Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
Vom Netzwerk:
die können wir von der Liste streichen?«
    »Definitiv«, erklärte Struller und rülpste einen kleinen Kasachen durchs Auto. »Faserspuren-Harald hat ja diese Schussmarke im Betonboden gefunden. Petra braucht keine Schusswaffe. Wer immer da getötet worden ist, Petra hätte ihn nicht erschossen. Sie ist kein Pistolentyp. Sie ist eher jemand, der einen anderen mit den bloßen Händen erwürgt oder zu Tode schüttelt«, erklärte Struller.
    Dann friemelte er sich eine Ernte an die Lippen, zückte sein Feuerzeug, hielt die Explosionsgefahr angesichts seiner Fuselfahne wohl doch für zu hoch und vergrub beides wieder im Hemd.
    »Was für eine schöne Überraschung. Die Spinnen-Petra.«
    »Warum heißt sie eigentlich Spinnen-Petra?«, fragte Jensen.
    »Sie hat für zwei Mark dicke, fette Fleischspinnen lebend verschluckt. Die Petra. Ein Prachtweib!« Struller sah auf die Uhr und bewertete sein alkoholbedingtes Schwindelgefühl offenbar als seine dienstlichen Fähigkeiten unangemessen einschränkend. »Lass uns für heute Feierabend machen. Morgen ist auch wieder hart.«
    Jensen nickte, denn das passte ihm ganz gut. Er hatte für seinen Cousin nach Dienstschluss noch eine Tour zu machen. Grünkohl war im Angebot, und der selbstgemachte Eierlikör von Tante Lisabeth, eine Spezialität des Hauses, musste weg. Er warf einen Blick in den Rückspiegel. Petras Hof versank hinter einem grünen Hügel. Seinem Tutor wollte Jensen jetzt nicht widersprechen, aber … diese Frau würde er ganz sicher nicht von ihrer Liste streichen.
    Ganz. Sicher. Nicht.

3. Tag
    Mit quietschenden Reifen lenkte Kai Uwe den sperrigen Müllwagen von der Burghofstraße nach rechts in die Aachener Straße und bremste abrupt in den Stand. Der schwarzgelbe BVB-Wimpel in der Frontscheibe schaukelte heftig hin und her, die tanzende Hawaii-Braut daneben schwang ihre Hüften, als gäbe es kein Morgen.
    »Hey, pass doch auf«, tönte es dumpf von der Heckseite, wo einer der beiden in Orange gekleideten Müllmänner auf dem kleinen Trittbrettchen ums Gleichgewicht kämpfte und nur wenig heftiger schaukelte als die Braut vorne im Fahrerhaus.
    Kai Uwe winkte lässig. Wer vom Auto fällt, ist nur zu schwach sich festzuhalten. War halt kein Kinderkarussell hier. Er blickte auf die Uhr. Halb sieben durch. Die sollten sich da hinten lieber beeilen. Der Sperrmüllhaufen auf dem Gehweg rechts neben seinem Wagen machte sich nicht von alleine weg.
    »Haut rein! Wir haben gleich Feierabend!«
    Kai Uwe nutzte die kurze Pause und zündete sich eine Kippe an. Schwülwarm war es geworden. Er kurbelte die Fensterscheibe winselnd nach unten und zog genüsslich am Glimmstängel. Für heute hatte Antenne Düsseldorf einen heftigen Gewitterschauer angekündigt. Ein früher Feierabend war wichtig. Er musste unbedingt noch in den Schrebergarten. Sein grünes Reich am Vogelsanger Weg sah ähnlich ungeregelt aus wie der Haufen vor der Buchhandlung.
    »Wäre nett, wenn du mal mit anpacken würdest, Alter!«, raunte einer der beiden Müllmänner, während sie alte Stühle, einen abgewetzten Sessel und einen gesplitterten Holztisch in die Presse des Müllwagens stopften.
    »Ihr wisst doch, mein Fuß. Der Arzt sagt, das geht noch nicht«, tönte es aus dem Fahrerhaus.
    »Dein Fuß, dein Fuß«, meckerte der Müllmann mit der langen, blonden Mähne.
    »Faule Sau«, grummelte der andere, der gerade einen weiteren Sessel seinem Schicksal in der Wagenpresse zuführte.
    Das große, eiserne Maul wollte gefüttert sein. Jetzt versperrte nur noch eine grüne, durchgesessene Klappcouch den Gehweg. Wurde Zeit, dass sie hier weiterkamen. Der Müllwagen stand auf den Schienen, eine Straßenbahn bimmelte. Kai Uwe vorne wedelte lässig mit der Kippe. Ihm ging die Hektik wie immer schmerzlos am Allerwertesten vorbei.
    »Okay«, kommandierte der Stämmige. »Du vorne, ich hinten. Bei drei, rein das Miststück!«
    Der Blonde und sein Kollege hievten die alte Klappcouch hoch und schleppten sie in Richtung Müllwagen.
    »Mann, ist der Scheiß schwer«, keuchte der Stämmige. »Setz das Ding auf dem Rand ab, dann schieben wir es von hinten gemeinsam rein.«
    »Von hinten gemeinsam rein. Geil«, blödelte der Langhaarige.
    Der Bahnfahrer bimmelte in der Zwischenzeit ungeduldig ein Liedchen und drängte die Männer per Handzeichen, sich zu beeilen.
    »Ich hol dich gleich aus der Bahn, du Arsch«, knurrte der Stämmige.
    »Was ist denn da hinten los, die Bahn muss weiter«, drängte jetzt auch Kai Uwe.
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher