Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
Vom Netzwerk:
Abschluss spreizte sie ihre Beine so weit, dass Wegner sogar einen Lichtschimmer durch ihren offenen Mund zu erkennen glaubte.
    »Das Fleisch ist köstlich«, brüllte er gegen die ohrenbetäubende Musik an.
    Bruno nickte nur und starrte weiter auf die Tanzfläche. »Was meinen Sie ... soll ich die Kleine heute Nacht vernaschen?«
    Wegner schaute erneut zu der jungen Frau hinüber, die sich in diesem Moment winkend von den Gästen des Clubs verabschiedete. »Müssen Sie wissen. Die Kleine könnte Ihre Enkeltochter sein. Sie wird bestimmt nicht mit Ihnen ins Bett gehen, weil sie sich in Sie verliebt hat.«
    »Sie können einem aber auch jeden Spaß verderben, Herr Hauptkommissar!«
    »Ich bin nur ehrlich. Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben Sie genug von Ihren Speichelleckern.«
    Bruno nickte und begrüßte jetzt die nächste Tänzerin mit einem angedeuteten Lächeln. »Was wollen Sie für mich tun und warum meinen ausgerechnet Sie, dass Sie den Mörder meines Sohnes finden können«, begann er dann, deutlich ernster. Jegliche Wärme und Freundlichkeit in seinen Augen war urplötzlich verflogen. Stattdessen blitzte in ihnen eine Kälte auf, die dem Hauptkommissar sogar einen Schauer über den Rücken laufen ließ. »Sagen Sie mir, was Sie für mich tun können und vor allem ...«, er zögerte kurz, » ... was Sie dafür erwarten.«
    Wegner hielt dem Blick eisern stand. Nacheinander schaute er sich nachdenklich die Bodyguards an, die sich rund um ihren Tisch positioniert hatten. »Wissen Sie, was wir getan haben, nachdem wir ihren Sohn aus einem Gebüsch hinter der Alsterdorfer Sporthalle gezogen haben?«
    Bruno schüttelte den Kopf.
    »Nichts! Wir haben nichts getan – und das übrigens auf meine ausdrückliche Anweisung hin.«
    »Warum?«, der Kiezkönig funkelte Wegner an, ohne dass sein Blick etwas über seine Gedanken verriet.
    »Weil ich keinen meiner Männer zwischen die Fronten schicke und damit riskiere, dass ich am nächsten Tag einer frischgebackenen Witwe kondolieren muss. Wenn bei euch geballert wird, dann liegen danach in der Regel ein paar Leichen herum – davon soll keine eine Uniform tragen.«
    Brunos Augen klebten an der Tänzerin, die in diesem Moment ihren Slip, einen Hauch von Nichts, lächelnd zu einigen jungen Männern hinüberwarf, die ihn johlend herumreichten. »Das kann ich verstehen. Aber was hat dann Ihren plötzlichen Sinneswandel ausgelöst. Warum wollen Sie mir jetzt helfen?«
    »Weil ich ein paar Bedingungen habe. Und einen Freund mit Kontakten kann ich immer mal gebrauchen.«
    Statt zu antworten, erntete der Hauptkommissar nur einen aufmunternden Blick von seinem Gegenüber. »Keine Leichen mehr ... und auch keine halben – so wie der Taxifahrer. Wenn Sie sich daran halten und ich keine Türsteher mehr aus der Elbe ziehe, denen jemand Betonschuhe verpasst hat, dann finde ich Ihren Mörder.«
    »Hab ich Ihr Wort darauf, Herr Wegner?«
    »Sie haben mein Wort darauf, dass ich nichts unversucht lassen werde. Ihnen mehr zu versprechen wäre albern und wahrscheinlich nicht ganz ungefährlich.«

14

    »Morgen, Herr Hauptkommissar!« Stefan Hauser empfing seinen Chef mit breitem Grinsen. »Dein Kaffee ist sicher schon kalt, aber das Brötchen dürfte noch genießbar sein.«
    »Guten Morgen, Herr Wegner«, flötete jetzt auch Dr. Michaela Stein, die schon seit über einer Stunde im Büro der Mordkommission saß, um das weitere Vorgehen zu beratschlagen.
    »Morgen«, brummte Wegner zurück und setzte sich. Missmutig beobachtete er das Gealber und Genecke der beiden Turteltauben gegenüber.
    »Ich geh mal schnell für kleine Klosterschülerinnen«, zwitscherte die Psychologin und war schon kurz darauf entschwunden.
    »Stefan!«
    »Ja, Manfred?«
    »Bin ich hier im falschen Film?«
    »Warum?«
    »Falls du es vergessen hast: Du bist schwul! Was soll dieser alberne Kram mit dieser Michi, oder wie immer sie sich heute auch nennen mag. Du bist schwul, verdammt! Hast du das vergessen?«
    Hauser richtete sich auf und funkelte seinen Chef wütend an. »Hab ich irgendwo einen Vertrag unterschrieben, in dem ich mich verpflichte, es nicht auch mal mit einer Frau zu versuchen? Harro ist letzte Woche ausgezogen, da darf ich doch ...«
    »Hieß er nicht Ralf?«, unterbrach Wegner seinen Kollegen.
    »Der war davor. Nach vierzehn Tagen hab ich ihn mit Sack und Pack auf die Straße geworfen.«
    »Irgendwann werden sie dich outen – als Mutter Theresa der Arschf ...«
    »Vorsicht, Manfred! Sag jetzt

Weitere Kostenlose Bücher