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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Chinesen, ich hab mit einer Frau geredet, die mit Akzent sprach. Sie hat behauptet, vor zwei Jahren hätte ihnen das Haus nicht gehört. Ich hab ihr zu erklären versucht, dass es wichtig wäre, aber das hat mich nicht weitergebracht.« Er fuhr sich mit den Händen seitlich über den Kopf. »Blöde Kuh - ich hab das Gefühl, dass mein Gehirn gleich explodiert. Ich bringe Tori in einem verfluchten Handkoffer nach Hause.«
     
     
    Wir fuhren ihn zurück ins Holiday Inn, ließen den Motor laufen und brachten ihn zur Glastür des Hotels.
    »Tut mir leid mit dem Alkie-Witz, okay? Bei dem anderen Mal in dem indischen Lokal habt ihr beiden Tee getrunken, ich war einfach …« Er zuckte mit den Achseln. »Neben der Kappe, geht mich nichts an.«
    Milo legte ihm die Hand auf die Schulter. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich kann nicht mal annähernd begreifen, was Sie durchgemacht haben.«
    Giacomo wehrte sich nicht gegen den Körperkontakt. »Schenken Sie mir reinen Wein ein: Würden Sie diesen Fall als schlimm einschätzen? Verglichen mit den meisten, mit denen Sie zu tun haben?«
    »Sie sind alle schlimm.«
    »Ja, natürlich, klar. Als ob das Kind von jemand anderem nicht so wichtig wäre wie meins. Aber mein Kind ist das, worüber ich nachdenke - glauben Sie, ich bin jemals in der Lage, nicht darüber nachzudenken?«
    Milo erwiderte: »Die Leute sagen mir, es würde mit der Zeit leichter.«
    »Hoffentlich. Wenn Sie was finden, rufen Sie mich dann an?«
    »Natürlich.«
    Giacomo nickte und schüttelte Milo die Hand. »Sie sind in Ordnung.«
    Wir beobachteten, wie er die Eingangshalle des Hotels betrat, ohne ein Wort am Empfang vorbeiging und unruhig vor dem Aufzug stand, ohne den Knopf zu berühren. Dreißig Sekunden später schlug er sich an die Stirn und drückte darauf. Drehte sich um, sah uns und formte mit den Lippen das Wort »blöööd«.
    Milo lächelte. Wir stiegen in den Wagen und fuhren los.
    »›Die Leute sagen mir, es würde mit der Zeit leichter‹«, murmelte Milo. »Ich könnte als Therapeut anfangen, was? Apropos Lügen, ich muss ins Büro und all die Sachen auswerten, von denen die kleine Brie gedacht hat, sie blieben unter uns. Damit möchte ich dich nicht langweilen.«
    »Willst du, dass ich morgen früh mit dir zu Michaelas Apartment komme?«
    »Nein, das könnte auch langweilig werden. Aber wie wär’s, wenn du Toris Mom anrufst und feststellst, ob ein Dr. phil. weiterkommt als ein Cop. Und den Exmann. Hier sind die Nummern.«
     
     
    Am nächsten Morgen rief ich an. Arlene Giacomo war eine nachdenkliche, vernünftige Frau.
    »Treibt Lou Sie in den Wahnsinn?«, fragte sie.
    »Bis jetzt nicht.«
    »Er braucht mich«, sagte sie. »Ich will, dass er nach Hause kommt.«
    Ich ließ sie eine Weile reden. Sie sang Toris Lob, erzählte mir aber nichts Neues. Als ich die Sprache auf den möglichen Freund brachte, sagte sie: »Eine Mutter weiß so was, glauben Sie mir. Aber ich kann Ihnen keine Details nennen. Tori wollte ihre Freiheit haben, keine weiteren Frauengespräche mit Mama. Das war etwas, das ihr Vater nicht begreifen konnte, er hat sie ständig mit Fragen gelöchert.«
    Ich dankte ihr und tippte Michael Caravanzas Nummer ein. Eine Frau kam an den Apparat.
    »Einen Moment - Mai -kie!«
    Augenblicke später ein undeutliches »Ja?«.
    Ich erklärte den Grund meines Anrufs. Er sagte: »Bleiben Sie dran - eine Sekunde, Baby. Es geht um Tori? Haben Sie sie gefunden?«
    »Ihre Überreste wurden gestern identifiziert.«
    »Überreste - oh, Scheiße, davon will ich Sandy nichts sagen, sie hat Tori gekannt.«
    »Kannte sie Tori gut?«
    »Nee«, sagte Caravanza, »nur aus der Kirche. Was ist passiert?«
    »Das versuchen wir herauszufinden. Hatten Sie Kontakt mit ihr, nachdem sie nach L.A. gegangen war?«
    »Wir waren geschieden, aber wir kamen ganz gut miteinander aus, wissen Sie? Ein freundschaftliches Verhältnis, wie man so sagt. Sie hat mich ein paarmal angerufen, im ersten Monat vielleicht. Dann hat sie damit aufgehört.«
    »Keine Gefühle von Einsamkeit mehr.«
    »Ich hab mir gedacht, sie hat einen Typen gefunden.«
    »Hat sie das gesagt?«
    »Nee, aber ich kenne - ich kannte Tori. Wenn sie mit dieser Stimme gesprochen hat, bedeutete das, dass sie wegen irgendetwas aufgeregt war. Und es war bestimmt nicht ihre Schauspielkarriere, von der Seite kam gar nichts. Das hat sie mir gesagt.«
    »Keine Ahnung, mit wem sie sich traf?«
    »Glauben Sie, dass er der Täter war?«
    »Ein Anhaltspunkt

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