Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
Vom Netzwerk:
ist ganz natürlich!«
    »Na ja, aber die Stelle, wo du … und als er bei mir, äh, von oben, du weißt schon, als ich da …«
    Sigmar legte seiner Frau beruhigend eine Hand sanft auf den Arm. »Hilde, das ist ein Beamter. Der hat nur ein rein dienstliches Interesse und kann ganz genau trennen zwischen dem, was er sieht, und … äh, was es bedeutet. Also, für uns.«
    »Ehrlich?«, fragte Hilde.
    »G-ganz sicher«, stotterte Jensen. »Sie haben Radio gehört?«
    »Ja. Die Nachrichten stören und die Verkehrshinweise sind teilweise abturnend, aber wenn man den richtigen Sender hat, geht es. Besser ein bisschen Musik im Hintergrund, als wenn man nur Hilde hört …«
    »Was soll das denn heißen?«
    Jensen ging sofort dazwischen. »Äh, das ist gar keine schlechte Idee …«
    »Seit wann stört es dich, wenn ich beim Sex ein bisschen lauter werde?«
    »In diesem Fall sind die Nachrichten sogar sehr hilfreich«, beeilte Jensen sich. »Weil ich so direkte Zeitangaben auf dem Film habe, also im Hintergrund.«
    »Hoffentlich schreie ich bei den Zeitangaben nicht gerade zu laut«, zankte Hilde.
    »Sei doch nicht so empfindlich, Hase.«
    »Sonst soll ich doch immer ein bisschen lockerer sein, Schatz.«
    Sigmar seufzte. »Ich hole dann mal die Kamera.«
    »Sehr gut«, lobte Jensen erleichtert und blickte Sigmar hinterher.
    Hilde räusperte sich. »Und? Haben Sie eigentlich eine feste Freundin?«
    Jensen schluckte und ging sicherheitshalber hoch ran. »Ich bin verheiratet und habe drei Kinder.«
    »Drei Kinder? Bleibt da denn noch genug Privatsphäre für euch zwei?«
    »Wir haben ein großes Haus.«
    »Da stumpft leicht was ab. Routine und so.«
    »Ein sehr großes Haus. Drei Etagen. Geerbt. Vom Vater. Ihrerseits, ich meine, von ihrem Vater. Da stumpft nichts ab.«
    Sie atmete geräuschvoll und tief ein, was den flauschigen Bademantel im Brustbereich deutlich überforderte. Hildes strammer Körper ging wieder in die Offensive. »Ein Leben ohne Abwechslung kann sehr, sehr langweilig sein«, hauchte Mrs. Hot.
    Jensen machte sich über Langeweile in diesem Moment jedenfalls keine Sorgen. Hildes schweres Parfüm kitzelte ihm in der Nase.
    »Und so trostlos. So freudlos …«, gurrte Hilde verlockend mit tiefer, kehliger Stimme.
    Rettung nahte!
    »Hier hab ich die Kamera«, rief Sigmar und trat wieder ins Zimmer.
    Hilde brachte schnell zwei Zentimeter Zwischenraum zwischen ihre und Jensens Brust.
    »Hier können Sie auf Schnelldurchlauf schalten, dann … äh, sehen Sie nicht alles so ganz genau …«
    »Ach, soll er ruhig«, zeigte sich Hilde plötzlich deutlich weniger prüde.
    Jensen verglich die aktuelle Uhrzeit mit der Zeitangabe im Display um auszuschließen, dass zeitlich etwas manipuliert war, und ließ das Filmchen anlaufen. Holla, die Waldfee. Oder: Holla, die Hilde!
    »Sie müssen es quer halten«, erläuterte Sigmar.
    Tat Jensen dann und war noch beeindruckter. Sportlich, sportlich, die Hilde. 23.00 Uhr. 24.00 Uhr, immer noch sportlich. Wie bekam die nur das linke Bein so hoch. Jensen zappte zurück und erlauschte die Nachrichten.
    » … kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Aufständischen und Regierungstreuen …«
    »So was meine ich«, erläuterte Sigmar. »Stört ein wenig, wenn man gerade …«
    Jensen nickte schnell. Er spulte weiter. Den Rest der Nachrichten konnte man sowieso nicht verstehen, weil Hilde … na ja. Wie Sigmar Bosselmann ja bereits andeutete, Hilde war nicht stumm.
    Auf diese Art und Weise sichtete Jensen den kompletten Streifen und konnte nach fünf erotischen und durchaus lehrreichen Minuten ausschließen, dass Mister Spicy und Misses Hot mit der Blutlache im 4004 irgendetwas zu tun hatten. In einem Schlussstatement hatten beide um genau 04.47 Uhr auf der Heimfahrt in ihrem VW sogar ein frivoles, bewertendes Urteil über Bumsi und Bamsi abgegeben. Die beiden aus Rheinberg Orsoy waren gar nicht schlecht weggekommen.
    »Okay. Dann kann ich Sie von der Liste streichen«, schloss Jensen.
    Hilde rückte noch mal nah ran. »Sagen Sie es schon: Ein wenig sind Sie schon beeindruckt, oder?«
    Jensen grinste. War er tatsächlich.
    »Wenn es zu Hause in den drei Etagen doch mal zu eng wird: Wir sind immer an jungen, toleranten Paaren interessiert«, brachte Hilde noch mal ein erotisches Treffen ins Gespräch.
    »Meine Frau ist kirchlich stark engagiert.«
    »Das ist Bamsi auch. Er ist evangelischer Pfarrer.«
    Jensen blinzelte irritiert. »Nun denn. Wenn ich noch Fragen habe,

Weitere Kostenlose Bücher