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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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kräftiges Kinn und eine schmale, gerade Nase.
    Ihr Mann war ein graublonder Wuschelkopf mit einem kantigen, langen Gesicht, und sein am Kragen offenes Button-down-Hemd gab den Blick auf eine gelockte blonde Brustbehaarung frei. Ich vermutete, sein schiefes Grinsen hatte einen gewissen Dennis-Quaid-Charme. Andere Ähnlichkeiten mit dem Schauspieler konnte ich nicht feststellen.
    Ein typisch amerikanisches Ehepaar, das in den mittleren Jahren angekommen war. Was Werbespots anging, waren sie vielleicht für Rollen als Mom und Dad qualifiziert. Um den Verkauf von Hundefutter, Tiefkühlgerichten und Mülltüten anzukurbeln …
    Ich klappte die Akte zu.
    Milo sagte: »Möchtegernstars, und jetzt sind sie verschwunden. Gehe ich zu weit?«
    »Wie bist du auf den Fall gestoßen?«
    »Ich hab andere Vermisstenfälle überprüft, die entweder eine Verbindung zur Schauspielerei oder nach Malibu hatten. Wie üblich hat der Computer nichts ausgeworfen, aber ein Detective vom Büro des Sheriffs erinnerte sich, dass die Gaidelas’ einen Hang zum Theater hatten. Seiner Ansicht nach war es kein Mord, sondern zwei Erwachsene, die sich aus dem Staub gemacht hatten. Ich hab mich mit dem Schwager in Verbindung gesetzt, einem Schönheitschirurgen. Die Gaidelas’ sind immer noch wie vom Erdboden verschluckt, und die Angehörigen hatten schließlich die Nase voll von den Sheriffs und haben es mit Privatdetektiven versucht, insgesamt mit drei verschiedenen. Die beiden ersten haben ihnen nichts gebracht, die dritte hat rausgekriegt, dass der Mietwagen der Gaidelas’ fünf Wochen nach ihrem Verschwinden aufgetaucht ist, hat ihnen eine hohe Rechnung geschickt und gesagt, das wäre alles, was sie tun konnte.«
    »Haben die Sheriffs nicht daran gedacht, den Angehörigen von dem Wagen zu erzählen?«
    »Das Auto wurde im Auftrag der Polizei von Ventura abgeschleppt, die Sheriffs wussten nicht einmal was davon.«
    »Wo hat man es gefunden?«
    »In Camarillo. Auf einem der Parkplätze an diesem großen Einkaufszentrum mit den Modeläden, das sie dort haben.«
    »Ein Riesenladen«, sagte ich.
    »Kaufst du da ein?«
    Zweimal. Mit Allison. Hatte gewartet, während sie Sachen bei Ralph Lauren und Versace anprobierte. »In fünf Wochen ist keinem der Wagen aufgefallen?«
    »Was weiß ich«, sagte er, »vielleicht war er irgendwo versteckt und wurde später dort abgestellt. Der Mietvertrag der Gaidelas’ lief zwei Wochen, und als sie den Wagen nicht zurückbrachten, hat die Mietwagenfirma die Nummer auf dem Formular angerufen, wo niemand an den Apparat ging. Als die Firma versuchte, über die Kreditkarte zusätzliche Kosten abzurechnen, fand man heraus, dass die Karte und das Mobiltelefon der Gaidelas’ am Tag nach ihrem Verschwinden abgemeldet worden waren. Die Firma berechnete weitere Gebühren mit einem Wucherzins. Die Rechnung belief sich schließlich auf eine hohe Summe und wurde nach dreißig Tagen einer Inkasso-Agentur zum Eintreiben übergeben. Die Agentur ermittelte die Telefonnummer der Gaidelas’ in Ohio und stellte fest, dass sie ebenfalls abgemeldet war. Wonach hört sich das für dich an?«
    »Nach einem Pärchen, das sich aus dem Staub gemacht hat.«
    »Zehn Punkte. Jedenfalls wurde das Vermögen der Gaidelas’ gepfändet, was nicht gut für ihre Kreditwürdigkeit war. Privatdetektivin Nummer drei stellte das bei einer Überprüfung fest und verfolgte die Spur rückwärts. Die Palmers sagen, auf keinen Fall hätten sich Cathy und Andy aus dem Staub gemacht, sie wären völlig begeistert von der Idee gewesen, Schauspieler zu werden, und Kalifornien hätte ihnen sehr gefallen.«
    »Ist der Wagen auf Indizien untersucht worden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es besteht kein Grund, einen abgeschleppten Mietwagen zu untersuchen. Inzwischen weiß niemand mehr, wo er ist. Wahrscheinlich ist er versteigert und nach Mexiko gebracht worden.«
    »Das Einkaufszentrum in Camarillo liegt einige Meilen im Norden von Malibu an der Küste«, sagte ich. »Die Gaidelas’ hätten gewandert und anschließend shoppen gewesen sein können - Klamotten fürs Vorsprechen. Oder sie sind nie aus den Hügeln rausgekommen.«
    »Shoppen ist unwahrscheinlich, Alex. Die Kreditkarte ist am Tag vor der Abmeldung zum letzten Mal benutzt worden, um das Mittagessen in einem italienischen Restaurant in Pacific Palisades zu bezahlen. Ich tippe auf einen Spaziergang in der freien Natur, der ein schlimmes Ende gefunden hat. Zwei Touristen, die sich am Panorama berauschen und

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