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Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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in so kurzer Zeit?«, wollte Hauser wissen.
    Tals Gesicht verfinsterte sich ein wenig. »Das sollte ich Ihnen vielleicht lieber nicht erzählen.« Er grübelte eine Weile. »Ach was! Ist ja für`n guten Zweck.«
    »Raus damit«, polterte jetzt Wegner ungeduldig.
    »Ich hab einen Freund ...«
    »Und das, obwohl Sie beim LKA arbeiten?«, unterbrach ihn der Hauptkommissar gleich grinsend.
    Tal schüttelte nur den Kopf und fuhr ungerührt fort: »... er hat gesessen, weil er zuletzt ein paar illegale Kinoseiten programmiert hat ...«
    »Jetzt kann ich es mir langsam vorstellen«, fiel Wegner ihm ein weiteres Mal ins Wort.
    »Wenn Sie nicht aufhören, dann nehme ich mein Wissen mit ins Grab.«
    »Hör endlich auf, Manfred!«, schaltete sich Hauser ein und schenkte seinem Chef einen vernichtenden Blick.
    »Ich mach es einfach kurz«, fuhr Tal knurrend fort. »Dieser Gabriel ist nicht schlecht, aber mein Freund ist eben besser. Wir wissen also zumindest, wo der Server steht, auf dem die Seite liegt.«
    »Und was haben wir jetzt mit diesem Wissen vor«, erkundigte sich Wegner, nun schon etwas freundlicher.
    »Wir beantragen die Abschaltung.«
    »Beim Wort Beantragen stellen sich grundsätzlich meine Nackenhaare auf. Wie lange dauert das denn?«, bohrte Hauser kritisch.
    Selbst Tal wirkte nach dieser Frage alles andere als euphorisch. »Wenn es schnell geht, dann haben wir innerhalb von zwei Wochen einen Beschluss. Manchmal kann es aber auch Monate dauern. In Weißrussland vermutlich eher Letzteres.«
    Erneut schaltete sich Wegner ein: »Schreiben Sie mir den Ort auf, in dem das Rechenzentrum liegt und alles, was ich brauche, damit jemand den richtigen – wie nennt man das ...?«
    »Server!«
    »... also, damit jemand dort den richtigen Server findet«, beendete der Hauptkommissar seinen Satz.
    »Und wie willst du das anstellen, Manfred?« Hauser musterte seinen Chef kritisch.
    »Das lass mal meine Sorge sein.«

15

    Anstatt den nächsten ICE nach Hamburg zu nehmen, stieg Robert Falke in den nach München ein und fand schnell ein leeres Abteil in der ersten Klasse. Vor einigen Minuten hatte er über sein Tablet die Konsole seiner Webseite geöffnet und sich kurzfristig mit einem Mädchen verabredet, das im noblen Münchener Vorort Straubing sehnsüchtig auf ihn und seine Hilfe wartete. Mit dieser Sally hatte es schon vor ein paar Tagen begonnen. Gleich zu Beginn hatte sie die Grausamkeiten ihres Alltages in derart schillernden Farben beschrieben, dass Falke einige Male fast die Luft wegblieb. Er hatte Zeit – sie ohnehin – also passte es doch perfekt. In Hamburg wartete niemand auf ihn und die wichtigsten Dinge konnte er bequem jederzeit von seinem Tablett aus steuern.
    Kurz nachdem er saß, schickte er Sally dann eine weitere Mail. Am kommenden Nachmittag würden sie sich in der Münchener Innenstadt treffen, um erste gemeinsame Ideen zu diskutieren. Etwa zur gleichen Zeit würde Axel, in Dortmund, zur Tat schreiten und seinem schlimmsten Peiniger das Lebenslicht auspusten. Auf dem Rückweg von München dürfte über seine Heldentat bereits einiges in der Presse zu lesen sein.

    ***

    Wegner saß erneut vor Brunos Schreibtisch und konnte deutlich hören, wie dieser im Nebenraum einen seiner Mitarbeiter faltete. Obwohl der Serbe relativ klein war, wirkte sein Organ wie das eines drei Zentner schweren Opernsängers. Immer wieder drangen leise Worte der Entschuldigung durch die geschlossene Tür. Diese stammten vermutlich von einem seiner Gorillas, der wahrscheinlich irgendeinen Fehler gemacht hatte.
    Nur eine Minute später flog die Bürotür auf und Bruno trat, freundlich lächelnd, an seinen Schreibtisch. »Herr Wegner! Ich habe nicht erwartet, Sie so schnell wiederzusehen. Am Ende werden wir doch noch Freunde.«
    »Nicht, wenn es sich verhindern lässt.«
    »Sympathisch wie immer! Was kann ich für Sie tun, Herr Hauptkommissar?«
    »Die Frage lautet zunächst wohl besser, was ich für Sie tun kann.«
    Bruno hatte hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und schaute Wegner jetzt nur erwartungsvoll an.
    »Kroaten – gleich zwei davon. Irgendwo aus dem Ruhrpott.«
    »Das wäre unglaublich ... insbesondere, weil wir seit vielen Jahren einem Nichtangriffspakt gehorchen. Haben Sie Namen?«
    Wegner schüttelte den Kopf. »Das ist im Moment vielleicht auch nicht ganz so wichtig, denn es gibt noch mehr Neuigkeiten.«
    »Und die wären?«
    »In der Szene munkelt man etwas von Krieg, und Ihr Name ist dabei mehrfach

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