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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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geworden?«
    »Wir werden den Wagen nach Spuren einer Gewalttat untersuchen. Sind Sie sicher, dass Sie und Ihre Schwester die Einzigen sind, die die Kombination kennen?«
    »Verdammt sicher.«
    »Keine Chance, dass Nora sie Meserve hätte geben können? Zu der Zeit, als sie noch interessiert an ihm war?«
    »Sie war nie interessiert an ihm - wir reden von einem kurzen Flirt.« Dowd kaute auf seiner Unterlippe, »Sie würde ihm nie die Kombination geben. Ich habe ihr ausdrücklich verboten, sie weiterzugeben. Es ergibt auch keinen Sinn. Falls sie die Garage aufmachen wollte, konnte sie das selbst tun. Was sie nicht tun würde, weil sie wusste, dass der Stinger zurückkommen würde.«
    »Wusste sie, wann?«
    »Das war der Grund, weshalb ich sie gestern angerufen habe. Um ihr zu sagen, dass ich den Wagen zurückbrächte. Sie ist nicht an den Apparat gegangen.«
    »Also wusste sie es nicht«, sagte Milo.
    »Ich versuche es noch mal bei ihr zu Hause.« Er zog ein glänzendes schwarzes Mobiltelefon aus der Tasche und tippte einen zweistelligen Kurzwahlcode ein. »Immer noch niemand zu Hause.«
    »Könnte Reynold Peaty die Kombination erfahren haben, Sir? Während er hier arbeitete?«
    Dowds Augen weiteten sich. »Reynold? Warum sollte er sie haben wollen? Gibt es da etwas, das Sie mir über ihn nicht gesagt haben?«
    »Es hat sich rausgestellt, dass er Auto fährt. Er hat ein nicht zugelassenes Fahrzeug.«
    »Was? Warum zum Teufel sollte er das tun? Ich bezahle eine Fahrbereitschaft, um ihn abzuholen und zur Arbeit zu bringen.«
    »Er ist heute selbst zu einem Haus in Pasadena gefahren.« Milo las die Adresse aus seinem Notizbuch vor.
    »Ja, das ist eins von meinen. Oh, mein Gott - sind Sie sicher? Natürlich sind Sie das, Sie haben ihn ja offensichtlich überwachen lassen.« Dowd fuhr mit einem Daumen durch seine weißen Haare. Seine andere Hand ballte sich zur Faust. »Ich habe Sie beim ersten Mal gefragt, ob ich mir seinetwegen Sorgen machen sollte. Jetzt sagen Sie mir, dass ich das besser tue.« Er legte eine zitternde Hand vor die Augen. »Er war allein mit meiner Schwester. Das ist ein Alptraum - ich darf Billy nichts davon erzählen.«
    »Wo ist Billy?«
    »Er wartet auf mich im Büro - das Wichtigste ist jetzt, Nora zu finden. Was zum Teufel wollen Sie deswegen unternehmen, Lieutenant?«
    Milo warf einen Blick zum PlayHouse. »Haben Sie dort drinnen nachgesehen?«
    »Dort? Nein - oh, Mann!« Brad Dowd rannte auf das Haus zu, lief mit langen, eleganten Schritten um die Veranda herum und grub in seinen Taschen, als er zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hochsprang. Milo folgte ihm, und als Dowd den Schlüssel umdrehte, legte Milo ihm die Hand auf den Arm.
    »Ich zuerst, Sir.«
    Dowd erstarrte und trat dann einen Schritt zurück. »Gut, gehen Sie. Machen Sie schnell.«
     
     
    Er stellte sich ans östliche Ende der Veranda, wo er sich auf das Geländer lehnte und die Garage anstarrte. Die Sonne lugte unter dem vom Meer kommenden Dunst hervor. Blätter und Gräser waren wieder grün. Dowds rote Corvette nahm einen orangefarbenen Glanz an.
    Sechs stille Minuten verstrichen, bevor die Tür wieder aufging. Milo sagte: »Es scheint hier kein Verbrechen begangen worden zu sein, aber wenn Sie wollen, lasse ich die Leute von der Spurensicherung kommen und nachsehen.«
    »Was würde das mit sich bringen? Würden sie das Haus auseinandernehmen?«
    »Die Untersuchung auf Fingerabdrücke würde Spuren hinterlassen, aber es würde nichts beschädigt werden, außer wenn sie auf etwas stoßen.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Anzeichen für eine Gewalttat.«
    »Aber Sie sehen keine?«
    »Nein, Sir.«
    »Brauchen Sie meine Genehmigung, um Ihre Leute kommen zu lassen?«
    »Wenn kein triftiger Grund vorliegt, brauche ich sie.«
    »Dann sehe ich keine Notwendigkeit. Wenn Sie mich reingehen lassen, sage ich Ihnen sofort, ob irgendetwas faul ist.«
     
     
    Überall polierte Eiche.
    Die Paneele an den Wänden, die breiten Bodendielen, die Deckenbalken, die Fensterflügel. Kräftig gemasertes, von geviertelten Stämmen vor einem Jahrhundert zu Brettern gesägtes Holz, das die Farbe von altem Bourbon angenommen hatte und von Zapfenverbindungen zusammengehalten wurde. Dunkleres Holz - schwarze Walnuss - war für die Stifte verwendet worden. Mit Fransen versehene braune Samtvorhänge bedeckten einige der Fenster.
    Bei anderen waren die Vorhänge nicht vorgezogen worden, und in ihnen waren eingelassene Buntglasscheiben zu erkennen. Blumen,

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