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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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dass er einen heimlichen Blick in den Raum werfen konnte. Seine Augen blinzelten, und das Blut gefror ihm in den Adern. Durch einen grellen Strahler an der Decke wurde das in Holzbalken eingefasste Viereck von oben grell ausgeleuchtet. Wie in einer Boxarena. Der Rest des kargen Raums zerfranste sich in immer schwärzer werdende Dunkelheit. Einer der beiden Männer, ein Mann mit schütterem Haar, kniete auf dem Teppichboden im Viereck. Direkt hinter ihm stand ein Mann mit kantigem Kopf und einem Revolver in der Hand, mit dem dieser direkt auf den Hinterkopf des Knienden zielte.
    Jensens Herzschlag setzte aus, er schluckte und spürte, wie seine Beine weich wurden und er in sich zusammensackte. Was um Himmels willen sollte er denn jetzt tun?
    »Ich, ich habe Geld, ich kann …«
    »Halt doch einfach deine dämliche Fresse!«, fluchte der Mann und fügte seinem Fluch noch eine Tirade in einer Sprache hinzu, die Jensen nicht verstehen konnte, aber die sich wie Russisch anhörte.
    Jensen leckte sich die Lippen. Er hatte doch keine Waffe. Was könnte er ausrichten? Was würde das bringen, jetzt hier einzugreifen und für nichts den Helden zu spielen? Mit Sicherheit wäre er der nächste auf der Abschussliste. Keine Frage, der Killer würde auch ihm ohne zu zögern eine Kugel durch den Kopf jagen. Andererseits konnte er doch nicht tatenlos zusehen, wie ein Mensch erschossen wurde, wie ein wehrloser Mann … hingerichtet wurde.
    Der Typ mit dem Revolver spannte sich an, gleich würde er abdrücken.
    Jensens Blick fiel auf die Lichtschalter neben der Tür. Einer von ihnen war der für den grellen Strahler an der Decke. Ohne weiter nachzudenken, hämmerte er einfach alle Kippschalter nach unten. Sofort ging das Licht aus, mit einem Schlag war es stockdunkel.
    Drinnen im Raum: ein Fluch.
    Jensen hörte ein Handgemenge. Er stieß die Tür weiter auf, wollte hinzueilen, als … sich mit einem schier ohrenbetäubenden Knall ein Schuss löste. Ein zweiter Schuss folgte, ein dritter, ein vierter. In Jensens Ohren pfiff es. Wer hatte da jetzt geschossen, war jemand tot?
    Die schmerzhaften Schläge grollten mit Nachhall kreiselnd durch den Betonbunker und schwollen allmählich ab. Ein Pfeifen blieb. Jensen horchte durch das Gepiepe in die Dunkelheit. Kein Handgemenge, überhaupt kein Geräusch schaffte es durch das Pfeifen bis in sein Gehirn. Dafür schaltete jemand nur knapp zehn Meter vor ihm eine Taschenlampe an.
    Jensen taumelte zurück.
    Die Taschenlampe erlosch. Jensen hörte einen russischen Fluch. Der Kerl klopfte sich blechern die Faust auf der Lampe wund. Mist, fluchte Jensen still. Zumindest der Falsche lebte noch …
    Der Strahl der Taschenlampe schnitt plötzlich wieder eine Lichtschneise durch die Dunkelheit. Der grelle Kegel zuckte in seine Richtung. Jensen wirbelte herum, aus dem Raum, durchs pechschwarze Dunkel die Stufen runter. Gut, dass er sich inzwischen ein wenig auskannte, die Stufen und die Schritte gezählt hatte, denn mit Licht war sein bewaffneter Gegner natürlich deutlich schneller als er. So schnell es ging, hastete Jensen zurück in seinen Verschlag. Als er die Tür hinter sich zuzog, wurde hinter ihm im Flur der Lichtschalter betätigt.
    »Ich krieg dich, du Ratte!«, brüllte ein Mann.
    Kann gut sein, dachte Jensen, ergriff seinen Besenstiel und verschwand in den Schrank. Verzweifelt versuchte er, seinen Pulsschlag unter Kontrolle zu bekommen. Es wollte ihm so wenig gelingen, wie diese Sache mit dem keuchenden Atem. Verflucht, er stand derartig unter Strom, dass er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Und als er doch einen zu packen bekam, hatte sein Hirn einen großen, bösen Vorwurf formuliert: Du Blödmann! Was für eine Schnapsidee, das mit dem Licht. Den doofen Helden spielen. Das Einzige, was bei seiner dämlichen Einlage rumkommen würde, wäre ein Loch in seinem hohlen Kopf. Oder zwei. Wie ein drittklassiger Anfänger …
    Das Klackern. Ganz leise. Der Mann schlich die Stufen runter, und nur weil jedes Geräusch in diesem Bau bedrohlich verstärkt wurde, konnte Jensen überhaupt die Tritte hören. Und ja, verdammt, der Kerl mit der Knarre blieb genau vor seinem Verschlag stehen. Jensen hörte, wie die Tür quietschend nach innen aufgeschoben wurde.
    »Komm raus!«, brüllte der Mann.
    Tat Jensen nicht. Aber den Kopf, den zog er ein. Das Licht im Verschlag ging an. Ein paar Sekunden Stille.
    »Du steckst im Schrank, komm raus, du Idiot! Mach keine Zicken!«
    Jensen umklammerte den

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