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Blutige Asche Roman

Titel: Blutige Asche Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Pauw
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mal, wer mein neuester Mandant ist, da kommst du nie drauf!« Es war sieben Uhr abends, und weil Aron bei meiner Mutter übernachtete, war ich mit einer Freundin in der Kneipe. So wie eine ganz normale Anwältin.
    »Keine Ahnung. Die niederländische Kronprinzessin? Quatsch, warte mal.« Bienie hielt den Zeigefinger hoch. »Deiner Mutter wird endlich wegen unzumutbarer Gefühlskälte der Prozess gemacht.«
    »Haha.« Bienie und ich kannten uns schon seit der Grundschule. Seit meine Mutter sie aufgefordert hatte, »Guten Tag, Mevrouw Kastelein« zu sagen statt Bienies munterem »Halloooo!«, hatten sich die beiden nie mehr miteinander vertragen. So zugeknöpft und förmlich meine Mutter war, so offen und ausgelassen war Bienie. Bienie hieß eigentlich Brigitte,
ein Name, den sie jedoch verabscheute. Wie sie an Bienie gekommen war, wusste niemand mehr so recht.
    »Schieß los.«
    »Peter van Benschop.«
    »Ja und?«
    »Peter van Benschop aus der einflussreichen Reederfamilie van Benschop.«
    Bienies Augen begannen zu strahlen. »Ist der noch zu haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Das findet man doch als Erstes heraus, wenn man so einen Mandanten bekommt. Wie sieht er aus? Alter? Größe?!«
    »Um die vierzig … etwa eins neunzig. Wenn ich’s mir recht überlege, könnte er durchaus was für dich sein. Du magst doch Männer, die etwas dominanter sind?«
    »Ich liebe sie.«
    Ich verlor beinahe das Gleichgewicht, weil mich ein junger Mann anrempelte, der neben uns etwas an der Bar bestellen wollte. Er sah aus wie ein Immobilienmakler, mit hässlichem Anzug und brutalem Blick. Weißwein schwappte aus seinem Glas und hinterließ einen Fleck auf meiner Brust, und zwar genau auf Nippelhöhe. Keine Ahnung, ob er das bemerkt hatte oder nicht, auf jeden Fall tat er, als wenn nichts wäre.
    »Pass doch auf«, fuhr ihn Bienie an. »Du hast einen Riesenfleck auf ihre Bluse gemacht.«
    Er drehte sich zu uns um und musterte Bienie von oben bis unten.
    »Meine Güte, bist du groß.«
    »Ach, wirklich?«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Meine Güte, bist du groß«, wiederholte der Typ.

    »Groß genug, um zu sehen, dass sich deine Haare schon ziemlich lichten. Was meinst du, Iris? Steht ihm Glatze?«
    »Lass ihn.« Ich griff nach einer Serviette und tupfte den Fleck ab, so gut es ging. Ich sah aus wie eine, die vergessen hat, die Stilleinlage in den BH zu stecken. Charmant.
    »Ich glaube nicht, dass er der Typ dafür ist.« Bienie stützte ihr Kinn in die Hand und verzog besorgt das Gesicht. »Er hat so ein komisches Rundgesicht. Tut mir leid, aber irgendjemand muss es ihm sagen. Ich fürchte, in fünf Jahren wird er aussehen wie ein Schweinchen.«
    Ich musste lachen.
    »Wenn ich du wäre, würde ich die wenigen Jahre, die mir noch bleiben, so richtig ausnutzen. Vor allem würde ich mich besser benehmen. Also aufpassen, wo ich hinlaufe. Und wenn ich aus lauter Ungeschick eine kleine Katastrophe verursache, indem ich Weißwein auf eine sehr empfindliche Stelle schütte, würde ich mich ausgiebig entschuldigen.«
    Er sah sie einen Moment ausdruckslos an. »Blöde Kuh.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite.« Bienie drehte sich wieder zu mir um. »Peter van Benschop, der Millionär. Ich sehe es schon vor mir: Bald werde ich einen reichen Mann haben. Journalistin sein ist zwar auch ganz nett. Genau das, wovon ich immer geträumt habe. Ja, ich habe Nelson Mandela die Hand gegeben. Und ja, George Clooney ist auch in natura bildschön. Ja, ich habe Skandale aufgedeckt und beeindruckende Artikel über Amphetaminmissbrauch bei chinesischen Faltenhunden geschrieben. Aber womit ich immer noch nicht einverstanden bin, ist, dass man sich die Bestätigung aus dem Prestige und den großen journalistischen Preisen holen muss, die ich ja bestimmt noch gewinnen werde. Denn die Bezahlung ist natürlich unterirdisch. Wie lange
muss ich noch in einer WG wohnen? Heute ist das Waschbecken mit Selbstbräuner verschmiert, morgen vögelt Marie-Ellen in voller Lautstärke, während ich gerade versuche, meine Deadline zu halten. Ach Iris, wenn Peter und ich heiraten, darfst du auch die Brautjungfer sein.«
    »Stehst du auch darauf, in einem SM-Keller kopfüber aufgehängt zu werden?«
    »Wie bitte?«
    »Einen Schwanz in den Mund gerammt zu kriegen, bis dir das Kotzen kommt, Pisse zu trinken, frisch von der Quelle, Würgesex …«
    »Bitte, was?«
    Ich machte eine kurze Pause, um meine Worte so richtig wirken zu lassen.
    »Erzähl! Erzähl! Erzähl!«
    »Peter van

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