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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Modell.«
    »Und? Wo ist es?«
    »Äh. Verschrottet. Irgendwann. Ende der Achtziger …«
    »Siehste!«
    »Ist mir nicht leicht gefallen, damals.«
    Struller merkte, dass der Typ ihm zunehmend unsympathisch wurde. Was fiel dem ein, dieses zeitlose Kunstwerk madig zu reden. Richtig: Wenn man genau hinguckte, dann sah der Kerl auch nicht nach Ford, sondern viel eher nach 3er BMW aus!
    »Mein Ford ist damals nie stehen geblieben«, zankte Struller, bereit für die Ehre dieses Modells zu streiten.
    »Meiner immer. Noch vorgestern.«
    »Ach?«
    »Dreckskarre. Im Hafen. Musste ich über Nacht dort stehen lassen. Hatte einen Käufer dabei. Nur eine verschisselte Probefahrt durch den Hafen hätte das Ding aushalten müssen. Aber: nicht geschafft. Als wäre das zu viel verlangt.«
    Vorgestern, kombinierte Struller. Interessant.
    Der Mann schwang eine Visitenkarte. »Ein Kerl aus Köln. Der wäre blöd genug gewesen, die Kiste zu kaufen.«
    »Och, ich find diese Klassiker echt gut«, erklärte Struller trotzig.
    Der Typ hielt mitten in der Bewegung inne, schien zu zögern und wechselte die Mimik. »Na ja. Im Grunde genommen halten die alten Kisten ja ewig. So schlecht ist der Wagen nicht. Und das Modell ist ein Liebhaberstück. Hat vierundzwanzig Jahre lang staubtrocken in einer Garage gestanden. Auf Gomera. Ein kleines Juwel. Ist auch praktisch nur ´ne Kleinigkeit, die ich reparieren muss. Ich mach ein gutes Angebot.«
    »Ist klar. Hältst du mich für blöd?«
    Struller schnappte sich die Visitenkarte. »Dann kann der Mann aus Köln bezeugen, dass Sie vorgestern im Hafen liegen geblieben sind.«
    »Ja. Leider.« Der Mann hielt inne. »Wieso bezeugen? Was bist du denn überhaupt für einer?«
    »Ein ganz Ausgeschlafener«, sagte Struller, indem er seinen Dienstausweis präsentierte.
    »Ein Bulle?«
    »Sagen die einen manchmal. Nachtragend, sagen die anderen. Der Wagen stand vorgestern auf der Speditionsstraße?«
    Der Typ im Blaumann knetete ungelenk seine schmutzigen Finger und fühlte sich sichtlich unwohl. »Im Hafen. Sag ich doch.«
    »Da gab es ´ne Knolle.«
    »Natürlich. Die Flächen, auf denen man in Düsseldorf frei parken darf, kann man meistbietend versteigern. Und im Hafen ist überall Halteverbot.«
    Das stimmte zwar nicht ganz, aber Struller war nicht hier, um verkehrserziehend tätig zu werden. Sollte der doch für seine Blödheit zahlen, der Trottel. Kein Wunder, wenn der Wagen Zicken machte. Autos spürten, wenn ihre Herrchen doof waren! Und dann muckten sie. Ein Wunder, dass die Kiste bei dem Honk überhaupt ansprang!
    »Was ist jetzt? Interesse? Ich nehme den Peugeot in Zahlung!«
    Gute Idee, dachte Struller, schüttelte aber den Kopf. Er würde diesen Burschen aus Köln anrufen, und wenn der die Probefahrt-Story vom Caprifahrer bestätigte, wovon Struller ausging, konnten sie den Kerl von der Liste streichen.
    »Schade eigentlich«, kommentierte Struller halblaut seinen Gedankengang.
    »Was?«, fragte der Mann.
    »Dass der Capri nicht mehr gebaut wird«, antwortete Struller und stieg wehmütig in seinen Dienstwagen.

    »Sigmar Bosselmann«, las Jensen aus dem Notizbuch ab, nachdem er den ersten Namen auf seiner Liste gestrichen hatte.
    Tamara Küppersbusch mit dem Honda Civic war die Toilettenfrau des 4004 und hatte einen braven Ehemann und zwei erwachsene Kinder samt Anhang als wasserdichtes Alibi vorzuweisen. Die hatte Jensen von Helgas Knöllchenliste streichen können.
    Drei Häuserzüge weiter klingelte Jensen auf der Volksgartenstraße nun beim nächsten Fahrzeughalter. Die Klingel gehörte zu einem Einfamilienhaus mit Vorgarten und Mäuerchen drumrum, sehr gepflegt, sehr ordentlich. Wenig spektakulär, ein bisschen spießig. Zwischen den rotbraunen Reihenhäusern links und rechts wirkte es ein wenig deplatziert, aber doch hübsch. Kaum hatte Jensen seinen Zeigefinger auf den schwarzen Druckknopf im weiß geklinkerten Mäuerchen gedrückt, wurde ihm bereits aufgesummt. Als hätte man schon auf ihn gewartet. Jensen marschierte einen kurzen Gehweg und entdeckte im Türrahmen den Hausherrn, der bereits die Haustür geöffnet hatte und ihn freundlich anlächelte.
    »Hallo«, strahlte der Mann sympathisch aufgeräumt.
    »Hallo«, grüßte Jensen zurück und schlüpfte ins Haus.
    Erst jetzt entdeckte Jensen, dass der stämmige Mann nur mit einem knappen Leopardenslip bekleidet war.
    »Äh …«
    »Hallo! Kommen Sie … Rein, sag ich zuerst mal«, grüßte ihn der Mann und zwinkerte verschwörerisch mit

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