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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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entspannte sich.
    »Okay, Doktor. Ich mache jetzt einen Anruf und überprüfe Ihre Adresse bei der Zulassungsstelle. Falls sie stimmt, brauchen Sie nicht länger hierzubleiben.«
    »Sie könnten überprüfen, ob Hauser einen Quattro besitzt.«
    Hendricks sah mich an. »Das könnte ich tun, Sir.«
    Ich schaute mich nach Robin um.
    Minette sagte: »Ihre Freundin ist mal für kleine Mädchen. Sie hat gesagt, das Opfer hätte sie als Schlampe bezeichnet.«
    »Das stimmt.«
    »Das muss Sie doch aufgebracht haben.«
    »Er war betrunken«, sagte ich. »Ich habe ihn nicht ernst genommen.«
    »Trotzdem«, sagte sie. »Das ist ziemlich ärgerlich.«
    »Erst als er versuchte, mich zu schlagen, war ich gezwungen zu handeln.«
    »Manche Männer hätten heftiger reagiert, wenn ein Loser ihre Begleiterin auf diese Art beleidigt.«
    »Ich bin ein zurückhaltender Mann.«
    Sie lächelte. Ihr Partner beteiligte sich nicht.
    »Ich glaube, wir sind hier fertig, John«, sagte sie.
    Als Robin und ich durch das Restaurant gingen, flüsterte jemand: »Das ist der Typ.«
    Sobald wir draußen waren, atmete ich tief aus. Meine Rippen taten weh. Hauser hatte mich nicht berührt, aber ich hatte zu lange die Luft angehalten. »Was für ein Desaster.«
    Robin legte den Arm um meine Taille.
    »Du musst wissen«, sagte ich, »dass dies ein zivilrechtlicher Fall war und nichts mit Polizeiarbeit zu tun hat.« Ich erzählte ihr von der Klage wegen sexueller Belästigung gegen Hauser, von meiner Befragung seiner Opfer, von dem Bericht, den ich geschrieben hatte.
    »Warum muss ich das wissen?«, fragte sie.
    »Wegen der Art und Weise, wie du über die üblen Sachen denkst. Das hier kam aus heiterem Himmel, Robin.«
    Wir gingen auf den Seville zu, und ich musterte den Parkplatz auf der Suche nach dem braunen Audi.
    Da stand er, sechs Einstellplätze entfernt. Die roten Buchstaben auf dem Aufkleber lauteten: Mach’ne Therapie.
    Ich wollte lachen, aber ich konnte nicht. War nicht überrascht, als wir zu dem Seville kamen und beide Hinterreifen platt waren. Nicht aufgeschlitzt; die Ventile waren aufgedreht worden.
    »Das ist erbärmlich«, sagte Robin.
    »Ich habe eine Luftpumpe im Kofferraum.«
    Sie gehörte zu der Ausrüstung für Notfälle, die Milo und Rick mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatten. Werkzeug zum Reifenwechseln, Notleuchten, orangefarbene Day-Glo-Warnzeichen, Decken, Wasserflaschen.
    Rick hatte mich beiseite genommen und mir anvertraut: »Ich hätte einen hübschen Pullover ausgesucht, aber ein … ähm, kühlerer Kopf hat sich durchgesetzt.«
    Milos Stimme hatte daraufhin aus der Ecke ihres Wohnzimmers gedröhnt: »Herrenartikel bringen’s nicht, wenn du auf einer abgelegenen Straße ohne Licht liegen bleibst und Wölfe und Gott weiß was für andere mit Zähnen bewehrte Fleischfresser ihre wachen kleinen Raubtieraugen auf deine Anatomie richten und nur darauf warten -«
    »Warum haben wir ihm dann nicht eine Schusswaffe besorgt, Milo?«
    »Nächstes Jahr. Eines Tages wirst du’s mir danken, Alex. Keine Ursache im Voraus.«
     
     
    Ich brachte die Pumpe an und machte mich an die Arbeit.
    Als ich fertig war, sagte Robin: »Die Art, wie du damit umgegangen bist - gerade genug, um die Situation zu entschärfen, und niemand wurde verletzt. Klasse.«
    Sie nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich fest.
    Wir fanden einen Deli auf dem Washington Boulevard, kauften mehr Essen zum Mitnehmen, als wir brauchten, und fuhren zurück zum Beverly Glen.
    Robin marschierte ins Haus, als ob sie dort wohnte, betrat die Küche und deckte den Tisch. Wir schafften es bis zur Hälfte des Essens.
     
     
    Als sie das Bett verließ, wurde ich durch die Bewegung wach. Ein schweißtreibender Schlaf, aber meine Augen waren trocken.
    Durch halb geschlossene Lider beobachtete ich, wie sie in meinen abgetragenen gelben Bademantel schlüpfte und im Schlafzimmer herumstapfte. Die Hand über Sessel und Tische gleiten ließ. Vor der Kommode verharrte. Einen gerahmten Druck gerade rückte.
    Am Fenster zog sie eine Seite der Seidenvorhänge zurück, die sie entworfen hatte. Sie legte ihr Gesicht an die Glasscheibe und starrte hinaus auf die Ausläufer der Berge.
    Ich sagte: »Eine schöne Nacht.«
    »Der Blick«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. »Immer noch unverstellt.«
    »Sieht so aus, als bliebe es auch so. Bob hat seinen unteren Morgen begutachten lassen, und es ist definitiv kein Baugrund.«
    »Bob der Nachbar«, sagte sie. »Wie geht es

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