Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
Vom Netzwerk:
Freunde, die Ihre Probleme in Hamburg gelöst haben.«
    »Sie meinen Zlatko?«
    »Genau!«
    »Ich hab Ihre Leute mehr als großzügig bezahlt und worauf sie sich eingelassen haben, wussten sich vorher.«
    »Das hilft den beiden jetzt auch nicht mehr«, erwiderte der Kroate giftig. »Was wollen Sie ... wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich komme kurz vor zehn in Dortmund an. Zuerst mal brauch ich `ne sichere Bleibe für die Nacht.«
    »Ich hol Sie ab!«

24

    Das Medieninteresse war, trotz der fortgeschrittenen Stunde, riesig. Wegner trat auf das kleine Podium und wartete grinsend, bis auch der Letzte verstand, dass er auf Ruhe im Saal bestand.
    »Guten Abend! Es geht bereits auf zehn, deshalb sollten wir uns kurz fassen. Meine Kollegen und ich haben vermutlich noch die ganze Nacht zu tun – das Verbrechen schläft nie.«
    »So theatralisch heute, Herr Hauptkommissar?«, bemerkte einer der Journalisten in der ersten Reihe und erntete dafür das Gelächter aller Anwesenden.
    »Es geht hier um das Leben vieler unschuldiger Kinder. Ich kann Ihre Scherze also kaum nachvollziehen, aber das passt zu Ihrem Blatt«, fauchte Wegner zurück.
    Jetzt war es still ... totenstill.
    »Ihnen sind die Details zu einer Internetseite, die Kindern blutige Rache verspricht, umfassend bekannt«, begann der Hauptkommissar von Neuem. »Es ist uns zwar gelungen die Seite kurzfristig zu blockieren, dann wurde sie jedoch über eine ...«, Wegner schaute auf sein Blatt, um nach dem passenden Begriff zu suchen, »... wurde sie über ein Sub-Domain wieder in Betrieb genommen.«
    »Wissen Sie, wo der nächste Mord geplant ist?«, fragte ein ungepflegter Journalist aus der letzten Reihe.
    »Ich weiß nur, dass wir wertvolle Zeit verlieren, wenn Sie mich nach Dingen fragen, die Sie ohnehin gleich erfahren.«
    Der Kerl brummelte noch etwas in seinen Bart, ließ sich dann aber wieder auf seinen Stuhl fallen.
    »Es ist uns heute gelungen, die Wohnung des Mannes ausfindig zu machen, der die Webseite betreibt. Dabei sind uns wertvolle Hinweise in die Hände gefallen, mit denen wir seiner habhaft werden können. Die Seite ist übrigens ...« Wegner schaute hilfesuchend zu Hauser hinüber, der seltsam mit den Händen herumfuchtelte. »Sie ist down – so nennt man es, glaube ich, und zwar endgültig.«
    Keiner der Journalisten traute sich, etwas zu fragen. Die meisten starrten den Hauptkommissar nur erwartungsvoll an.
    »Der nächste Racheakt ist in München geplant. Wir verhandeln zu diesem Zeitpunkt mit der zuständigen Schulbehörde und ich hoffe, dass die allgemeinbildenden Schulen dort bis auf weiteres geschlossen bleiben.«
    »Bis wann?«, tönte es jetzt vorsichtig aus der ersten Reihe.
    »Bis wir das Mädchen gefunden haben, das sich an ihren Mitschülerinnen rächen will.

    Eine Viertelstunde später war die Pressekonferenz vorbei. Journalisten standen herum und murmelten eilig erste Sätze in ihre Diktiergeräte. Andere telefonierten bereits mit ihren Redaktionen, um Informationen zu hinterlassen, die man schon ein paar Minuten später im Internet finden könnte. Wegner positionierte sich jetzt vor den Kameras einiger Fernsehsender. Fragen und Antworten waren im Vorfeld abgesprochen. Es galt also nur eine Botschaft zu senden, die, ganz gleich wo Robert Falke sich auch versteckte, ihn früher oder später erreichen würde.
    »Name und Adresse des Täters sind Ihnen bekannt?«, begann die junge Reporterin eines Kölner Privatsenders routiniert.
    »Allerdings!«, begann Wegner aufbrausend. »Die Seite ist down und wir sind uns sicher, dass wir den Täter in den nächsten Tagen verhaften werden.
    »Und dieser Mann ist für die Morde hier in Hamburg und mögliche weitere Taten verantwortlich?«, erkundigte sich ein anderer Journalist wie abgesprochen.
    »Er hat den ersten Schüler sogar persönlich entführt und diesen für die spätere Tat präpariert. Außerdem hat er zweifellos einen weiteren Mord in Auftrag gegeben.«
    »An Zlatko Vucovic, dem Sohn von ...?«
    »Richtig!«, unterbrach Wegner die Frage. »Ich fordere Robert Falke dazu auf, sich den Behörden zu stellen. Eine endlose Flucht macht keinen Sinn.« Jetzt holte er erneut tief Luft. »So oder so – wir werden dieses Monster am Ende verhaften.«
    Kurz darauf erloschen die grellen Lampen der Kameras. Ohne auf weitere Fragen zu antworten, machte sich der Hauptkommissar eilig davon, um wenig später atemlos sein Büro zu erreichen. Stefan Hauser wirkte, als ob er jeden Moment zusammenbrechen

Weitere Kostenlose Bücher