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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Kopf schüttelte.
    Also ja, dachte Struller. Und dann brachte er plötzlich diese Asiaten, den Wohnwagen und die blauen Plastikbehälter übereinander, die er im Hof an der Wand gestapelt entdeckt hatte – und ja, verflixt, die ihm ja auch beim ersten Besuch dieser Hundefarm schon aufgefallen waren. Blaue Plastikbehälter, solche, in denen auch Industriereiniger abgefüllt wurden. NTN 1326.
    »Verdammt«, zischte Struller.
    Er war hier auf eine illegale, asiatische Putzkolonne gestoßen, und er würde einen Besen fressen, wenn das nicht genau die Truppe war, die in der Parkhalle des 4004 gründlich durchgewischt hatte, bevor irgendjemand eine Kugel auf einen Hund und einen Menschen abgefeuert hatte.
    »Ihr müsst putzen?«, fragte Struller und sah, wie beide ihre Augen aufrissen. Ertappt, dachte er … bevor ihm auffiel, dass ihre Augen nicht mehr direkt ihn, sondern die Wohnwagentür hinter ihm anvisierten. Und wieder habe ich einen Fehler gemacht, dachte Struller. Er wollte herumwirbeln, kam aber nicht mehr dazu. Er spürte einen harten Gegenstand, der ihm mit Wucht gegen den Hinterkopf geschlagen wurde. Dann spürte er nichts mehr. Er sah auch nichts mehr.
    Denn es wurde dunkel. Pechschwarz.

    »Laaaaaangweilig«, murmelte Altschloß zum hundertsten Mal.
    Das machte es keinen Deut besser, aber er wollte seinem Chef und Streifenpartner, Kriminalhauptkommissar Kotten, schon deutlich machen, was er von der Sache hielt, für diesen komischen Struhlmann vom KK 11 vor einer Kneipe in Unterrath zu sitzen und doofe Überstunden zu schieben. Kurz gesagt: gar nichts!
    Seinen Kollegen interessierte allerdings mehr der hartnäckige Juckreiz zwischen seinen Schulterblättern, der sich auch durch heftiges Schrubben im Fahrzeugsitz nicht richtig vertreiben lassen wollte. Nach links, nach rechts, rauf und runter. Der Sitz musste vor lauter Gereibe eigentlich schon fast durch sein. Bei Gelegenheit würde Kotten seine Schussweste, die er eigentlich nie ablegte, doch mal ausziehen und nachsehen, wie es darunter aussah.
    Altschloß seufzte. Vor einer knappen halben Stunde hatte ein kantiger Kerl mit forschem Schritt und großem Aktenköfferchen das
Aquarium
betreten. Seitdem hatte sich nichts getan.
    »Soll ich mal durch die Scheiben gucken gehen?«
    »Struller hat gesagt, wir sollen vor der Kneipe im Auto warten und dem Mann folgen, wenn er den Schuppen verlässt. Dann feststellen, wo er hinfährt und ihn nicht ansprechen. Wir sollen uns nicht dämlicher anstellen, als wir sind, und das tun wir auch nicht«, betete Kotten den Befehl gebetsmühlenartig herunter.
    »Laaaaaangweilig«, flüsterte Altschloß, der sich sehr gerne dümmer anstellte, als er eigentlich war.
    00.01 Uhr, sagte die Digitaluhr im Armaturenbrett.
    »Guten … Morgen, übrigens«, sagte Altschloß.
    »Hmmpf«, grunzte Kotten.
    »Da kommt er«, zeigte Altschloß plötzlich durch die Windschutzscheibe nach draußen und ruckte sich im Sitz aufrecht. »Endlich. Ich verblöde hier total.«
    »Wohl kaum«, kommentierte Kotten und beobachtete, wie der Mann ein paar zackige Schritte ging und dann in einen blauen Kleinwagen stieg.
    »Was ist das für ein Typ?«
    »Einer mit Koffer.«
    »Was für ein Landsmann?«
    »Konnte ich nicht erkennen.«
    Altschloß ließ den Wagen an.
    »Pass auf, dass er uns nicht bemerkt!«, mahnte Kotten.
    »Bin ich ein Anfänger oder was?«, maulte Altschloß und folgte dem Wagen, der Richtung Innenstadt fuhr.
    Es waren kaum Fahrzeuge unterwegs, deshalb konnte er reichlich Abstand zwischen den Autos lassen. Ein paar Ampeln musste er bei Rotlicht nehmen, was um diese Uhrzeit aber auch kein Problem war und ihm bei diesen Verfolgungen immer am meisten Spaß machte. Den Wagen verfolgten sie schweigend und ohne Schwierigkeiten quer durch Düsseltal und Grafenberg bis zum Staufenplatz. Hier drehte Altschloß eine kleine Schleife, um nicht direkt hinter dem Kleinwagen an der Ampel warten zu müssen.
    »Das machst du sehr geschickt, mein Freund«, sagte Kotten.
    »Hast du das Kennzeichen schon gecheckt?«, fragte Altschloß stattdessen.
    »Mach ich nachher.«
    »Von mir aus. Aber vergiss es nicht!«
    Der Wagen vor ihnen schlängelte sich die Serpentinen der Bergischen Landstraße hoch Richtung Mettmann. Altschloß blieb dahinter.

»Das kann eine lange Reise werden«, murmelte Kotten und zupfte entschlossen einen zerdötschten Schokoriegel aus seinem blau-grau karierten Flanellhemd. Solche Kalorienbomben hatte sein Hausarzt ihm zwar verboten, aber

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