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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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sprang aus dem Auto; er wollte so schnell wie möglich erledigen, was er hier zu erledigen hatte, und dann wieder hinter die Betonmauern und Eisentore seiner Siedlung zurückkehren. Mittlerweile hingen sicher alle am Pool herum, sahen sich den Sonnenuntergang an und machten es sich mit ihren Drinks gemütlich.
    »Das kann nicht dein Ernst sein, Gideon. Hier ist doch nichts. Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie aufwändig es wäre, hier alles zu roden, um Farmland zu gewinnen?« Dan hob seinen verschwitzten Arm und deutete
auf die Vorderseite des Fahrzeugs, wo Insekten, einer Rauchwolke gleich, im Scheinwerferlicht schwebten. »Und was ist mit denen?«
    Er hatte irgendwo gelesen, dass möglicherweise die Hälfte aller Menschen, die jemals gelebt hatten, an Malaria gestorben war. Wieder sah er keinen Grund, diese Behauptung anzuzweifeln.
    »Das ist nicht Amerika«, sagte Gideon. »Das ist unser Land. Unsere Heimat. Es ist, wie es ist.«
    Die Afrikaner hatten sich mit der Tatsache abgefunden, dass alles auf ihrem Kontinent versuchte sie umzubringen, doch Dan verspürte kein Bedürfnis, das Schicksal herauszufordern. »Hör zu, das sollte keine Beleidigung sein, okay? Aber wir arbeiten bereits vierzehn Stunden am Tag und können uns dennoch kaum über Wasser halten.«
    Gideon setzte sich in Bewegung, und Dan beeilte sich, mit ihm Schritt zu halten. Der Afrikaner schien nach einer Lücke im Dschungel zu suchen; es kam einem Wunder gleich, dass er durch die Sonnenbrille, die er niemals abnahm, überhaupt irgendetwas erkennen konnte.
    »Was ist mit den Rebellen?«, fuhr Dan fort. »Dieses Gebiet grenzt genau an das an, das die Regierung kontrolliert, oder? Wir könnten -«
    »Präsident Mtiti kontrolliert das ganze Land«, sagte Gideon mit einem Anflug von Verärgerung in der Stimme. Hinter ihnen verfiel das Kinderkommando für einen Augenblick in Schweigen, als der Name ihres furchtlosen Führers erklang.
    »Natürlich ist der Präsident ein großer Mann«, sagte Dan, wobei er sogar sich selbst mit der geheuchelten Verehrung in seiner Stimme beeindruckte. Auch wenn der Rest der Welt anders dachte, war Umboto Mtiti Abschaum ersten Ranges.

    Angezogen von Licht und Körperwärme kreisten immer mehr Insekten um sie, und Dan machte sich auf den Rückweg zum Land Cruiser, während er erfolglos versuchte, sie mit den Händen wegzuscheuen. »Gut, ich habe es gesehen. Ich werde morgen anrufen, um herauszufinden, was zur Hölle wir damit machen sollen. Aber ich glaube, wir beide wissen, dass das Ganze Bullshit ist.«
    Gideon antwortete nicht. Er war nie besonders warmherzig oder gesprächig gewesen, doch heute wirkte er fast schon unheimlich. Dan hatte sich große Mühe gegeben, ihn zu mögen, und sich immer wieder selbst Rassismus vorgeworfen, wenn er sich über Gideons Einstellung oder seine Art geärgert hatte, doch heute Nacht war ihm das egal. Rassismus hin oder her, er war wild entschlossen, in das zurückzukehren, was hier als Zivilisation durchging.
    Er zog die Beifahrertür auf, hielt jedoch inne, als niemand Anstalten machte, ihm zu folgen. »Kann’s losgehen?«
    Gideon ging um den Wagen herum und öffnete die Heckklappe. Die Kinder beobachteten ihn, wobei es ihnen kaum gelang, ihre Erregung zu verbergen. Ihre T-Shirts und ihre Augen schimmerten im letzten Glanz der Sonne wie die Machete, die plötzlich locker von Gideons Hand herabhing.
    Trotz seines sozialen Hintergrunds - seiner Kindheit in einem Nobelviertel, der Privatschule und dem Abschluss an einer Eliteuniversität - begriff Dan sofort, was vor sich ging.
    Ein hämischer Chor erklang, als er losrannte, wurde jedoch gleich darauf übertönt vom Geräusch der nassen Blätter, die gegen seine Haut klatschten, und dem seines eigenen Atems, als er in den Dschungel eindrang.
    Er war nie ein großer Sportler gewesen, doch ein ganzes
Jahr Arbeit im Freien in Afrika kombiniert mit einem Adrenalinschub, wie er ihn noch nie erlebt hatte, sorgten dafür, dass er immer weiterrannte, wobei er die unsichtbaren Zweige ignorierte, die ihm in die Haut schnitten, über unsichtbare Hindernisse stolperte und seine Fluchtrichtung ständig änderte, um den Gewehrsalven auszuweichen, die alle paar Sekunden hinter ihm erklangen.
    Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, doch schließlich bekam er nicht mehr genügend Luft, und die Hindernisse, denen er zuvor noch hatte ausweichen können, wurden unüberwindlich. Schon bald kostete ihn sogar die Angst zu viel Energie, und

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