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Blutheide

Blutheide

Titel: Blutheide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.Hanke und C. Kröger
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dafür, dass sie sauer auf ihn war, weil sie auf so unglückliche Weise von Benes Rückkehr erfahren hatte. Er würde noch einmal in Ruhe mit ihr sprechen müssen um ihr alles zu erklären, zumal er jetzt – falls Katharina mit ihrer Vermutung richtig lag – die Tatsachen auch vor Bene nicht mehr lang geheim halten konnte. Aber er wollte Julie zumindest die Chance geben, seinem Bruder persönlich mitzuteilen, dass er Vater einer siebenjährigen Tochter war.
    Jetzt mussten sein Team und er aber erst einmal sehen, dass sie eine Spur zu Laura fanden. Die Kleine war inzwischen vermutlich seit mehreren Stunden in der Hand eines eiskalten Psychopathen, und sie konnten nur hoffen, dass sie überhaupt noch am Leben war.

    Er sah Tobi und Katharina an, die ganz offensichtlich die Information noch verarbeiteten. Tobi ergriff als Erster das Wort: »Du meinst also, es könnte sein, dass eigentlich Leonie entführt werden sollte, um dich zu treffen?«
    »Ich weiß es nicht, Tobi«, erwiderte Ben sachlich. »Eigentlich macht das keinen Sinn, denn bis eben gerade wusste niemand davon, dass Leonie meine Nichte ist. Und ich bitte euch ausdrücklich, das auch vorläufig für euch zu behalten.«
    »Weiß …«, Katharina kam die Frage nur schwer über die Lippen, »weiß denn Bene, also weiß dein Bruder Bescheid?«
    »Nein, er weiß nicht einmal von Leonies Existenz, geschweige denn, dass er ihr Vater ist. Und auch das muss bitte vorerst so bleiben!«
    Ben sah bei diesen Worten Katharina eindringlich an. Er hatte keine Ahnung, was da zwischen ihr und seinem Zwillingsbruder lief, aber irgendeine Verbindung musste es geben. Warum sonst war ausgerechnet sie zu der Information gekommen, dass Lauras Ranzen bei Bene abgegeben worden war?
    »Wie seid ihr denn genau an den Ranzen gekommen? Ich mein, woher wusstet ihr von ihm?«, fragte Tobi an beide gewandt.
    Ben war froh, dass seinem jungen Kollegen nicht auffiel, dass hier noch etwas anderes Unausgesprochenes in der Luft hing. Er antwortete schnell, um Katharina zuvorzukommen: »Der Ranzen wurde im Hotel Heideglanz für meinen Bruder abgegeben. Wie du ja weißt, arbeitet er seit Kurzem dort in der Bar. Und da das Paket mit dem Ranzen ausdrücklich für ihn dort abgegeben wurde, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder, das alles ist ein fast schon unglaublicher Zufall, oder aber unser Täter weiß um die familiären Verbindungen und will mich damit vorführen und uns zeigen, dass er schlauer ist als wir.«
    Katharina nahm einen großen Schluck Kaffee, in der Hoffnung, dass er ihr zu einem klareren Kopf verhelfen würde, dann sagte sie bedächtig: »Das würde zu seinem Profil passen.«
    »Du meinst: klüger, als die Polizei erlaubt?«, fragte Tobi unschuldig und fing sich damit ein mahnendes »To-bi« von Ben ein. Katharina jedoch nickte: »Jaaa«, sagte sie gedehnt, »im Grunde meine ich es so. Unser Täter spielt Schicksal und spürt dabei seine Macht. Und in unserer Gesellschaft sind wir, die Polizei, nun einmal diejenigen, die die Macht des Staates ausüben und deswegen auch irgendwie repräsentieren. Und du als unser bekannter Lüneburger Hauptkommissar, Ben…«
    Ben war bei Katharinas Worten ins Grübeln verfallen, doch es war überhaupt nicht seine Art, den Stier nicht bei den Hörnern zu packen. Mehr zu Katharina als zu Tobi gewandt, unterbrach er sie jetzt: »Ja, das mag schon sein, aber das sind noch immer nur Spekulationen und helfen Laura grad nicht direkt weiter.«
    Wieder nickte Katharina zustimmend und fragte: »Und wie gehen wir jetzt weiter vor?«
    »Ich schlage vor, dass Tobi den Karton und den Ranzen jetzt erst mal in die KTU bringt, damit sie ihn auf DNA-Spuren oder andere Hinweise untersuchen können, auch wenn ich da keine große Hoffnung habe. Von dem Zettel mit den vermeintlichen Gedichtzeilen machst du bitte vorher eine Kopie«, ergänzte er in Tobias’ Richtung, »und dann bitte ich dich, zu prüfen, ob und wie es mit den bisherigen Texten zusammenpasst. Auf dem Gebiet bist du ja wohl am ehesten der Experte unter uns.«
    Der junge Kommissar streifte sich bereits Handschuhe über, um den Auftrag auszuführen.
    »Du, Katharina«, fuhr Ben fort, »mobilisierst bitte einen Trupp, der Lauras Klassenkameraden befragt. Vielleicht hat ja doch einer was mitbekommen. Ich ruf kurz bei Mausner an, erkläre ihm die aktuelle Sachlage, und dann wird das mit der Verstärkung schon klargehen. Selbst wenn er es vielleicht erst im Nachhinein genehmigt. Wir dürfen jetzt keine

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