Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
Vom Netzwerk:
entdeckt. Es sieht aus, als ob der Verblutende durch die Halle geschliffen und gezogen wurde.«
    Struller legte den Kopf schief. »Ich frage mich, wie du in diesem Zusammenhang auf Sex mit einer Frau kommst.«
    »Abwarten.« Der Chef der Spurensicherung deutete auf eine dunkle Stelle im Blut. »Hier hat das Opfer längere Zeit gelegen. Hier haben wir einen besonders massiven Blutaustritt.« Faserspuren-Harald war an die Fotowand getreten und zeigte auf ein weiteres, stark vergrößertes Foto. »Und genau dort haben wir gestern ja auch das Projektil im Boden entdeckt.«
    Struller trat näher heran und entdeckte auf einem Foto den Betonboden und den gefransten Krater. Das Projektil steckte noch. Auf einem zweiten Foto war lediglich ein beinahe viereckiges Loch zu erkennen. Die Kollegen hatten das Projektil vorsichtig herausgeschnitten, um es genau untersuchen zu können. Ein drittes Foto zeigte das herausgelöste Projektil in hoher Auflösung mit den für einen Schuss typischen Riefen und Rillen.
    »Neun Millimeter«, murmelte Struller. »Gängiges Kaliber.«
    »Richtig. Hat jeder Polizist in seiner Dienstwaffe. Wie gesagt, die Hülse haben wir nicht gefunden. Wir werden versuchen, anhand des Projektils die Waffe und ihren Besitzer zu ermitteln.«
    Struller fuhr sich durch die Haare. »Ich frage mich, auf wen der Täter geschossen hat. Ich meine, bei dem Blutaustritt hat der Täter auf einen Sterbenden geballert. Auf Sterbende wird nur sehr selten geschossen. Ist dann ja irgendwie unnötig.«
    »Das kann ich dir nicht sagen«, räumte der Spurenmann ein.
    »Grissom hätte das gekonnt.«
    »Sicher, Pit. Frag ihn doch.« Harald winkte Struller zurück an den Schreibtisch und tippte dort auf seine Unterlagen. »Und noch was. Mit dem geübten Blick der Hausfrau ist uns ja gestern schon aufgefallen, dass der gesamte Hallenboden wie frisch geleckt war. Ich habe ein paar Proben gezogen, die ich heute habe untersuchen lassen, und bin jetzt sicher, dass dort richtig professionell sauber gemacht worden ist. Da war nicht der Laie besonders gründlich, sondern es sind professionelle Industriereiniger verwendet worden. Ich erspare dir die Fachbezeichnungen, mit denen du sowieso nichts anfangen könntest. Ich tippe auf eine Reinigungsfirma.«
    Struller schwieg und fragte sich, wer eine Parkhalle so sauber wischte, dass man vom Boden frühstücken konnte? Und warum? »Kriegst du raus, um was für einen Industriereiniger es sich gehandelt hat? Ich meine, die Marke, die Typenbezeichnung, die RAL-Nummer oder was immer es da gibt.«
    »Ich schicke die Proben ins Labor, vielleicht können die da noch was konkreter werden. Wird ein oder zwei Tage dauern, aber ich geb dir Bescheid. Dann noch das hier«, sagte Harald und reichte Struller eine Vergrößerung des Fotos, das Schröder in der Lache vom blutigen Fußabdruck geschossen hatte. »Schuhgröße 41. Total abgelaufene Schuhe. Die Marke ist nicht zu benennen. Normale Straßenschuhe, glatte Sohle. Ich erkenne aber gut ein Dutzend Individualmerkmale. Bring mir einen Schuh, und ich werde dir mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können, ob es der Schuh ist, der die Spur im Blut hinterlassen hat.«
    »Aha«, schnaufte Struller. »Viel ist das nicht.«
    »Ich hab keine Glaskugel, Pit.«
    Struller seufzte und fand, dass eine Glaskugel vielleicht gar keine so schlechte Idee war. Zur Not könnte er immer noch jemandem das Ding an den Kopf werfen. »Wie sieht es mit den Türen und Toren aus?«
    »Unbeschädigt. Sie sind nicht aufgebrochen und immer mit Originalschlüssel geöffnet worden.«
    Struller nickte, hätte fast noch eine blöde Bemerkung gemacht, aber da öffnete sich mit kräftigem Ruck die Tür, es wurde dunkel und mit finsterem Blick schob sich Kollege Schröder massig in den Raum. Alles hatte seine Zeit, entschied Struller, verkniff sich die Bemerkung und verließ schnell das Büro.

    Zur gleichen Zeit bremste Jensen seinen Gemüsewagen ab. Eine illustre Truppe junger Männer verließ strammen Schrittes und mit entschlossenem Blick das Gelände der Universitätsklinik Düsseldorf. Es handelte sich um eine Gruppe nichtsesshafter Burschen, die nach dem Blutspenden nun das Büdchen am Moorenplatz ansteuerten, um die Flocken in Schnaps umzuwandeln. Sie lächelten selig, denn mit einem halben Liter Blut weniger als üblich im Körper knallte der Flachmann noch mal so gut.
    Jensen fuhr bis zur Einlassschranke vor. Um aufs Gelände fahren zu dürfen, zeigte er dem Pförtner seinen

Weitere Kostenlose Bücher