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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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gefährlich, lebensgefährlich.
    Sie strich sich durchs Haar, roch ganz undamenhaft an ihren Fingern und entschied, dass eine Dusche dringend angesagt war.
    Nein, da hatte dieser Journalist ihr den Richtigen empfohlen, einen Ermittler, den sie vorsichtig steuern konnte, ohne selbst in den Fokus dieser Verbrecher zu gelangen. Ohne, dass bekannt wurde, dass sie es war, die verantwortlich dafür war, dass diesen Kriminellen endlich das gemeine Handwerk gelegt wurde.
    Schnell. Kurz und schmerzlos. Und: schon lange überfällig.
    Ihr Blick fiel auf den billigen Abrisskalender an der Wand. Der nächste Termin stand schon wieder an. Und wieder würden sie leiden müssen, würden sie Qualen zu ertragen haben, würden sie getötet. Getötet und …
    »Wofür?«, huschte es leise über ihre Lippen.
    Sie kannte die so einfache und bittere Antwort. Sofort spürte sie wieder diese Welle in sich. Zorn. Wut. Sie kam gegen diese Schweinerei einfach nicht mehr länger an.
    Ihr kam der junge, gut aussehende Kollege vom Struhlmann in den Sinn. Der mit den langen Haaren und den strahlend blauen Augen. Das war ein Süßer.
    Sie seufzte. Wie lange schon war sie mit keinem Mann mehr ausgegangen? Wochen? Monate? Es kam ihr unendlich lange vor.
    Sie schüttelte unwillig den Kopf. Aber noch ging das nicht! Natürlich nicht. Gleich würde sie in die Wanne steigen, sich hart und gründlich schrubben, ihre Haare waschen, sich eincremen, aber dennoch, dennoch würde sie riechen. Vielleicht nicht mehr nach Hund. Aber nach Angst, nach Verzweiflung, nach Tod! Diesen Gestank wollte sie keinem Menschen zumuten. Niemals!
    »Elend kann man riechen«, flüsterte sie und schlang die Arme hilflos um ihren Körper.
    Kein Mann. Nicht jetzt. Nicht, bevor sie dieser schrecklichen Sache ein Ende bereitet hatte. Nicht bevor das vorbei war.
    Gleich würde sie diesen Struhlmann wieder auf seinem Handy anrufen und ihm eine weitere Brotkrume hinwerfen. Ihn langsam auf die richtige Spur führen, ihn dort halten, ihn an das Ziel führen.
    Ein schnelles Lächeln huschte über ihr hübsches Gesicht. Bald schon, bald schon war es vorbei. Und dann würde sie sich nach dem jungen, gut aussehenden Polizisten erkundigen.
    Sie schnappte nach Luft und dachte an den toten Journalisten, an Rempe.

    Struller kratzte sich den Kopf und blickte auf die große Null, die er während des Telefonats mit Karsten Wever auf seinen Block gemalt hatte. Keinen einzigen Hund hatte Ronny Rodriguez Weißblech in der zuständigen Entsorgungsstelle auf dem Höher Weg fachgerecht abgegeben. Auch diese Jessica Block nicht. Die Hundezucht tauchte dort in überhaupt keiner Entsorgungsliste auf. Wo waren die toten Hunde dann abgeblieben? Es hatte ganz sicher welche gegeben. So was passierte.
    »Nach einem illegalen Hundekampf zum Beispiel?«, dachte Struller laut.
    Er würde Ronny Rodriguez und seiner Gehilfin noch mal auf die Finger klopfen und ihnen ein paar verschärfte Fragen stellen. Am liebsten würde er sofort losmarschieren und außerdem den Hof auf links drehen, aber da fehlten noch die gesetzlichen Grundlagen. Nicht, dass das generell ein unüberwindliches Hindernis wäre, ihm würde da schon was einfallen. Aber an tatsächlichen Anhaltspunkten, dass dort am Diepensieper Weg irgendwas krumm lief, fehlte es ihm so offensichtlich, dass selbst er das nicht ignorieren konnte. Und für einen Durchsuchungsbefehl galt es leider immerhin, einen diensthabenden Richter zu überzeugen. Das konnte im Einzelfall schon mal schwierig sein.
    »Leider.«
    Viertel nach zwei.
    »So, Jensen, jetzt reicht es!«
    Zeit, seinen verschollenen Praktikanten aus dem Bett zu scheuchen. Mochte die erotische Nachtschicht mit Lena Radok noch so anstrengend gewesen sein, hier war ein Mordfall zu klären!
    »Kein Empfang«, murmelte Struller verärgert.
    Da hatte der Mistkerl sein Handy ausgeschaltet. Vielleicht lag Jensen ja immer noch mit seiner tschechischen Schönheit in den Federn und genoss gerade ein zweites Frühstück. Oder ein viertes.
    »Na warte!«
    Wütend traktierte er das Telefon.
    »Gerichtsmedizin, Doktor Stich am Apparat.«
    »Hi Doc. Ich bin es, Pit. Ich vermisse meinen Praktikanten.«
    »Tut mir leid. Ich habe hier nur eine zwei Wochen alte Wasserleiche aus dem Kö-Graben und einen 68-jährigen nach Herzinfarkt.«
    Struller verdrehte die Augen. »Lass mal den Quatsch, er war gestern mit Lena verabredet.«
    »Oh, ich hatte ihn gewarnt«, entfuhr es Doc Stich.
    »Sie wird ihn nicht gemeuchelt haben! Ist sie

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