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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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bekanntgab, eine Ausbildung als Kosmetologin zu machen, führten unsere Eltern ein solches Theater auf, dass man hätte glauben können, sie wäre in Harvard angenommen worden.« Sie kostete von ihrem Getränk und schob die Tasse ein paar Zentimeter von sich. »Mom und Dad sind keine überschwänglichen Menschen. Als mein Bruder tatsächlich in Harvard angenommen wurde, war ihre Reaktion zurückhaltend. Cathy musste merken, dass sie anders behandelt wurde.«
    »Sie und ihr Mann haben ein Geschäft geleitet«, sagte Milo. »Hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Pläne in die Tat -«
    Susan Palmer bewegte ihren Kopf schnell, eher ein Zittern als ein Schütteln. »In jeder anderen Familie wäre Cathy in der Lage gewesen, sich für erfolgreich zu halten. Aber in unserer … zu dem Geschäft kam es nach einer langen … wie kann ich das sagen … Cathy geriet in Schwierigkeiten. Als sie jünger war.«
    »Teenager-Schwierigkeiten?«, fragte Milo.
    »Cathy hatte eine verlängerte Pubertät. Nahm Drogen, trank, trieb sich mit den falschen Leuten rum. Acht Jahre nach der Highschool wohnte sie immer noch zu Hause und tat nichts als lange ausschlafen und feiern. Zweimal ist sie in der Unfallstation gelandet. Deshalb waren meine Eltern so begeistert, als sie auf die Kosmetikschule ging. Da hat sie Andy kennen gelernt. Ein perfektes Paar.«
    »War Andy ebenfalls kein Student?«, fragte Milo.
    »Andy hat auch mit Müh und Not die Highschool geschafft«, sagte Susan Palmer. »Er war ganz nett - nett zu Cathy, das ist es, was zählt. Sie haben beide Jobs in Frisiersalons in Toledo bekommen. Aber ihre Gehälter sind nicht nennenswert gestiegen, und nach zehn Jahren wohnten sie immer noch in einer bescheuerten kleinen Wohnung. Also haben wir ihnen zu dem Geschäft verholfen. Barry und ich, mein Bruder und seine Frau, Mom und Dad. Wir fanden ein altes Haus mit gewerblich genutztem Erdgeschoss, renovierten es, kauften die Einrichtung. Offiziell war es ein Darlehen, aber niemand hat je über eine Rückzahlung geredet.«
    »Locks of Luck«, sagte ich.
    »Abgeschmackt, nicht? Das war Andys Idee.«
    »Haben sie Geld verdient?«, fragte Milo.
    »In den letzten paar Jahren hat der Laden einen kleinen Gewinn abgeworfen. Mom und Dad halfen immer noch aus.«
    »Mom und Dad leben in Toledo?«
    »Geographisch in Toledo. Psychologisch in Verleugnung der Realität.«
    »Sie denken, dass Cathy und Andy noch am Leben sind.«
    »Ich bin sicher, manchmal glauben sie es tatsächlich«, sagte Susan Palmer. »Zu anderen Zeiten … sagen wir einfach, es ist hart gewesen. Moms Gesundheit hat sich verschlechtert, und Dad ist schrecklich alt geworden. Falls Sie irgendetwas herausfinden, würden sie einigen wirklich netten Menschen einen Dienst erweisen.«
    »Haben Sie irgendwelche Theorien dazu, was passiert ist?«, fragte Milo.
    »Die einzige, die einen Sinn ergibt, ist die, dass Cathy und Andy eine Wanderung gemacht haben und auf einen Psychopathen gestoßen sind.« Susan Palmer schloss die Augen und öffnete sie wieder. »Ich kann es mir vorstellen. Ich will es mir nicht vorstellen.«
    »Ist an dem Morgen, an dem sie wandern gegangen sind, irgendetwas Ungewöhnliches vorgefallen?«
    »Nein, es war ein ganz normaler Vormittag. Barry und ich hatten beide einen arbeitsreichen Tag vor uns, wir waren wirklich in Eile. Cathy und Andy wurden gerade wach, als wir aus dem Haus gehen wollten. Sie waren ganz aufgeregt bei dem Gedanken an ihren Ausflug in die Berge. Barry und ich waren so gehetzt, dass wir ihnen nicht viel Aufmerksamkeit schenkten.« Ihre Augen wurden feucht. »Woher hätte ich wissen sollen, dass ich meine Schwester zum letzten Mal sehen würde?« Sie nippte an ihrem Getränk. »Ich habe ausdrücklich Voll milch gesagt, das hier ist Mager milch. Diese Schwachköpfe .«
    »Ich hole Ihnen einen neuen«, sagte Milo.
    »Vergessen Sie’s«, erwiderte sie scharf. Am Rande der Tränen. Ihr Gesicht wurde weich. »Nein danke, Lieutenant. Was kann ich Ihnen noch sagen?«
    »Haben Cathy und Andy erwähnt, in welchen Teil von Malibu sie gehen wollten?«
    »Barry und ich dachten, sie würden das Meer genießen, aber sie hatten ein Triple-A-Buch und wollten irgendwo oberhalb der Kanan Dume Road wandern.«
    »Wo oberhalb von Kanan Dume?«
    »Keine Ahnung«, sagte Susan Palmer. »Ich erinnere mich nur, dass sie uns eine Karte in dem Buch gezeigt haben. Es sah ziemlich kurvenreich aus, aber das war es, was sie wollten. All das haben wir den Sheriffs erzählt, und sie

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