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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Besenstiel.
    »Komm raus!«
    Jensen atmete tief durch den Bauch.
    »Brauchst du eine Einladung?«
    Der Schuss kam plötzlich. Jensen spürte die Kugel nicht, es klatschte neben ihm durchs Holz. Der Kerl hatte einfach abgedrückt. Okay, hier konnte er mit seinem Besen nicht mehr viel ausrichten.
    »Nicht schießen!«
    Mit spitzen Fingern stieß er die durchlöcherte Schranktür auf. Es roch nach Schmauch. Jensen trat aus dem Schrank.
    »Was hast du denn da gebastelt? Leg das weg!«
    Jensen ließ den umgebauten Besenstiel fallen. Den Mann, der vor ihm stand, hatte er noch nie gesehen. Er war klein, schlank und drahtig, sicher schnell. Er trug die Haare raspelkurz und hatte sie weiß getönt.
    Der Mann grinste. »Gut so. Was bist du denn für einer?«
    »Mann, ich bin hier nur, weil …«, stammelte Jensen. »Ich bin drauf, häng an der Nadel, Heroin.«
    »Siehst gar nicht aus wie ein Junkie!«
    Jensen zuckte mit den Achseln. »Ich fürchte, das kommt noch.«
    »Och.« Der Mann legte den Kopf schräg. »Muss nicht unbedingt. Manchmal geht es mit dem Sterben schneller, als man denkt.« Er legte die Knarre an.
    Verdammt, ein Killer. Das machte der sicher nicht zum ersten Mal. Jensen staunte über sich selbst, dass ihm auffiel, wie kalt der Blick des Mannes war, als er mit dem Revolver Jensens Herz anvisierte, sich sein rechtes Auge halb schloss und sich sein Zeigefinger am Abzug krümmte …
    Ein Geräusch. Von unten rechts. Jensen blickte in die Ecke hinter der Tür, der Mann reagierte sofort. Sein scharfer Blick schwenkte genau dorthin. Noch mal das Geräusch. Noch mal ein … Fauchen.
    »Was…?«, wollte der Mann eine Frage formulieren, aber die Katze fauchte ihm erneut giftig dazwischen.
    Jensen schoss nach vorne, bekam den rechten Arm des Mannes zu packen und hämmerte die Waffe nach oben. Ein weiterer Schuss löste sich aus der Waffe. Die Kugel jaulte als Abpraller durch den Raum und schlug in die Plastiktruhe mit den toten Katzen ein. Der Mann stieß Jensen weg. Sein Hemd riss vorne weit auf, Jensen stolperte rückwärts. Der Kerl brachte sich breitbeinig in Stellung und zielte erneut. Auf eine Stelle mitten in Jensens Stirn. Dessen Hand bekam den Besenstiel mit Aufsatz zu fassen.
    Jensen holte aus.
    Der Zeigefinger des Mannes war schneller. Die Trommel seines Revolvers drehte sich und es machte: Klick. Klick, Klick und noch mal Klick.
    Von wegen Profi, dachte Jensen kurz, Trommel leer, sechs Schuss!
    Dann dachte Jensen nicht mehr viel. Er legte alles in den ersten Schlag. Ein mächtiger, Verderben bringender Schwinger traf sein Ziel voll am Kopf. Blut spritzte, der kantige Kopf seines Gegenübers ruckte nach links und wie mit der großen, scharfen Axt gefällt, kippte der Mann zur Seite.
    Jensen wischte sich kleine Blutspritzer aus dem Gesicht. Die scharfen Drähte hatten ein fieses, fransiges Loch in den Kopf des Mannes gerissen. Jensen holte ein zweites Mal aus, ließ den Stiel aber sinken. War nicht mehr nötig. Seine Waffe hatte im Kopf des Kerls an Beleuchtung alles ausgeschaltet, was es so zum Ausschalten gab. Der Mann lebte noch, war aber sehr nachhaltig bewusstlos.
    »Volltreffer, Miezi«, kommentierte Jensen den Abgang des Kerls ins Land der sanften Träume.
    Die Katze fauchte.
    Jensen beugte sich über den Bewusstlosen. »Und du wirst jetzt gründlich verschnürt, damit …«
    Er hielt inne. Ein lautes Poltern. Da war jemand unten an der
Fortuna-F
-Stahltür, der Tür, die vom ersten Treppenabsatz nach draußen führte. Durch diese Tür kamen jetzt weitere Personen in den Bunker! Verdammt, Jensen nahm die leer geschossene Waffe an sich, sprang an die Tür des Verschlags und sah nach links. Er erkannte, dass jemand versuchte, die Tür von außen aufzudrücken, aber das von innen angehängte Bügelschloss blockierte ein Öffnen.
    Jensen schnaufte. Er schlich an die Tür. Das Bügelschloss war massiv. Ohne Weiteres würden die Typen da draußen hier nicht reinkommen. Vorsichtig legte er ein Ohr von innen an die Tür und lauschte. Da waren Stimmen. Zwei Stimmen …

    »Gib Gas«, forderte Struller ungeduldig, obwohl Jay Kay schon mächtig auf die Tube seiner Taxischüssel drückte.
    »Hat gedauert, aber der Kollege arbeitet nicht jeden Abend. Er konnte sich an deinen Kameraden genau erinnern, Boss. Erst die doofe, kurze Tour, dann plötzlich einem Jeep hinterher.«
    Struller leckte sich die Lippen. Einem Jeep hinterher … Das musste der Jeep von Van den Borgh gewesen sein, den Jensen offenbar erkannt

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