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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Nummer abgezogen hat und sie mir versicherte, es wäre vorbei.«
    Milo sagte nichts.
    Dowd lachte bitter. »Was macht dann sein verdammter Wagen hier, stimmt’s? Sie glauben, ich hätte keine Ahnung.«
    »Ihre Schwester ist erwachsen.«
    »Wie man’s nimmt«, sagte Brad Dowd leise.
    »Es ist hart, die Verantwortung tragen zu müssen«, sagte ich.
    »Ja, es ist kein Zuckerschlecken.«
    Milo sagte: »Sie haben also einen Schlüssel zu Noras Haus.«
    »In meinem Safe im Büro, aber ich hab ihn noch nie benutzt. Sie hat ihn mir vor ein paar Jahren gegeben - aus dem gleichen Grund, weshalb ich ihr die Kombination des Garagenschlosses gegeben habe. Falls sie nicht zu Hause ist, schaue ich mich vielleicht einfach ein bisschen um. Stelle fest, ob ich ihren Reisepass finden kann. Ich bin mir nicht sicher, wo sie ihn aufbewahrt, aber ich kann’s versuchen. Obwohl Sie es wahrscheinlich schneller rausfinden könnten - Sie brauchen nur die Fluggesellschaften anzurufen.«
    »Nach dem elften September ist das ein bisschen kompliziert«, sagte Milo.
    »Bürokratischer Bullshit?«
    »Ja, Sir. Ich kann nicht mal mit Ihnen in das Haus Ihrer Schwester gehen, wenn sie Ihnen nicht ausdrücklich erlaubt hat, Gäste mitzubringen.«
    »Gäste«, sagte Brad Dowd. »Als ob wir eine gottverdammte Party veranstalten - nein, das hat sie nie gemacht. Die Wahrheit ist, dass ich selbst nie ohne Nora in dem Haus gewesen bin. Nie gedacht habe, dass ich es mal tun müsste .« Er bürstete unsichtbaren Staub von seinem Pullover. »Ich werde Reynold rausschmeißen.«
    »Bitte nicht«, sagte Milo.
    »Aber -«
    »Es liegen keine Beweise gegen ihn vor, Mr. Dowd, und ich will ihn nicht warnen.«
    »Er ist ein gottverdammter Perverser «, sagte Brad Dowd. »Und wenn er etwas anstellt, während er seinen Job macht? Wer ist dann juristisch dafür haftbar? Was haben Sie mir sonst noch nicht erzählt?«
    »Nichts, Sir.«
    Dowd starrte Milo an. »Lieutenant, es tut mir leid, wenn ich damit Ihren Fall vermassle, aber ich werde ihn rausschmeißen. Sobald ich mit meinem Anwalt und meinem Buchhalter gesprochen habe und gewährleistet ist, dass alles vorschriftsmäßig abläuft. Es ist mein Recht, meine geschäftlichen Angelegenheiten so zu führen -«
    »Wir überwachen Peaty«, sagte Milo, »so dass die Wahrscheinlichkeit gegen null tendiert, dass er sich etwas zuschulden kommen lässt. Ich würde es eindeutig vorziehen, wenn Sie mit der Entlassung noch warten.«
    »Sie würden es vorziehen «, sagte Dowd. » Ich würde es vorziehen, wenn ich nichts mit dem Scheiß anderer Leute zu tun hätte.«
    Er ließ uns stehen und ging an den Klappstuhlreihen vorbei. Trat gegen ein metallenes Stuhlbein. Fluchte halblaut.
    Milo blieb auf der Bühne sitzen, das Kinn in der Hand.
    Ein-Mann-Show. Der traurige Detective.
    Brad Dowd war im Foyer angekommen und blickte zurück. »Haben Sie vor, hier zu übernachten? Kommen Sie, ich muss abschließen.«

23
    Milo trat an den Bordstein und sah zu, wie die Corvette losbrauste.
    »Du wolltest, dass Brad Peaty etwas ernster nimmt«, sagte ich.
    Er streckte die Hand nach hinten aus und schlug sich aufs Gesäß. »Zeit, meinen Arsch abzusichern. Wenn sich rausstellt, dass mit Nora etwas Schlimmes passiert ist, wird er nach jemandem Ausschau halten, dem er die Schuld in die Schuhe schieben kann.«
    »Du hast ihm nicht gesagt, dass Nora am Freitagabend weggefahren ist.«
    »Meine Aufrichtigkeit hat ihre Grenzen. Erstens hat Beamish nicht gesehen, wer in dem Wagen saß. Zweitens gibt es kein Gesetz, das sie dazu zwingt, in ihrem Haus zu bleiben. Vielleicht wollte sie ausgehen, um was zu trinken. Oder sie hatte wirklich vor zu verreisen. Oder sie ist von Aliens entführt worden.«
    »Falls Meserve sie sich geschnappt hat, warum sollte er dann seine Karre bei ihrer Schule stehen lassen und die allgemeine Aufmerksamkeit darauf lenken? Und falls die Schneekugel eine Art Trophäe ist, würde er sie mitnehmen.«
    »Falls?«, sagte er. »Was könnte sie sonst sein?«
    »Vielleicht eine trotzige Botschaft für Brad von Dylan und Nora: ›Wir sind immer noch zusammen.‹ Das passt auch dazu, dass der Toyota auf einem von Bruders hochgeschätzten Stellplätzen geparkt wurde. Gibt es einen Grund dafür, dass du Brad nicht über den Weg traust?«
    »Weil ich ihm nicht alles gesagt habe? Nein, ich weiß bloß nicht genug, um mitteilsamer zu sein. Warum, kommt er dir nicht ganz koscher vor?«
    »Nein, aber ich glaube, sein Wert als Informationsquelle ist

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