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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Kotten.
    »Anrufen.«
    »Du musst niemanden anrufen! Wir haben einen Krankenwagen bestellt, die bringen dich ins Krankenhaus und dann …«
    Struller kniff die Augen zusammen.
    »Okay, hier, nimm meins«, flüsterte Altschloß.
    Struller hackte mit rechts ins Telefon und strich sich mit der linken Hand über die Handgelenke, wo die Fesseln besonders stramm gesessen hatten.
    »Polizei, Einsatzleitstelle …«
    »Struhlmann hier, KK 11. Ich brauche eine Einsatzhundertschaft, viel Licht, einen Hubschrauber und so eine Art Bluthund, so ein Hund, der ein paar Menschen jagen kann.«

    Eine halbe Stunde später nahm Struller einen tiefen Zug auf Lunge, um den aufkommenden Schwindel vom Schlag auf den Hinterkopf mit einer Einheit Gehirngift zu bekämpfen. Er sah in die Runde und was er sah, gefiel ihm. Er hatte den müde vor sich hin schlafenden Hof in ein Schlachtfeld verwandelt.
    Der örtlich zuständige Dienstgruppenleiter stupste ihn an und deutete nach oben in den Himmel. »Hummel 13 ist jetzt einsatzklar.«
    »Gut«, sagte Struller, als er den ratternden Helikopter entdeckte. »Hat lange gedauert. Kam der aus Afghanistan?«
    »Nein. Aus Dortmund.«
    Dann war er wahrscheinlich um Gelsenkirchen herumgeflogen. »Was macht der Bluthund?«
    Der Hundeführer schüttelte den Kopf. »Men Trailer. Es heißt Men Trailer. Und der Bursche ist einsatzklar.«
    Struller kniff die Augen zusammen. Er nahm an, dass die Asiaten nach rechts Richtung Autobahn geflüchtet waren. Vermutlich ließen sie sich dort von einem Wagen aufnehmen, sodass sich ihre Spur dort verlor, aber ein Versuch mit dem Bluthund war es wert.
    »Witterung hat er?«, fragte Struller.
    »Schon lange.«
    »Dann los!«
    Der Hund senkte seine Schnauze, pustete Staub vom Boden und rannte los. Nach links! Struller stutzte. Genau in die entgegengesetzte Richtung. Was sollte das denn? Der Hund stochte geradezu über den Hof, blieb an dessen Ende stehen und drehte sich im Kreis.
    Sein Hundeführer zog die Augenbrauen hoch. »Er hat die Spur verloren. Nach fünfzig Metern. Dann …«
    »Scheiße«, schrie Struller. Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Jetzt fiel ihm auf, was am Ende beziehungsweise am Anfang des Hofes fehlte.
    »Ein VW-Bus. Da stand ein VW-Bus. Ohne Kennzeichen. Ich dachte, der sei kaputt, ausgeschlachtet, was weiß ich, verdammt. Die sind alle in dem blauweißen VW-Bus weg.«
    Der Dienstgruppenleiter riss sein Funkgerät hoch. »Ich geb eine Fahndung nach dem Wagen raus.«
    »Okay«, knirschte Struller.
    Ein uniformierter Kollege trat an Struller heran. »Haben wir in einer der Scheunen gefunden.«
    Struller erkannte seine Pistole, seine Geldbörse und …
    »Das Handy! Gott sei Dank!«
    Er checkte sofort das Display, aber sein Taxifahrer hatte noch nicht angerufen. Struller schluckte und räumte ein, dass er bei allem Stress und in der ganzen Hektik um seinen Praktikanten ernsthaft besorgt war. Wenn Jensen etwas zugestoßen war … Struller mochte es sich nicht vorstellen!
    Schnell schob er die Knarre in sein Holster und das Handy ins Hemd. »Bring die Geldbörse zur Spurensicherung. Ist sowieso kaum Kohle drin, aber vielleicht sind Fingerabdrücke oder DNA-Spuren drauf.«
    Von der anderen Seite kam ein Kollege angerannt. »Struhlmann?«
    »Ja.«
    »Komm mal mit. Wir haben was gefunden. Sieht nicht gut aus.«
    Der Kollege führte Struller um die rechte der beiden Scheunen herum. Von starken Strahlern ausgestrahlt erkannte Struller mehrere platt getretene Erdhügel. Zwei Männer in weißen Spurensicherungsoveralls und eine Hundeführerin mit Hund erwarteten ihn.
    »Der Hund hat angeschlagen«, erklärte die Kollegin und deutete auf die Erdhügel.
    Frisch ausgehoben. Nicht vor ein, zwei Stunden, aber vor nicht allzu langer Zeit. Der Regen mochte den Boden aufgeweicht haben. Die Spezialisten würden das genauer ermitteln können. Struller spürte, wie seine Knie wackelten. Was, wenn sein Praktikant da unten vor ihm lag? Niemals, niemals würde er das verkraften …
    »Leichengeruch?«, fragte Struller blass und die Hundeführerin nickte.
    »Sollen wir?«, fragte einer der beiden Männer in Weiß.
    Struller spannte sich an. Je eher er Gewissheit hatte, desto besser!
    »Los!«
    Die beiden Männer knieten sich hin und machten sich mit Schaufeln, Pinseln und weichen Plastikschabern vorsichtig ans Werk. Hinter ihnen stand wortlos Schröder, der ihre Arbeit fotografisch sicherte. Auf Struller wirkte er kein bisschen bedrohlich. Nichts wirkte auf Struller bedrohlich. Auf

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