Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept
gehen. Wenn möglich, sollten Sie spätestens um 23 Uhr im Bett sein. Denn der Schlaf von Mitternacht bis 3 Uhr ist am tiefsten und verschafft dem Organismus die größte Erholung.
Essen Sie nach 20 Uhr nur noch wenig und wenn, dann leichte Kost, sonst können Sie nicht gut schlafen.
Zappen Sie vor dem Schlafengehen nicht durchs Fernsehprogramm. Setzen Sie sich ein Limit: Um 22 Uhr wird der Fernseher ausgeschaltet, spätere Sendungen werden aufgezeichnet.
Achten Sie darauf, dass Sie schön warm sind, wenn Sie ins Bett gehen, vor allem die Füße!
Entwickeln Sie ein Einschlafritual, das Sie jeden Tag beibehalten. Diese rhythmische Wiederkehr stärkt und wirkt ausgleichend. Sprechen Sie zum Beispiel ein Gedicht, einen Spruch oder ein Gebet. Damit gleiten Sie mit guten Gedanken in den Schlaf.
Und so gestalten Sie das Aufwachen
Stellen Sie sich den Wecker eine Viertelstunde früher, als Sie aufstehen müssen. Bleiben Sie in dieser Zeit noch liegen und halten Sie eine Vorschau auf den Tag (siehe Tipp).
Machen Sie sich dabei einen Plan: Wie lassen sich Vor- und Nachmittag bzw. Abend sinnvoll einteilen? Was dürfen Sie nicht vergessen? Je planvoller Sie handeln, desto weniger chaotisch verläuft der Tag.
Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Morgentoilette und frühstücken Sie in aller Ruhe.
Fahren oder gehen Sie ohne Hektik zur Arbeit. Brechen Sie so auf, dass Sie fünf oder zehn Minuten vor der Zeit ankommen.
TIPP
Versuchen Sie bei Ihrer Vorschau auf den Tag, das Geschehen sorgfältig ordnend durchzudenken:
Was wird heute auf mich zukommen?
Wer wird etwas von mir erwarten oder brauchen und worum handelt es sich dabei?
Wann und wo werden meine Fähigkeiten gebraucht?
So kommen Sie heraus aus dem chaotischen Denken, werden ruhiger – und Ihr Blutdruck sinkt!
Die wundersame Kraft des Hexameters
Auch wenn es vielleicht lange her ist, seit Sie zum letzten Mal ein Gedicht rezitiert haben – Sie sollten es in Zukunft täglich tun. Und zwar ein Gedicht, das im Versmaß des Hexameters geschrieben ist. Eine Gruppe europäischer Rhythmusforscher fand nämlich heraus, dass dieses Versmaß dazu beiträgt, Herzschlag und Atmung in einem Verhältnis zu synchronisieren, wie es sonst nur im Tiefschlaf erreicht wird: 18 Atemzüge auf 72 Pulsschläge pro Minute.
Das entspricht der optimalen Koordination von Herzschlag und Atem im Verhältnis von 4:1, dann ist der Herzrhythmus besonders harmonisch und der Blutdruck normalisiert sich.
Der Hexameter ist ein Versmaß in einem walzerähnlichen Rhythmus: 1-2-3, 1-2-3. Dabei liegt die Betonung immer auf der 1, die 2 und 3 sind unbetont: lang-kurz-kurz. Diese Einheit ist ein »Daktylus«, ein Hexameter besteht aus sechs Daktylen. Ein Beispiel: »Woge, du brausende rauschende, gern bin ich immer der Lauschende, // bin der von Fluten Umbrandete, froh in der Heimat Gelandete.«
Was den Hexameter so heilsam macht: Er kann nicht nervös, hastig oder stockend gesprochen werden, sondern erfordert das fließende, flüssige, aber nie gehetzte Rezitieren.
Täglich zehn Minuten ein Gedicht im Hexameter zu sprechen, ist also ratsam – Sie müssen es nicht auswendig können und dürfen ruhig ablesen. Im Folder am Ende dieses Buchs finden Sie ein geeignetes Übungsbeispiel. Wenn möglich, nehmen Sie einige Stunden bei einem Sprachgestaltungstherapeuten (siehe > ). So lernen Sie die richtige Betonung. Wenn Sie das Rezitieren regelmäßig und über mehrere Wochen oder Monate üben, werden Sie einen harmonisierenden Effekt auf Herzschlag und Blutdruck feststellen können.
Die Heilwirkung antiker Dichtung
Wenn im antiken Griechenland die Werke großer Dichter im Amphitheater deklamiert wurden, dauerte ein Vortrag oft vom frühen Morgen bis in die späte Nacht. Denn allein Homers »Odyssee« bringt es auf mehr als 10.000 Hexameter-Zeilen, die »Ilias« ist noch länger. Die Zuhörer folgten dem Vortrag in aller Ruhe: Atmung und Herzschlag schwingen sich nämlich auch beim aufmerksamen Zuhören in das ideale Verhältnis von 1:4 ein. Die Heldengesänge waren daher nicht nur kulturell, sondern auch gesundheitlich wertvoll.
Ähnlich ist es mit gregorianischen Gesängen, deren kurze Note einen Herzschlag dauert und deren Längen in einem Atemzug gesungen werden. Ebenso kann das Singen von Mantren und vedischen Versen den Herzschlag normalisieren und den Blutdruck senken.
TIPP
Wenn Sie gern singen, kommt Ihnen das besonders zugute. Singen stärkt die Atmung. Denn Töne produzieren wir nur
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