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Blutige Küsse und schwarze Rosen

Blutige Küsse und schwarze Rosen

Titel: Blutige Küsse und schwarze Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irina Meerling
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Haltung ließ jeden seiner Bauch- und Brustmuskeln zur Geltung kommen.
    „Selbst als Vampir hast du keinerlei Sinn für Stil, hm?“
    „Ungenutzter Fortschritt hat nichts mit Stil zu tun. Und abgesehen von Sânge ist sicher keiner hier alt genug, um überhaupt ein Leben ohne Fortschritt zu kennen, an dem sie festhalten könnten.“ Nico grinste und legte den Kerzenlöscher beiseite. „Am Wenigsten du, mit deiner Vampirfilm-Sammlung, der Wimperntusche und den schwarz gefärbten Haaren …“
    Elias musste lachen. Er hatte nie so recht verstanden, dass jemand wie Nico ihn und all seine Eigenheiten akzeptieren und gar mögen konnte. Nico war so anders. Nico war so männlich und bodenständig. Nico … stand direkt vor ihm.
    „Machst du nun Platz oder nicht?“
    „Ich … Klar.“ Eilig robbte sich Elias an den Rand des Bettes, wobei er furchtbar unbeholfen wirken musste, da Nico ihn fragte:
    „Soll ich vielleicht in dem anderen Bett schlafen? Wäre dir das lieber?“
    „Nein.“ Elias schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe nur nicht damit gerechnet.“
    Sein Herz pochte ihm bis zum Halse, als Nico die rote Satindecke anhob und sich darunter legte. Der Körper strahlte eine unglaubliche Wärme aus, die Elias wünschen ließ, sein Freund möge sich an ihn schmiegen. Er wollte diese zarte Haut an der seinen fühlen. Doch er zögerte, seinen Wunsch zu äußern.
    „Das vorhin tut mir leid“, meinte Nico plötzlich leise. „Das, was ich über Sânge gesagt habe. Es ist nur so, dass mir nicht entgangen ist, was seine Gegenwart in dir angerichtet hat. Dabei müsste ich es besser wissen. Immerhin spüre ich tagtäglich, was du für mich empfindest und was meine Berührungen in dir auslösen.“
    Wie um seine Worte zu unterstreichen, fuhr Nico mit den Fingerkuppen Elias’ Oberarm entlang, hinauf zur Schulter, auf der er seine Hand ablegte.
    „Ich wünschte, dasselbe könnte ich von dir behaupten“, flüsterte Elias. „Dass ich wüsste, wie es in dir aussieht.“ Er hielt einen Moment inne, tastete nach der Hand, die auf seiner Schulter ruhte, und verschlang ihre Finger ineinander. „Was genau ist das zwischen uns, Nico? Ich meine, was ist es für dich?“
    Es war eine Frage, die ihn seit dem Abend beschäftigte, an dem Nico ihn das erste Mal auf eine Weise berührt hatte, die über die Grenzen einer Freundschaft hinausging.
    Ein Augenblick der Stille setzte ein, in der Elias mit jeder verstrichenen Sekunde größere Angst vor der Antwort entwickelte. Endlich reagierte Nico. Er stemmte sich auf einen Ellenbogen hoch und musterte Elias von oben herab. Seine Augen funkelten sogar in der Dunkelheit.
    „Wie gerne würde ich dir darauf antworten, dass ich dasselbe für dich empfinde wie du für mich. Doch die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, was ich empfinde. Es hat sich vieles geändert und wir beide wissen, dass das zwischen uns längst nicht mehr nur freundschaftlich ist, aber …“ Nico musste sichtlich nach Worten suchen und entschied sich dann, diese mit Taten zu verdeutlichen. Ganz zärtlich neigte er sich über Elias und küsste seinen Mund. „Das hier fühlt sich so gut und richtig an“, wisperte er gegen die leicht geöffneten Lippen. „Dich zu spüren … anzufassen …“ Nicos Finger glitten über die sich hektisch hebende und senkende Brust, streichelten den flachen Bauch und schoben sich leicht unter den Bund der Boxershorts – hielten, bevor sie Elias’ Scham erreichten.
    „Ich habe nie zuvor so etwas für einen Mann empfunden. Nur kann ich das alles noch nicht einordnen, und bevor ich dir sage, dass ich wahrhaftig so empfinde wie du, möchte ich mir meinen Gefühlen sicher sein.“
    Flehentliche Augen musterten Elias. Sie flehten um Verständnis. Dabei hatten sie dieses bereits. Denn wie konnte Elias seinem Freund vorwerfen, dass er nicht in ihn verliebt war? Nico hatte ihm ohnehin mehr gegeben, als er sich je hätte träumen lassen.
    „Darf ich dich dennoch küssen?“, fragte Nico auf ein Mal leise.
    Sein Atem kitzelte sanft Elias’ Lippen und trieb neckende Blitze durch seinen Körper, ließ seine Augenlider flatternd zufallen. In Erwartung von Nicos Kuss durchfuhr ihn ein angenehmer Schwindel. Endlich spürte er die weichen Lippen auf den seinen. Mit zartem Druck pressten sie sich ihm entgegen. Ein gedämpfter Seufzer entfuhr Elias, als er die feuchte Zungenspitze spürte, die um Einlass bat. Sehnsüchtig öffnete er den Mund, nahm die Zunge in sich auf und verwickelte sie in ein

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