan, weil sie ihm drohte, zu Brad zu gehen und ihm schlimme Dinge

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