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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Laut. Scharf! Da, noch mal!
    »Wie ein Peitschenknall!«
    Kurz und scharf. Und ein Schuss! Ein Schuss, ganz in seiner Nähe.
    Struller schnappte nach Luft. Und musste husten. In sein Husten hinein peitschten mehrere Schüsse die Luft. Es knallte, noch lauter, noch schärfer als gerade.
    Sein Kopf fuhr herum. Und als er den feinen Rauch unter der Wohnwagentür bemerkte, wusste er, dass hier niemand mit einer Knarre schoss.
    »Feuer«, flüsterte Struller.
    Draußen fraß sich knallend ein Feuer durch die Haut des Wohnwagens. Natürlich. Schweiß brach ihm aus. Angstschweiß auch, ja, aber er spürte, wie es mit einem Mal wärmer wurde.
    »Verdammt!«
    Er lag hier, an Beinen und Armen gefesselt, auf dem Rücken in einem Wohnwagen, der brannte! Struller wand sich in alle Richtungen. Verzweifelt zerrte er an den Fesseln, aber das Kreppband gab keinen Millimeter nach, ließ sich an keiner Stelle auch nur einen Zentimeter weit verschieben. Struller entschied, dass jetzt vielleicht doch der Zeitpunkt war, laut um Hilfe zu rufen. Nein, zu verlieren hatte er nicht viel. Das Leben, sonst nichts.
    »Hilfe! Hilfe!«, brüllte Struller und bemerkte entsetzt, dass der Qualm bereits anfing, ihm ätzend die Stimme zu rauben. Immer dichtere Rauchschwaden waberten über den Boden auf ihn zu. Wie tödlicher Nebel kroch der Dunst in seine Richtung, um ihn einzuhüllen und sich bleischwer auf ihn zu legen.
    »Hilfe! Hilfe!«, rief Struller.
    Ein Hustenanfall. Verdammt, ein Hustenanfall. Struller verdrehte die Augen. Okay, man muss wissen, wann man verloren hat. Und das hier, das war eindeutig.
    »Scheiße!«
    Blödsinnigerweise fielen ihm seine 834 Überstunden ein, die er nicht würde abfeiern können, die verfallen würden. Schräg, dachte Struller, mit so einem grotesken Gedanken abtreten zu können. Der Rauch nahm ihm jetzt nicht nur die Luft zum Atmen, sondern auch die Sicht. Und wo er nichts sehen konnte, konnte er die Augen auch gleich schließen.
    Tat er auch. Langsam. Das tat richtig gut. Der Rauch hatte ganz schön in den Augäpfeln gekratzt. Friedlich. Warm. Um ihn herum wurde es immer wärmer, gar nicht kalt. So kalt, wie er sich den Tod vorgestellt hatte. Nein, zu ihm kam der Gevatter warm und friedlich.
    Die Wohnwagentür splitterte.
    Struller riss die Augen auf, sein Blick war verschwommen. Er spürte plötzlich mehrere Hände, die ihn ergriffen, ihn halb anhoben und durch die Wohnwagentür nach draußen zerrten. Sie trugen seinen Körper mit eiligen Schritten davon, weg vom Wohnwagen, der meterhohe Flammen spie. In den Augenwinkeln erkannte er, dass mit einem Wusch plötzlich der Wohnwagen in Flammen aufging. Eine heiße Welle presste ihm ins Gesicht. Es zischte und irgendetwas im Wohnwagen explodierte, spuckte fauchend einen Feuerball in den dunklen Himmel.
    »Meine Fresse!«, japste Altschloß.
    »Im letzten Augenblick«, konstatierte Kotten.
    Beide ließen Struller zu Boden gleiten. Kotten zückte ein Klappmesser und zerschnitt Strullers Fesseln. Struller pumpte ein paar Einheiten Frischluft in die Lunge, hustete schleimig und reckte sich die befreiten Extremitäten gerade.
    »Alles klar, Pit?«, fragte Kotten.
    Struller nickte benommen. »Wo kommt ihr denn her?«
    »Der Putzkerl mit dem Koffer hat uns aus dem
Aquarium
hierher geführt. Dann haben wir die Flammen gesehen, die Feuerwehr angerufen und sind mal nachgucken gegangen.«
    »Dann haben wir dich schreien gehört und uns gedacht, okay, den holen wir da raus«, ergänzte Altschloß.
    »Das habt ihr gut gemacht. Äh … Ist hier sonst noch jemand?«
    »Wie meinst du das?«, fragte Altschloß.
    »Man hat mich von hinten niedergeschlagen, aber da waren Asiaten im Wohnwagen. Sind die hier irgendwo?«
    Kotten schüttelte den Kopf. »Außer uns ist hier niemand. Und du, du solltest jetzt nicht an irgendwelche Asiaten denken, sondern still liegen bleiben und brav auf den Notarzt warten. Du hast eine riesige Delle am Hinterkopf und warst bewusstlos.«
    »Ich weiß. Ich war dabei«, knurrte Struller.
    Struller klopfte seine Taschen ab, fand aber weder seine Knarre, noch seine Geldbörse, noch sein Handy. Das Handy! Scheiße. Jay Kay hatte nur seine Handynummer und auf dessen Anruf wartete Struller schließlich händeringend. Jay Kay war seine Spur zu Jensen. Fluchend schob Struller den üblen Gedanken beiseite. Was zum Telefonieren brauchte er trotzdem. »Hat einer von euch mal eben ein Handy für mich?«
    »Was willst du mit einem Handy?«, fragte

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