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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Rolle spielen. Andy redete immer wieder von dem Blonde Room, dem Brunette Room -« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Vielleicht haben sie eine Schauspielschule in Hollywood gefunden. Da sollte es doch ein paar geben, stimmt’s?«
    »Mehr als ein paar.«
    »Ich wäre bereit, das zu überprüfen, Lieutenant. Ich rufe jede einzelne an.«
    »Das mache ich, Dr. Palmer.«
    Sie sah ihn misstrauisch an.
    »Großes Ehrenwort.«
    »Tut mir leid, es ist nur so … ich muss mich entspannen und jemandem vertrauen. Bei Ihnen hab ich ein gutes Gefühl, Lieutenant.«
    Milo wurde rot.
    »Ich hoffe, ich irre mich nicht«, sagte Susan Palmer.

21
    Milo sprach noch zehn Minuten mit Susan Palmer, glitt dabei langsam in offene Fragen, ließ Pausen und Schweigen ihre Wirkung tun.
    Gute Technik, aber sie brachte nichts. Sie redete davon, wie sehr sie ihre Schwester vermisse, verfiel ins Präteritum. Als sie unvermittelt aufstand, sahen ihre Augen geschwollen aus. »Ich habe ein Wartezimmer voller Patienten. Bitte, melden Sie sich.«
    Wir sahen zu, wie sie den Parkplatz überquerte und in einen silbernen BMW 740 stieg.
    »Ihre Praxis ist nur zwei Querstraßen entfernt«, sagte Milo, »aber sie ist mit dem Auto gekommen.«
    »Eine echte Kalifornierin«, sagte ich. »Was ihre Schwester werden wollte.«
    »Schauspielunterricht und eine Wanderung oberhalb von Kanan Dume. Das kann kein Zufall sein. Die Frage lautet, wie passen die Gaidelas’ zu zwei weiblichen Opfern mit hübschen Gesichtern?«
    »Das Mädchen, mit dem wir geredet haben - Briana -, sagte, Nora hätte Bewerber aus anderen Gründen als mangelnder Begabung abgelehnt.«
    »Sie mag sie jung und hübsch«, sagte er. »Cathy und Andy waren beide zu alt, und Cathy war zu dick. Also, wurden sie im PlayHouse abgewiesen und trotzdem umgebracht? Von wegen bei einer Vorsprechprobe durchfallen.«
    »Vielleicht hat ihre offenkundige Verwundbarkeit ein Raubtier angelockt.«
    »Jemand in der Schule wird auf sie aufmerksam und verfolgt sie?« Er warf einen Blick aus dem Fenster und sah dann wieder mich an.
    »Könnte die gleiche Art und Weise sein, wie Tori ins Visier geriet«, sagte ich. »Falls ihr Exmann richtig damit liegt, dass sie einen neuen Freund hatte, hätte sich dieser Mensch doch melden müssen, als sie verschwunden ist. Es sei denn, er hatte etwas mit ihrem Tod zu tun.«
    »Ein gut aussehendes Raubtier. Wie Meserve zum Beispiel. Was meinst du, hat er den Gaidelas’ einen Dreier vorgeschlagen, und dann ist die Party aus dem Ruder gelaufen?«
    »Oder er hat ihnen nur angeboten, ihnen beruf lich zu helfen.«
    »Möglich«, erwiderte er.
    »Andererseits«, sagte ich, »hatte Reynold Peaty genug Gelegenheiten, die Schar am PlayHouse unter die Lupe zu nehmen.«
    »Dieser Kerl … mal sehen, ob Sean was aufgefallen ist.« Er tippte Binchys Nummer ein, machte ein finsteres Gesicht und steckte das Handy wieder weg. »Keine Verbindung. Vielleicht ist die Handyfrequenz von umweltbewussten Mokkaschwaden aufgewühlt.«
    »Noras Hinwendung zur Jugend ist interessant«, sagte ich.
    »Warum? Das hat sie doch mit jedem anderen im Showbusiness gemeinsam.«
    »Aber sie hat kein finanzielles Motiv. Die Schule ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für sie, warum sollte sie da wählerisch sein? Es sei denn, sie wollte in Wirklichkeit nur eine Männerreserve für sich persönlich haben.«
    »Teste die Hengste«, sagte er.
    »Und wenn sie zu nahe kommen, jagt Bruder Brad sie fort. Oder bildet es sich ein.«
    »Okay, sie ist eine läufige Hündin in den mittleren Jahren. Wie passen die Gaidelas’ in das Bild?«
    »Ich weiß nicht, aber als Susan Palmer ihre familiäre Situation beschrieb, war ich beeindruckt von Parallelen zwischen Cathy und Nora. Beide haben sich auch als Erwachsene noch längere Zeit abgestrampelt. Durch Beziehungen ihrer Familie kam Cathy an einen Job als Mannequin, den sie nicht behalten konnte. Nora hatte ihren singulären Auftritt in einer Sitcom, aus dem sich nichts Weiteres ergab. Cathy hatte langjährige Drogenprobleme. Nora raucht Dope, damit ihr Tag in Schwung kommt. Schließlich wird beiden Frauen ein Geschäft eingerichtet. Cathys Friseursalon hat in letzter Zeit einen Gewinn abgeworfen. Was bedeutet, dass er jahrelang Verlust gemacht hat. Das Familienvermögen der Dowds bewahrt Nora davor, finanziellem Druck ausgesetzt zu sein, aber unter dem Strich haben wir es mit zwei verlorenen Töchtern zu tun. Als Cathy im PlayHouse auftauchte, hat sie vielleicht eine Erinnerung in Nora

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