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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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jemand aus einer großen Wunde ordentlich gesaftet, soviel stand fest!
    Vorsichtig und geduckt huschten Struller und Jensen über den Hof, die rote Spur fest im Blick. Sie führte an einem der Ställe vorbei raus aus dem Innenhof. Struller schlich zügig voran, Jensen sicherte mit seiner Pistole aufmerksam nach vorne und hinten, die Mündung immer wieder in alle Richtungen reißend. Vielleicht hatte man sie schon bemerkt. Vielleicht wurden sie schon beobachtet. Vielleicht legte gerade in diesem Moment jemand mit einer Waffe auf sie beide an …
    Jensen schluckte. Struller stockte, legte einen Zeigefinger auf seine Lippen und deutete vorsichtig um die Gebäudeecke. Es schnürte Jensen die Kehle zu. Knapp zehn Meter vor ihnen stand eine Person. Mit dem Rücken zu ihnen. In der linken, erhobenen Hand hielt sie ein Beil. Im Sonnenlicht spiegelten sich glänzende Tropfen auf der breiten Klinge. Mit der rechten Hand drückte die Person – irgendetwas – auf einen Holzblock. Wie bei einer Hinrichtung. Die Person hatte weit ausgeholt.
    »Keine Bewegung!«, brüllte Struller und zielte direkt auf den Körper.
    Die Person fuhr herum und reckte das Beil in die Höhe. Unter ihrer rechten Hand krümmte sich … was auch immer.
    »Das Beil runter!«, schrie Struller.
    »Was wollt ihr hier?«, keifte die Frau.
    Jensen blinzelte, ja wirklich, das war eine Frau. Lange, strähnige, braune Haare hingen ihr schweißnass wild um den Kopf herum. Sie war knapp 1,80 Meter groß, massig und trug einen blutverschmierten, blau-weiß karierten Kittel. Die Frau war kräftig. Sehr kräftig. Sie erinnerte Jensen an eine Schauspielerin, die aus diesem Stephen-King-Film.
Misery
.
    »Kathy Bates«, glitt es Jensen leise über die Lippen.
    »Keine Bewegung«, schrie Struller noch mal und ruckte mit der Knarre. »Lass das Beil fallen!«
    »Was denn jetzt? Keine Bewegung oder Beil fallen lassen?«, setzte sie säuselnd an und drehte sich in ihre Richtung.
    »Lass das Teil fallen! Sonst knall ich dich ab!«, bellte Struller.
    »Wir sind von der Polizei«, erklärte Jensen.
    Die Frau ruckelte mit dem Kopf. Rechts auf dem Holzblock wimmelte es. Jensen versuchte zu erkennen, was sich da bewegte.
    »Ihr seid von der Polizei?«, keifte die Alte und machte einen Schritt auf die beiden zu.
    »Stehen bleiben! Letzte Aufforderung«, zischte Struller bedrohlich leise, der sich ganz sicher kein Beil in den Schädel hacken lassen würde.
    »Was schleicht ihr hier auf meinem Grundstück rum? Habt ihr einen Ausweis dabei?«, fragte sie spitz.
    »Natürlich. Und den zeigen wir Ihnen, wenn Sie stehen bleiben und das Beil fallen lassen. Mein Name ist Jensen, das ist mein Kollege Struhlmann.«
    Aus dem Augenwinkel erkannte Jensen plötzlich, was da unter ihrer rechten Hand so jämmerlich gezappelt hatte.
    »Struhlmann?«, fragte die Alte und reckte auch die zweite Hand gen Himmel.
    Jensen erkannte einen Hahn, der jetzt die plötzliche Gelegenheit nutzte und krähend davonflatterte.
    »Struhlmann? Bist du das? Strulli?«
    Jensen hob die Augenbraue. Struller legte den Kopf schräg. Die Frau schleuderte das Beil mit der Klinge in den Boden.
    »Die Spinnen-Petra«, stammelte Struller.
    »Scheiße! Der Strulli, die alte Sau. Nimm die Knarre runter!«
    Struller senkte die Waffe.
    »Was machst du denn hier, Schnucki?«
    »Ja. Du denn?«, fragte Struller verwirrt.
    »Ich? Ich wohne hier und schlachte einen Hahn. Einen Krawallbruder! Macht alle strubbelig, denkt nur ans Ficken und hackt alles, was ihm unterkommt. Strulli, wie wir früher!«
    Sie lachte und deutete auf den Hahn, der sich über einen Maschendrahtzaun geflüchtet hatte. »Hatter Glück gehabt, der Bursche. Schnäpschen, Strulli? Und dann erklärste mir drinnen bitte, warum du hier mit deiner Plempe rumrennst. Du bist doch bekloppt!« Sie deutete auf Jensen, der mit offenem Mund dieser überraschenden Wendung folgte. »Ist das Jüngelchen da dein Sohn?«
    Struller schüttelte den Kopf. »Mein Kollege.«
    »Seit wann stellen die bei der Polizei Kinder ein?
    »Wir nehmen alles.«
    »Ha! Schon wieder ein Spruch von früher, was Strulli! Aber schöne, blaue Augen hat der Kleine!«
    »Ja, sogar zwei davon«, bestätigte Strulli.
    Kathy Bates winkte die beiden Cops hinter sich ins Haus. »Kommt mit!«
    Struller und Jensen trotteten ihr hinterher.
    »Wer …?«, flüsterte Jensen.
    »Später«, summte Struller aufgeräumt.
    Nun denn. Jensen schluckte und mochte sich die Hütte drinnen gar nicht vorstellen. Bestimmt …

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