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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Marihuana im Nachttisch. Keine Antibabypille. Gelesen hat sie nicht viel, ihre Bibliothek besteht aus alten Ausgaben von Us, People und Glamour . Ein Fernseher, aber kein Kabelanschluss, und das Telefon war abgestellt. Mein Antrag auf Einsicht in ihre Telefonunterlagen wird in ein paar Tagen Ergebnisse zeitigen, aber wie ich schon sagte, ihr Festnetzanschluss war stillgelegt, weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlt hatte, und einen Handyvertrag kann ich nicht finden. Was sie allerdings hatte, waren hübsche Sachen zum Anziehen. Nicht viel, aber hübsch, wahrscheinlich hat sie ihr ganzes Geld für Klamotten ausgegeben. Der Geschäftsführer des Restaurants, in dem sie gearbeitet hat, sagte, sie wäre okay gewesen, keine Probleme, hätte keinen großen Eindruck hinterlassen. Er erinnert sich nicht, sie mit irgendwelchen Männern gesehen zu haben. Meserves Chef in dem Schuhgeschäft sagte, Meserve wäre unzuverlässig und manchmal pampig zu Kunden. Wie auch immer, wir werden sehen, ob irgendwelche interessanten Fingerabdrücke auftauchen. Keine Anzeichen von Gewalt oder für einen Kampf, es sieht nicht so aus, als wäre sie dort umgebracht worden. Wie war dein Wochenende?«
    »Ruhig.«
    »Klingt nett.«
    Ich erzählte ihm von meiner Fahrt zum Latigo Cañon; den Rest meiner Autotour und die Erinnerungen, die sie wachgerufen hatte, ließ ich aus.
    »Hey«, sagte er, »ich war selbst dort oben, ganz früh am Morgen. Hübsch, nicht wahr?«
    »Und abgelegen.«
    »Ich hab mit ein paar Nachbarn gesprochen, inklusive des alten Typs, den Michaela erschreckt hat, als sie nackt aus den Büschen sprang. Niemand hatte sie oder Meserve vorher dort gesehen. Außerdem hab ich Mr. Albert Beamish heute Morgen an den Apparat bekommen. Samstag und Sonntag verbringt er in seinem Haus in Palm Desert. Der Sonnenschein hat seine Laune nicht verbessert. Was er mir brennend gern erzählen wollte, war, dass er gesehen hat, wie Noras Range Rover am Freitag gegen neun von ihrem Haus wegfuhr.«
    »Direkt nach unserem Treffen vor Brads Haus.«
    »Vielleicht hat Brad ihr geraten, Urlaub zu machen. Oder ihr stand einfach der Sinn nach einer Auszeit, und sie hat sich nicht die Mühe gemacht, ihren Schülern Bescheid zu sagen, weil sie ein indolentes reiches Mädchen ist. Ich habe Beamish gebeten, die Augen offen zu halten, und ihm für seine Aufmerksamkeit gedankt. Er mault mich an: ›Beweisen Sie mir Ihre Dankbarkeit dadurch, dass Sie Ihren Job mit einem Minimum an Kompetenz erledigen.‹«
    Ich lachte. »Ging seine Aufmerksamkeit so weit, dass er auf die Insassen des Rover geachtet hat?«
    »Das wäre zu schön gewesen. Meserves Auto ist immer noch nicht aufgetaucht, aber wenn er mit Nora zusammen ist, könnten die beiden ihren Wagen benutzen und seinen untergestellt haben. In Noras Garage beispielsweise, oder in der am PlayHouse. Vielleicht kann ich eine Tür aufstemmen und einen Blick reinwerfen. Auf einem völlig anderen Blatt steht, dass Reynold Peaty sich als der Loser und Einzelgänger erweist, der er ist. Ist das ganze Wochenende in seinem Apartment geblieben. Ich hab Sean am Sonntag frei gegeben, weil er fromm ist, deshalb haben wir möglicherweise was verpasst. Aber ich habe das Haus am Nachmittag gegen vier Uhr beobachtet.«
    Und wieder hatte er mich um ein paar Stunden verpasst.
    »Last und möglicherweise least«, sagte er, »hat das Haus, in dem Tori Giacomo wohnte, seitdem zweimal den Besitzer gewechselt. Die ursprünglichen Eigentümer waren zwei Schwestern von mehr als neunzig Jahren, die an Altersschwäche gestorben sind. Die Immobilie ging ans Nachlassgericht, ein Spekulant aus Vegas hat es billig erworben und an ein Konsortium von Geschäftsleuten aus Koreatown weiterverkauft. Keine Unterlagen über alte Mieter, der Duft der Vergeblichkeit liegt in der Luft.«
    »Wann fährst du bei Nora vorbei?«
    »Ich fahre in diesem Moment bei ihr vor …« Eine Wagentür knallte zu. »Und jetzt gehe ich auf ihre Haustür zu. Klopf, klopf -« Er erhob seine Stimme zu einem androgynen Alt: »Wer ist da? Lieutenant Sturgis. Lieutenant Sturgis wer? … Hörst du das, Alex?«
    »Was soll ich hören?«
    »Genau. Okay, jetzt stehe ich an der Garage … die Tür rührt sich nicht, abgeschlossen … wo ist ein Rammbock, wenn man ihn braucht?«

20
    Am Dienstagmorgen rief ich Robin an und legte auf, als sich ihr Anrufbeantworter meldete.
    In meinem Arbeitszimmer winkte ein staubiger Stapel von Psychozeitschriften. Eine Abhandlung von zwanzig Seiten über

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