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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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wachgerufen, die Nora nicht sehen wollte.«
    »Weil Cathy ihr zu sehr ähnelt, bringt sie sie um? Das ist ein bisschen abstrakt, Alex. Warum sollte Nora etwas von Cathys familiärem Hintergrund wissen, wenn sie sie wegschickt?«
    »Was ist, wenn Cathy Gelegenheit zu einer Vorsprechprobe bekam?«, fragte ich. »Nora hält sehr viel davon, die Seele zu öffnen.«
    »Cathy verlieh ihren Gefühlen Ausdruck, worauf Nora peinlich berührt war? Schön, aber ich sehe in einer blitzartigen Erkenntnis kein Motiv für einen Mord. Nora muss nichts anderes tun als sie und Andy fortschicken und sich ihrem nächsten Hengst zuwenden. Und falls unangenehme Erinnerungen das Problem sind, wie passt dann Michaela ins Bild? Oder Tori Giacomo, die vor den Gaidelas’ verschwunden ist? Das hier kommt mir mehr wie eine sexuelle Geschichte vor, Alex. Genau wie du gesagt hast: Ein Psychopath nimmt die Herde unter die Lupe und pickt sich die Schwachen raus. Cathy hatte vielleicht für ein Starlet die beste Zeit hinter sich, aber sie war keine schlecht aussehende Frau. Für einen Typ wie Peaty könnte sie direkt sexy ausgesehen haben, oder?«
    »Peaty wurde dabei erwischt, wie er Collegemädchen durchs Fenster anstarrte. Michaela und Tori fallen in diese Kategorie, aber -«
    »Cathy nicht. Also ist er vielleicht nicht so beschränkt, wie sein tölpelhaftes Benehmen nahelegt. Oder Cathy hat etwas bei ihm ausgelöst - liebevolle Erinnerungen an ein Kneipenflittchen, das ihm in Reno eine Abfuhr erteilte. Teufel, vielleicht erinnerte ihn Cathy an seine Mutter , und es hat einen Knacks bei ihm gegeben. Glaubt ihr Brüder immer noch an diese Ödipus-Geschichte?«
    »Sie hat ihren Platz.«
    »Man kann nicht sagen, was in dem Schädel vorgeht, stimmt’s?« Er stand auf und ging auf und ab. »Falls es eine sexuelle Sache ist, könnte es noch mehr Opfer geben. Aber konzentrieren wir uns auf die Opfer, von denen wir wissen. Was sie gemeinsam haben, sind Schauspielschule und/oder die Hügel von Malibu.«
    »Ein Mann mit Verbindungen zu beiden ist Meserve«, sagte ich. »Er hat den Latigo für die vorgetäuschte Entführung angeblich aus dem Grund ausgewählt, weil er vorher dort oben gewandert war. Nora war wütend über diese Entführungsgeschichte, aber anstatt ihn rauszuwerfen, hat sie ihn gefördert. Vielleicht war sie doch nicht so ahnungslos.«
    »Dylan und Nora haben die Entführung zusammen geplant? Warum?«
    »Das reale Darstellungsspiel. Zwei gescheiterte Schauspieler schreiben ein Drehbuch. Entledigen sich der Nebendarstellerin - das klingt ganz nach Hollywood.«
    »Nora macht die Choreographie, Meserve spielt sie durch.«
    »Nora führt Regie . Das ist doch das Ziel, das sich alle in der Industrie gesetzt haben.«
     
     
    Das Café wurde wärmer und lauter, während sich alle Tische füllten. Gepflegte Menschen sammelten sich am Eingang. Viele verärgerte Blicke gingen in unsere Richtung.
    Milo seufzte, und wir brachen auf. Eine Frau murmelte: »Endlich.«
    Wir fuhren zum Revier und trafen Sean Binchy, der gerade aus Milos Büro kam. Binchys Springerstiefel schimmerten so glänzend wie seine rostbraunen, gegelten Haare.
    »Hey, Loot. Ich habe eben einen Anruf für Sie angenommen.«
    »Ich hab versucht, Sie anzurufen«, sagte Milo. »Gibt’s was Neues zu Peaty?«
    Binchy strahlte. »Wir können ihn verhaften, wenn Sie wollen. Fahren ohne Führerschein.«
    »Er hat einen Wagen?«
    »Einen roten Datsun-Minivan, der alt und ramponiert aussieht. Er parkt ihn auf der Straße, drei Häuserblocks von seinem Apartment entfernt. Was die Absicht beweist, ihn zu verbergen, stimmt’s? Die Nummernschilder sind nicht mehr zugewiesen, gehörten ursprünglich zu einer Chrysler-Limousine, die vor zehn Jahren verschrottet worden sein soll. Die klassische kleine alte Lady aus Pasadena. Buchstäblich, Loot. Und stellen Sie sich vor, das ist genau der Ort, wo Peaty heute Morgen hingefahren ist. Auf dem Zehner nach Osten bis zum Freeway hundertzehn nach Norden, runter am Arroyo Parkway, und dann hat er Seitenstraßen genommen.«
    »Wohin?«
    »Zu einem Apartmenthaus an der Ostseite von Pasadena. Er hat einen Mopp und Reinigungssachen aus dem Wagen geholt und ist dort reingegangen, um zu arbeiten. Ich hab versucht, Sie anzurufen, aber Ihr Handy war nicht auf Empfang.«
    »Designerkaffee hat die Luft verschmutzt«, sagte Milo.
    »Wie bitte?«
    »Gehen Sie heute Nacht wieder zu Peatys Haus, Sean. Sehen Sie mal, ob Sie die Fahrgestellnummer des Datsun rausfinden und

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