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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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restaurierter Austin Healy, niedrig und von wespenhafter Aggressivität. Neben ihm stand noch eine Vette, weiß und glänzend verchromt. Der Stil der Karosserie war weicher als bei der auf der Straße. Rücklichter wie Brustwarzen. Einer meiner Professoren an der Uni war in einem solchen Wagen durch die Gegend gebraust. Er hatte damit geprahlt, dass die Vette Jahrgang’53 war.
    Ein Staubfilter brummte zwischen den beiden Sportwagen. Er hatte nicht viel für den verbeulten braunen Toyota Corolla auf dem rechten Standplatz getan.
    Brad Dowd sagte: »Ich kam vor einer Stunde hier an, hab meinen 63er Sting Ray aus der Werkstatt zurückgebracht.« Das glänzende Ding in seiner Hand war ein Kombinations-Vorhängeschloss. »Diese Schrottkarre stand da, wo der Stinger hinsoll. Da die Türen nicht abgeschlossen waren, hab ich die Eintragung überprüft. Er gehört Meserve. Auf dem Vordersitz liegt etwas, das ich ein bisschen unheimlich finde.«
    Milo ging an ihm vorbei, umkreiste den Corolla, spähte in den Wagen hinein und kam wieder zurück.
    »Haben Sie’s gesehen?«, fragte Brad Dowd.
    »Die Schneekugel.«
    »Es ist die, von der ich Ihnen erzählt habe. Als Nora mit ihm Schluss gemacht hat, muss sie sie ihm zurückgegeben haben. Halten Sie es nicht für ein bisschen seltsam, dass er sie in seiner verdammten Klapperkiste aufbewahrt? Und die Klapperkiste auf meinem Platz geparkt hat?« Dowds Unterkiefer bebte. »Ich habe Nora gestern angerufen, niemand ging ans Telefon. Heute das Gleiche. Sie muss mich nicht über ihr Kommen und Gehen auf dem Laufenden halten, aber normalerweise ruft sie mich zurück. Ich fahre gleich zu ihrem Haus, aber zuerst wollte ich Ihnen das hier zeigen.«
    Albert Beamish hatte Nora vor vier Tagen wegfahren sehen. Davon sagte Milo jedoch nichts. »Hat Meserve seinen Wagen schon mal hier stehen lassen, Mr. Dowd?«
    »Zum Teufel, nein. Nora benutzt das Hauptgebäude als Schule, aber die Garage gehört mir. Ich habe immer Platzprobleme.«
    »Viele Autos?«
    »Ein paar. Manchmal reserviere ich Einstellplätze in meinen Häusern, aber das sind nicht immer genug. Früher hatte ich einen Hangar am Flughafen, was perfekt war, weil er direkt neben dem Büro liegt. Dann hat die gestiegene Nachfrage der Besitzer von Privatjets die Mieten in die Höhe getrieben.«
    Er wackelte mit dem Vorhängeschloss. »Was mir Sorgen macht, ist, dass nur Nora und ich die Kombination kennen. Ich wollte, dass sie sie hat, falls hier ein Feuer ausbricht oder es zu einer anderen Katastrophe kommt. Sie würde die Kombination nicht an ihn weitergeben.«
    »Da sind Sie sich sicher«, sagte Milo.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nora ist volljährig, Sir. Vielleicht hat sie sich dafür entschieden, Ihren Rat zu missachten.«
    »Was Meserve angeht? Auf keinen Fall, Nora war einer Meinung mit mir, was diesen Penner betrifft.« Brad ließ seine Hand sinken und schwang das Schloss hin und her. »Und wenn er sie gezwungen hat aufzumachen?«
    »Warum sollte er das tun, Sir?«
    »Um das Ding da zu verstecken«, sagte Dowd. Er musterte den Toyota. »Die blöde Kugel dort liegen zu lassen, da … da ist etwas komisch an der Sache. Was wollen Sie deswegen unternehmen?«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie lange der Wagen schon hier steht?«
    »Nicht mehr als zwei Wochen, weil ich da den Stinger in die Werkstatt gebracht habe.«
    Milo ging noch einmal um den Wagen herum. »Außer der Kugel scheint nicht viel drin zu sein.«
    »Stimmt«, sagte Dowd, der seine Hände nicht still halten konnte. Das Vorhängeschloss klickte. Er hängte es an die Türschließe und kam kopfschüttelnd zurück. »Ich habe sie vor ihm gewarnt .«
    »Alles was wir haben, ist sein Wagen«, sagte Milo.
    »Ich weiß, ich weiß - glauben Sie, ich reagiere übertrieben?«
    »Es ist normal, dass Sie sich um Ihre Schwester Sorgen machen, aber Sie sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    »Was mache ich mit der Klapperkiste?«
    »Wir werden den Wagen auf den Polizeiparkplatz abschleppen lassen.«
    »Wann?«
    »Ich rufe sofort an.«
    »Danke.« Brad Dowd klopfte mit dem Fuß auf den Boden, während Milo anrief.
    »Innerhalb der nächsten halben Stunde, Mr. Dowd.«
    »Schön, schön - wissen Sie, was mir sonst noch Sorgen macht? Das Mädchen - das Brand-Mädchen. Sie hat sich mit Meserve eingelassen, und Sie wissen, was mit ihr passiert ist. Nora ist einfach zu vertrauensselig, Lieutenant. Was, wenn er aufgetaucht ist, und sie hat ihn reingelassen, und er ist gewalttätig

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